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Jahreswechsel Viele Kommunen in Sachsen-Anhalt verzichten Silvester auf Böller-Verbotszonen

Raketen und Böller dürfen nicht verkauft werden. Wer aber noch welche im Keller findet, darf sie zünden. Die Kommunen könnten spezielle Verbotszonen einrichten. Etliche sparen sich das aber.

Aktualisiert: 29.12.2021, 14:28
Ein Mann zündet einen Böller am Silvesterabend an.
Ein Mann zündet einen Böller am Silvesterabend an. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Magdeburg/dpa - Der Handel mit Feuerwerk und Böllern ist verboten, die Kommunen können dazu noch Zonen einrichten, wo auch das Zünden von Pyrotechnik verboten ist. Doch viele verzichten darauf, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Die Landkreise weisen zudem ausdrücklich auf die geltende Landesverordnung hin.

„Generell gilt, dass das Abbrennen von Pyrotechnik nicht untersagt ist. Sofern noch pyrotechnische Erzeugnisse im Haushalt vorhanden sind, dürfen diese vornehmlich auf dem eigenen Grundstück gezündet werden“, teilte der Landkreis Jerichower Land mit. Weitere Einschränkungen, wie etwa die Einrichtung von speziellen Verbotszonen sollten dort zunächst aber nicht eingerichtet werden.

Nach der Sprengstoffverordnung ist es ohnehin verboten, Feuerwerk und Böller in unmittelbarer Nähe zu Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden zu zünden. Dazu gehören mitunter auch Fachwerkhäuser, weshalb etwa im Harz an vielen Orten kein Feuerwerk gezündet werden darf. „Als Welterbestadt und eines der größten Flächendenkmale in Deutschland mit mehr als 2100 Fachwerkhäusern ist für uns der Schutz der historischen Bauten von hoher Priorität und längst gute Praxis“, teilte eine Sprecherin der Stadt Quedlinburg mit. Auch der Bitterfelder Bogen in Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) werde nach wie vor als privatrechtliche Verbotszone der Stadt ausgewiesen, hieß es.

Silvester 2021: Weißenfels plant zentrales Feuerwerk

Darüber hinaus wird es voraussichtlich auch in den großen Städten Halle, Magdeburg und in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Mansfeld-Südharz, Wittenberg und im Burgenlandkreis keine Verbotszonen zum Zünden von Pyrotechnik geben. Auch dem Saalekreis sind eigenen Angaben zufolge keine Verbots- und Ansammlungszonen in den Kommunen bekannt.

Die Stadt Weißenfels (Burgenlandkreis) setzt statt Verbot auf ein zentrales Höhenfeuerwerk und hofft so darauf, dass Privatpersonen weniger zündeln und sogar ganz zu Hause bleiben. In der Silvesternacht wird den Angaben zufolge auf dem Schloss Neu-Augustusburg das Feuerwerk gezündet, welches die Bürgerinnen und Bürger „gemütlich vom Fenster aus verfolgen“ können.

In der Verordnung ist auch geregelt, dass sogenannte Tanzlustbarkeiten, insbesondere Clubs, Diskotheken, aber auch vergleichbare Einrichtungen nicht für den Publikumsverkehr öffnen dürfen. Entsprechend seien Tanzveranstaltungen, egal ob diese etwa durch eine Privatperson, einen Verein, eine Gaststätte oder einen Konzertveranstalter ausgerichtet werden, nicht erlaubt, hieß es seitens des Altmarkkreises Salzwedel.