2. Bundesliga 1:3-Niederlage nach 1:0-Führung: FCM gerät in Karlsruhe Mitte des Spiels auf die Verliererstraße
Ersatzgeschwächt hat der 1. FC Magdeburg am Sonnabend den Sprung auf Platz zwei verpasst. Dabei war der Club bei dem Gastspiel bis kurz vor der Halbzeit auf einem guten Weg.

Karlsruhe - Der 1. FC Magdeburg hat zum zweiten Mal in dieser Saison auswärts verloren. So endete die Zweitliga-Begegnung beim Karlsruher SC am Sonnabend 1:3 (1:1). Lange deutete nichts auf eine Niederlage hin. Der Club spielte vor 26.148 Zuschauern abgezockt. Doch dann kippte die Begegnung ab Ende des ersten Durchgangs zugunsten der Badener, die erstmalig in dieser Zweitliga-Rückrunde über einen Sieg jubeln konnten.
Vor der Partie stand beim FCM das Thema „Personallage“ im Fokus. Schließlich stellte sich die Frage, ob neben den zwei Langzeitverletzten Langzeitverletzte Herbert Bockhorn und Emir Kuhinja, Samuel Loric und Philipp Hercher (jeweils Oberschenkelprobleme) sowie Alexander Ahl-Holmström und Patric Pfeiffer (beide Adduktorenprobleme) noch jemand fehlt. Denn wie berichtet waren ja auch Silas Gnaka und Daniel Heber angeschlagen.
Beim Blick auf den Spieltagskader zeigte sich dann: Innenverteidiger Heber fehlt, Mittelfeldmann Gnaka ist dabei. Auch Pierre Nadjombe fehlte derweil angeschlagen. Die Ausfälle beim Club ergaben im Vergleich zum 3:0 gegen Köln zwei Veränderungen in der Startformation: Mittelfeldmann Abu-Bekir El-Zein und Innenverteidiger Tobias Müller begannen statt Ahl-Holmström und Heber.
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In der Begegnung zwischen den Gästen um El-Zein und Müller sowie den Badenern geschah lange nicht viel. Magdeburg hatte mehr Ballbesitz, doch die Karlsruher – die es defensiv ausnahmsweise mit einer Dreikette probierten – standen gut. Die Elbestädter kamen nur selten vielversprechend ins letzte Drittel.
Der KSC verbuchte seinerseits nach einem schnellen Einwurf die erste Chance der Partie. Mikkel Kaufmann schoss rüber (5.). Aber ansonsten wurden es auch für die Sachsen-Anhalter kaum bedrohlich. Baris Atik sorgte mit einem Versuch aus rund 22 Metern für den ersten Abschluss des FCM, der Ball ging daneben (20.).
Daneben kreierten die Elbestädter in der Anfangsphase auch ein paar Szenen, wo am Ende „nur“ der letzte Pass für mehr Gefahr fehlte. Konkreter wurde es vor dem Tor der Karlsruher Mitte des ersten Durchgangs. In Erscheinung traten dabei unter anderem die Mittelfeldspieler Mohammed El El Hankouri (22.) und El-Zein (24.). Auffällig war auch Linksverteidiger Alexander Nollenberger. Und es war dann auch jener „Nolle“, der das 1:0 vorbereite.
Er legte in der 30. Minute ab auf Baris Atik, der mit dem Ball durch den Strafraum lief und den Ball platziert und flach in der rechten Ecke unterbrachte. Aufgrund der Spielanteile und der Tatsache, dass der FCM zuvor gefährlicher geworden war, ging die Führung in Ordnung. In der Folge waren die Karlsruher häufiger in der gegnerischen Hälfte, aber Magdeburg verteidigte alles weg.
Club-Angreifer Martijn Kaars verpasste nach einem Konter im Duell mit Keeper Max Weiß sogar das 2:0 (40.). Indes wurde es in der Phase bis zum Pausenpfiff hitziger. Und dann glichen die Karlsruhe mit der letzten Szene vor jenem Pfiff aus. Nach einer Ecke köpfte Nicolai Rapp ein (45.+3). Bedeutete: Durch das aus Sicht des FCM natürlich unglückliche Halbzeitergebnis war im Hinblick auf Durchgang zwei alles offen.
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Mit Wiederbeginn zog Magdeburgs Trainer Christian den ersten Wechsel. Für El-Zein betrat Lubambo Musonda den Rasen – erstmalig nach seiner Genesung. El Hankouri ging ins Mittelfeld, Musonda agierte als rechter Außenverteidiger. Doch drückender kam der KSC aus der Kabine. Und die Gastgeber nutzten direkt ihre erste Gelegenheit nach der Pause, um die Partie zu drehen.
In der 48. Minute gelang es dem Club nicht, eine Latte zu verhindern, Musonda verlor daraufhin ein Kopfballduell gegen Marvin Wanitzek, dessen Abschluss beziehungsweise die Abwehraktion von Keeper Dominik Reimann ging gegen die Latte und den Abpraller brachte Christoph Kobold ebenfalls mit dem Kopf über die Linie. Nach diesem Nackenschlag lautete die Frage nun, wie der FCM zurückkommt.
Tatsächlich gut dahingehend, dass die Elbestädter direkt pressend wieder den Vorwärtsgang einlegten. Livan Burcu verpasste das 2:2 etwa mit einem Kopfball und dann im Nachsetzen am stark parierenden Weiß (53.). Gleichwohl leisteten sich die Titz-Elf einfache Ballverluste. Der KSC war getragen vom Publikum nun sehr griffig.
Und die Magdeburger mussten Mitte der zweiten Hälfe den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Nach einem Ballverlust des für Silas Gnaka eingewechselten Falko Michel zog Karlsruhes Schlüsselspieler aus der Distanz ab und traf in die linke Ecke. Mit dem zwei-Tore-Rückstand war es für den FCM nun natürlich eine enorme Herausforderung, hier noch was Zählbares mitzunehmen.
Allerdings war es keineswegs so, dass das 1:3 die Vorentscheidung war. Die Magdeburger agierten auffällig energisch und erarbeiten sich unverändert gute Szenen. Marcus Mathisen setzte zum Beispiel einen ordentlich getretenen Freistoß daneben (76.). Und auch ansonsten entwickelte der Club weiter Gefahr. Doch ein Tor gelang eben nicht mehr. Stattdessen sah Atik noch Gelb-Rot. Und so verließ der FCM zum zweiten Mal in dieser Zweitliga-Saison bei einer Auswärtspartie den Platz als Verlierer.