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Skigebiet Wintersport auch ohne Schnee

Der Winter war zu warm - das merkten auch die Wintersportgebiete. Daher mussten Alternativ-Angebote her.

06.03.2020, 23:00

Wernigerode/Hohegeiß l Der Winter ist bald wieder vorbei, auch wenn er in den meisten Teilen Deutschlands gefühlt nie richtig angefangen hat. Die Temperaturen kamen selten unter den Nullpunkt. Fiel etwas vom Himmel, war es meist Niesel oder Schneeregen.

Schlechte Voraussetzungen also für Wintersportgebiete, die gerade auf die kalte Jahreszeit angewiesen sind. Für diese waren die Möglichkeiten begrenzt, die Saison lief dementsprechend schlecht oder es mussten Alternativen angeboten werden.

"Es ist schon so, dass uns der Schnee gefehlt hat", sagt Roman Müller, stellvertretender Geschäftsführer der Wernigerode Tourismus GmbH über die Saison des Harzer Orts Schierke. Wenn mal Schnee fiel, war der meist puderig. Das reiche nicht für den Schneelanglauf, dementsprechend fand dieser nur selten statt. Auch die Stürme haben für Probleme gesorgt - manche Strecken und Wege seinen immer noch gesperrt.

Besucher waren also auf die Laune des Wetters angewiesen, immerhin gaben Websites einen ungefähren Überblick, was gerade möglich war. Über Webcams konnte man sich noch direkter überzeugen und zumindest schauen, wie besucherfreundlich das Gebiet gerade war.

Kein Vergleich zum Vorjahr, wo Schierke noch "gut mit Schnee gesegnet" war. In diesem Jahr war man mehr auf die "Feuerstein-Arena" angewiesen, eine künstlich gehaltene Eisfläche. Außerdem gab es im Notfall immer Angebote, die ohne Kälte auskamen - ob natürliche oder künstliche.

Diese Option hatte das Ski & Rodelzentrum Hohegeiß in Braunlage auf der niedersächsischen Seites des Harzes nicht. Hier ist man ganz auf den Skisport angewiesen, und in der Hinsicht "ist nichts gelaufen", sagt Betreiber Thomas Rust.

2019 sei noch ein gutes Jahr gewesen, aber 2020 konnte er nur "drei bis vier Skitage" zählen. Selbst für Kunstschnee war es hier zu warm. Daher arbeitet Rust nun an einem Konzept, das die Fläche auch das ganze Jahr über nutzt. Das müssen jedoch auch die Naturschutzverbände absegnen.

In Wernigerode meint Roman Müller unterdessen: "So ganz vorbei ist der Winter bei uns im Harz noch nicht". Es gebe einen "nahtlosen Übergang" in den Frühling mit der Walpurgis-Nacht, die traditionell den Winter "austreiben" soll. Wenn die Jahreszeit sich allerdings so hält, wird es nicht sehr viel auszutreiben geben.