Was in Sachsen-Anhalt an Ostern erlaubt ist - und was nicht
Fünf Tage soll Sachsen-Anhalt über Ostern zur Ruhe kommen. "Es geht mehr als man denkt", sagt aber der Ministerpräsident über die touristischen Angebote zu Ostern. In manchen Gegenden sind sogar Feiern mit der Familie erlaubt.

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt will den verschärften Lockdown über Ostern "offensiv im Land praktizieren", wie Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag sagte. Von Gründonnerstag bis Ostermontag sollen Mobilität, Wirtschaft und Arbeitsleben weiter runtergefahren werden. Erlaubt sind, je nach Gegend, aber kleinere Feiern und Ausflüge. Eine Übersicht.
EINKAUFEN
Am Gründonnerstag sollen die Geschäfte geschlossen bleiben. "Gründonnerstag ist ein Tag wie Karfreitag, wie Ostersonntag, wie Ostermontag", erklärte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) das Ziel von Landes- und Bundesregierung.
Auch am Karsamstag sollen verschärfte Regeln gelten, wenigstens Lebensmittel sollen die Sachsen-Anhalter dann aber einkaufen können. Supermärkte, Bäcker, Fleischer sowie Hofläden bleiben auf. Dort soll weiter die Möglichkeit von Click & Collect - Einkaufen mit vorherigem Termin und Abholung - bestehen. "Das Osterkaninchen kann also weiterhin bezogen werden", sagte Haseloff. Friseure, Kosmetikläden, Drogerien sowie Bau- und Gartenmärkte bleiben am Karsamstag aber zu.
FEIERN
Mit wie vielen Menschen die Sachsen-Anhalter Ostern feiern dürfen, hängt von den Infektionswerten des Landkreises ab, in denen sie wohnen. Landesweite Kontaktbeschränkungen, wie etwa eine nächtliche Ausgangssperre solle es nicht geben, sagte Haseloff. Die Kontaktbeschränkungen hingen von den Inzidenzen in den Landkreisen ab. In Landkreisen, in denen der Wert der Infektionen pro 100 000 Einwohner und Woche drei Tage in Folge über 100 liegt, sind Treffen und Feiern mit höchstens einer Person, die nicht aus dem eigenen Hausstand stammt, erlaubt.
Er werde Ostern also Stand jetzt nicht mit seinen Enkeln feiern können, sagte Haseloff, der in Wittenberg lebt. Dort lag der Wert am Dienstag laut Robert-Koch-Institut bei 150. In Kreisen, in denen die Inzidenz stabil unter 100 liegt, kann hingegen mit bis zu fünf Gästen gefeiert werden.
URLAUB
Urlaub im eigenen Bundesland bleibt verboten, auch im eigenen Campingwagen oder der Ferienwohnung. Angebote für Tagesausflüge gebe es aber reichlich, betonte Haseloff. "Es ist wesentlich mehr möglich, als in Anspruch genommen wird derzeit." So seien etwa weiterhin unter strengen Vorgaben Besuch in Museen, Tierparks, Zoos und der freien Natur erlaubt. "Es geht da mehr als man denkt", sagte Haseloff.
Nach den Osterfeiertagen sollen außerdem Gastronomen, Touristiker und Veranstalter von Sport- und Kulturereignissen beantragen dürfen, im Rahmen von Modellprojekten wieder zu öffnen. Bedingungen für einen Modellversuch seien unter anderem die Testung aller Teilnehmer, die lückenlose Nachverfolgbarkeit der Kontakte und eine nicht zu hohe Sieben-Tage-Inzidenz.
IMPFEN UND TESTEN
Die Impf- und Testzentren sollen auch über Ostern geöffnet haben. "Wir wollen das Dunkelfeld aufhellen", ergänzte Haseloff. Es gelte über die Test auch die Menschen zu erreichen, die infiziert seien und es nicht merkten. Die weitere Öffnung der Zentren von Gründonnerstag bis Ostermontag sei mit den Landkreisen und Oberbürgermeistern der kreisfreien Städte besprochen worden. In Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben des Landes mehr als 100 Testzentren.
Künftig will die Landesregierung flächendeckend Corona-Tests ermöglichen. Das Testkonzept des Landes sei entsprechend der Verordnung des Bundes aktualisiert worden, teilte die Staatskanzlei mit. Demnach steht allen Sachsen-Anhaltern mindestens ein kostenloser Schnelltests pro Woche zu.
SCHULEN UND KITAS
Die Schülerinnen und Schüler sind am Gründonnerstag bereits in den Ferien. Nach den Ferien sollen die Schulen aber weiterhin geöffnet bleiben, auch im besonders stark vom Virus betroffenen Burgenlandkreis. Ob es in den Kitas eine Notbetreuung gebe, hänge davon ab, wie die Bundesregierung den Gründonnerstag regele, sagte Grimm-Benne. Im Sozialministerium ging man am Dienstag eher davon aus, dass es keine Notbetreuung geben wird. Bis zum Mittwochabend erwarte man dazu weitere Angaben aus Berlin, sagte eine Sprecherin.
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