Weiter auf Rechtskurs

Mit der Neuwahl des Vorstands sind die Karten in der Landes-AfD neu gemischt, so scheint es. Das Gremium bildet das Spektrum der Partei breiter als bisher ab. Der neue Chef Martin Reichardt gehört zwar dem rechtsnationalen Flügel an, will aber auch liberale und konservative Mitglieder mitnehmen. Dafür, dass das gelingen könnte, spricht, dass mit Kai-Uwe Ziegler ein Mitglied der gemäßigten Alternativen Mitte dem Vorstand angehört. Rechtsaußen wie Hans-Thomas Tillschneider und Jan Wenzel Schmidt verpassten den Einzug dagegen.
Eine Kurskorrektur lässt sich daraus aber nicht ableiten. Eine Rolle spielten eher persönliche Befindlichkeiten. So ist es ein offenes Geheimnis, dass Frank Pasemann, Wenzel-Schmidt und Tillschneider zu den politischen Gegnern des immer noch populären Ex-Landeschefs Poggenburg zählen. Der Dank des neuen Vorsitzenden ging dann auch zuerst an Poggenburg – unter dem Jubel der Mitglieder. Der Neuanfang in der AfD, er könnte sich als Fortsetzung der Ära Poggenburg entpuppen.