medien Viele Sachsen-Anhalter bei Zahlung des Rundfunkbeitrags säumig
Die Erhöhung des Rundfunkbeitrag war lange Zeit ein zähes Kapitel für die Öffentlich-Rechtlichen - insbesondere wegen Sachsen-Anhalt. In der Bevölkerung zeigt sich ein hoher Anteil von Nicht-Zahlern. Warum ist das so?
Halle (dpa/sa) - Viele Sachsen-Anhalter haben im vergangenen Jahr ihren Rundfunkbeitrag nicht gezahlt. Von rund 1,3 Millionen Beitragskonten waren Ende 2020 etwa 110 000 im Mahnverfahren oder bereits in der Vollstreckung, wie der ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice mitteilte. Damit liege Sachsen-Anhalt mit einem Anteil von säumigen Beitragszahlern von etwa 8,6 Prozent wie bereits in den Vorjahren über dem Bundesdurchschnitt.
Grund könnte demnach sein, dass in Sachsen-Anhalt vergleichsweise viele Menschen leben, die grundsätzlich Zahlungsschwierigkeiten haben. Viele versäumten es aber auch einfach, pünktlich zu überweisen. Andere seien, etwa wegen Verständnisproblemen oder mangelnden Sprachkenntnissen, auf Hilfe angewiesen und gerieten so in Zahlungsverzug. Die bewusste Verweigerung der Zahlung sei vermutlich nur ein relativ geringer Anteil, so der Sprecher.
Deutschlandweit führte der Beitragsservice am 31. Dezember 2020 rund 46 Millionen Beitragskonten - davon rund 3,3 Millionen im Mahnverfahren oder der Vollstreckung. Das waren nach Aussage der Einrichtung so wenige wie noch nie seit der Einführung des Rundfunkbeitrags im Jahr 2013. Auch in Sachsen-Anhalt sei die Zahl seit Jahren rückläufig, sagte der Sprecher des Beitragsservice. Im Bundesland betrug die Summe aller offenen Forderungen aus Rundfunkbeiträgen zum Ende des vergangenen Jahres rund 36,5 Millionen Euro.