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2. Bundesliga 0:2 gegen Braunschweig: FCM betreibt erneut viel Aufwand, unterliegt aber wieder

Es zieht sich durch die bisherige Saison: Der 1. FC Magdeburg hat meist mehr vom Spiel, aber oft gewinnt der Gegner. So auch an diesem Sonnabend Eintracht Braunschweig.

Von Yannik Sammert Aktualisiert: 16.10.2022, 14:43
Nicht nur Magdeburgs Offensivmann Moritz-Broni Kwarteng war nach der Niederlage extrem bedient.
Nicht nur Magdeburgs Offensivmann Moritz-Broni Kwarteng war nach der Niederlage extrem bedient. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg hat das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig mit 0:2 (0:0) verloren und das nach einem bekannten und aus Sicht der Blau-Weißen total bitteren Muster: Wieder mal betrieb Magdeburgs enorm viel Aufwand, doch wieder mal jubelte der Gegner. Nach der Niederlage gegen den Mitaufsteiger steht der FCM nun auf dem 17. Rang, also auf dem ersten direkten Abstiegsplatz in der 2. Bundesliga. Die Braunschweiger sind durch den Sieg vor 25 601 Zuschauern nun seit sechs Partien ungeschlagen.

Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Sandhausen wechselte FCM-Trainer Christian Titz gleich fünffach – einerseits taktisch und andererseits wegen Erkältungen. Am Freitag wurde die krankheitsbedingten Ausfälle bereits befürchtet und tatsächlich: Stammtorwart Dominik Reimann und Außenverteidiger Mohammed El Hankouri fehlten. Für die beiden Akteure rückten der ebenfalls spielstarke Keeper Tim Boss und der zuletzt auch erkältete Leon Bell Bell rein. Die Mittelfeldspieler Amara Condé und Connor Krempicki saßen hingegen nur auf der Bank, stattdessen starteten Tatsuya Ito und Daniel Elfadli. Moritz-Broni Kwarteng stand indes in der Startelf, nachdem er am Freitag noch Nackenschmerzen hatte. Kwarteng gab den Achter vor Andreas Müller und Daniel Elfadli. Davor wirbelten Baris Atik, Tatsuya Ito und Luca Schuler sehr variabel. Zudem begann in der Innenverteidigung Cristiano Piccini und nicht Alexander Bittroff.

Die Partie begann nicht mit einem spielerischen Höhepunkt, sondern mit einem Schockmoment für die Gäste: Innenverteidiger Brian Behrendt rutsche sehr unglücklich weg und musste wegen einer Verletzung am Oberschenkel bereits nach sechs Minuten ausgewechselt werden, für ihn kam Danilo Wiebo. In der Folge gab Blau-Weiß den Ton an: Und der Club besaß nicht nur weitaus häufiger das Leder, sondern bewies angetrieben von den eigenen Fans auch direkt ordentlich Zug nach vorne – ohne aber zunächst gefährlich zu werden. Von der Freundschaft, die zwischen beiden Fanlagern besteht, war von Beginn indes logischerweise nichts zu sehen: In den Mannduellen schonten die Akteure beider Teams ihre Gegenspieler nicht. Die erste gefährliche Szene der Partie verbuchten die Hausherren: Elfadli setzte einen Schuss im Strafraum knapp rechts vorbei (17.).

Hektisch und intensiv, aber ereignisarm

Nach dieser Möglichkeit blieb die Partie hektisch und intensiv, aber gleichwohl extrem ereignislos. Denn beide Teams neutralisierten sich: Nach 25 Minuten lag der FCM in Sachen Ballbesitz deutlich vorne (68 Prozent), Braunschweig gewann wiederum viel mehr Zweikämpfe (67 Prozent). Den ersten guten Abschluss der Gäste hatte Außenverteidiger Jan Hendrik Marx (30.). Nach dem Eckball sofort im Anschluss kam Eintracht-Abwehrchef Filip Benkovic viel zu frei zum Kopfball - er traf die Latte. Bereits nach 38. Minuten wechselte FCM-Coach Christian Titz. Der unauffällige Tatsuya Ito verließ den Platz und das nicht verletzt. Für ihn kam Connor Krempicki rein. Krempicki übernahm Kwartengs Position im Mittelfeld und dieser ging auf die Außenbahn. Nach dem Wechsel tat sich Blau-Weiß gegen den tiefstehenden Gegner weiter unheimlich schwer. Bis zur Pause geschah fast nichts mehr.

Wie jüngst in Sandhausen ging es torlos in die Kabine. Zur Halbzeit stellte sich also die Frage: Gelingt es einem Team in Durchgang zwei in Führung zu gehen – und wenn ja: wem? Daniel Elfadli stand bei Wiederanpfiff nicht mehr auf dem Platz. Christian Titz wechselte Kapitän Amara Condé ein. Nach dem es zunächst sehr gemächlich losging, kam Fahrt auf. Magdeburgs Abwehrspieler Piccini rettete vier Minuten nach Wiederanpfiff in größter Not: Nach einem Schuss von Immanuel Pherai klärte der Italiener den Ball ganz knapp vor der Linie. In der 51. Minute war es dann jener Pherai, der den Ball konternd nach vorne trieb. In dieser Umschaltszene lief es für den gerade erst eingewechselten Condé ganz bitter. Bevor Pherai nach einem Doppelpass mit Fabio Kaufmann erneut an den Ball kam, bugsierte Condé das Leder im Strafraum bei seiner Rettungsaktion ins eigene Tor.

Der FCM gerät nach der Pause in Rückstand

Wie in Sandhausen musste der FCM jetzt einem Rückstand hinterherlaufen. Und die Eintracht blieb gefährlich: Angreifer Anthony Ujah zwang Boss im Sechszehner mit einem Flachschuss zu einer Parade (53.). Danach machten die Gastgeber Druck. Condé scheiterte nach Vorlage von Atik an Torhüter Jasmin Fejzic (59.) – das Schiedsrichtergespann um Referee Martin Petersen entschied jedoch auf Abseits. Dann kam Jason Ceka für Mittelstürmer Luca Schuler. Kwarteng ging in die Spitze, Ceka auf die rechte Außenbahn (65.). Mitte der zweiten Halbzeit kamen die Elbestädter zu Möglichkeiten – allerdings nicht zu Hockkarätern: Die größte Chance ließ Atik mit einem viel zu laschen Schuss im direkten Duell mit Fejzic liegen, der Torwart hielt den Ball fest (69.). Insgesamt zeigte sich in dieser Phase mal wieder ein leidiges Problem: die fehlende Effizienz des FCM.

In der Schlussphase kam vom FCM zu wenig. Größter Aufreger war, als Baris Atik im Strafraum zu Fall ging. Womöglich hätte es Elfmeter gegeben, aber das Gespann um Schiri Petersen entschied erneut auf Abseits (87.). Braunschweigs Lion Lauberbach ließ das zweite Tor liegen (90. +2), der FCM scheiterte mit einem Freistoß (90. +3). Und dann sorgte nach einer Flanke Bryan Henning in der Nachspielzeit für die Entscheidung (90. + 5). Bereits vor Abpfiff verließen viele FCM-Fans das Stadion. Und dann pfiff Petersen ab und die Heimniederlage nach zuletzt zwei Siegen im eigenen „Wohnzimmer“ stand fest. Für Braunschweig war es der erste Auswärtssieg in dieser Saison.