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FCM 1. FC Magdeburg ärgert sich über vermeidbaren Stolperer in Lotte

Nach zuvor elf ungeschlagenen Drittliga-Spielen am Stück musste der FCM wieder eine Niederlage einstecken. Besonders geärgert hat das die Magdeburger, weil das 0:1 (0:0) beim KFC Uerdingen durchaus vermeidbar gewesen wäre.

Von Dennis Uhlemann 17.05.2021, 01:00
Auf dem Wege nach vorn war der 1. FC Magdeburg um Thore Jacobsen (l.), hier im Zweikampf mit dem Krefelder Gino Fechner, am Wochenende nicht so zielstrebig wie in den Spielen zuvor.
Auf dem Wege nach vorn war der 1. FC Magdeburg um Thore Jacobsen (l.), hier im Zweikampf mit dem Krefelder Gino Fechner, am Wochenende nicht so zielstrebig wie in den Spielen zuvor. Foto: imago images

Lotte - Jürgen Press hätte guten Grund gehabt, zunächst einmal seine Mannschaft zu loben. Immerhin holte der KFC Uerdingen am Sonnabend nicht nur den ersten Sieg im Stadion am Lotter Kreuz, was in zuvor acht „Heimspielen“ im Ausweichstadion noch nicht gelungen war. Zudem kletterten die Krefelder mit dem 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Magdeburg zwei Spieltage vor Ablauf der Drittliga-Saison auf einen Nichtabstiegsrang und haben nun wieder alles in der eigenen Hand.

Doch Press, seit Ende April KFC-Chefcoach und nun kurz vor dem erfolgreichen Abschluss seiner Aufgabe, zollte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erst einmal Christian Titz Respekt. Denn der Trainer der Magdeburger hatte seine Rettungsmission schon längst erfolgreich ausgeführt. „Er hat gezeigt, wie dominant man eine Mannschaft spielen lassen kann, wenn man eine Philosophie hat“, lobte Press. „Da sieht man auch, wie wichtig Trainingsarbeit und Zusammenhalt sind.“

Gegen „eine der stärksten Mannschaften der 3. Liga“ habe sein Team mit Glück drei Punkte geholt, meinte der Uerdinger Coach, dessen Team damit auch auf Magdeburger Seite eine Serie beendet hat. Nach elf ungeschlagenen Spielen am Stück – davon wurden seit Anfang März neun Partien gewonnen – ging der FCM mal wieder als Verlierer vom Platz.

Trainer will Fehler klar ansprechen

Doch ungeachtet des sportlich nicht mehr so hohen Stellenwerts dieser Begegnung hätte das nicht sein müssen, da waren sich alle auf Magdeburger Seite einig. „Wir sind enttäuscht und verärgert“, beschrieb Titz die Stimmungslage im blau-weißen Lager: „Wir hatten es selbst in der Hand und suchen die Fehler bei uns. Wir werden das ansprechen und dann aber auch schell abhaken.“ Für den 50-Jährigen täuscht die Leistung trotzdem nicht über die „außergewöhnlich guten Leistungen“ der vorangegangenen Spiele hinweg.

Zumal der FCM in Lotte von seiner dominanten Spielweise, die ihn bei den Erfolgserlebnissen zuvor ausgezeichnet hatte, auch nichts einbüßte. Auch gegen Uerdingen übernahm die Titz-Elf die Spielkontrolle, biss sich rund um den Strafraum des Gegners fest. Zwar war die Startphase noch von einigen Fehlpässen geprägt, dann aber „haben wir das Spiel fast über die komplette Zeit kontrolliert“, schätzte Titz ein.

Doch gegen den tief stehenden KFC, der die letzte Kette teilweise mit sechs Spielern bildete, funktionierten die einfachen Dinge häufig nicht. „Unser Passspiel war öfters sehr ungenau, so blieben uns einige Chancen verwehrt“, ärgerte sich Titz. Auch Kapitän Tobias Müller bemängelte, dass er und sein Team „zu viele falsche Entscheidungen“ getroffen hätten und das FCM-Spiel „zu langsam und nicht so konsequent“ gewesen sei.

Abschlüssen des FCM fehlt es an Qualität

Was auch für die Abschlüsse galt. Sowohl Florian Kath (15.) als auch Dominik Ernst (20.) ließen gute Möglichkeiten auf die Führung liegen. Nach dem Seitenwechsel vergaben auch die eingewechselten Kai Brünker (50.) und Luka Sliskovic (75.). Laut Titz lag die Niederlage vor allem an der mangelnden Chancenverwertung.

Denn es galt die alte Fußballerweisheit: Wer die Dinger vorn nicht macht, bekommt sie hinten. Fast im Gegenzug der guten Sliskovic-Chance spielten sich auch die Krefelder nach einem Konter mal in den Strafraum und kamen durch Joker Gustav Magnusson zum entscheidenden 1:0 (76.). „Ein Ping-Pong-Tor“, wie Abwehrchef Müller beschrieb: „Wir hätten die Situation vorher zwei- oder dreimal klären können.“

Laut Kapitän Müller fehlte die Gier nicht

Doch das haben die Magdeburger nicht. Und sie sind nach diesem Rückschlag auch nicht mehr zurückgekommen. Dass im Gegensatz zum Gegner allerdings die Motivation fehlte, wies der FCM vehement zurück. Titz sagte anerkennend, sein Team habe „wieder alles reingehauen“. Auch der Kapitän beteuerte: „Die Gier war da. Wir haben uns nach dem Klassenerhalt neue sportliche Ziele gesetzt.“ So sollte der Erfolgslauf anhalten und zudem der sechste Auswärtssieg in Folge glücken, was einen Drittliga-Rekord bedeutet hätte. „Das war schon ein Thema im Team“, verriet Müller.

Doch beides ist nicht gelungen. Der 26-jährige Abwehrchef ist mit Blick auf das abschließende Drittliga-Heimspiel gegen Unterhaching und das Landespokal-Duell gegen Halle dennoch optimistisch: „Wir wollen dann wieder unter Beweis stellen, was uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hat.“

Anders als beim Stolperer in Lotte, den Titz passend zusammenfasste: „Manchmal gibt es das, dass du rausgehst und es mal nicht in deine Richtung läuft.“ Und bei allem Respekt für den Gegner – Jürgen Press hat das sehr gefreut.