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Fussball 3:2 in Karlsruhe - der FCM kommt in der 2. Liga an, zittert aber

Der 1. FC Magdeburg hat am 2. Spieltag den ersten Sieg geholt. Beim Karlsruher SC gab es einen 3:2 (3:0)-Sieg, bei dem es der FCM unnötig spannend machte.

Von Patrick Nowak Aktualisiert: 24.07.2022, 18:43
Durften endlich über die ersten drei Zähler in der 2. Bundesliga jubeln: Baris Atik (links), Andreas Müller, und Leon Bell Bell (rechts) vom 1. FC Magdeburg, mit dem sie am Sonntag den Karlsruher SC bezwangen.
Durften endlich über die ersten drei Zähler in der 2. Bundesliga jubeln: Baris Atik (links), Andreas Müller, und Leon Bell Bell (rechts) vom 1. FC Magdeburg, mit dem sie am Sonntag den Karlsruher SC bezwangen. Foto: IMAGO/Eibner

Karlsruhe - Der 1. FC Magdeburg hat einen Fehlstart in die 2. Bundesliga vermieden. Beim Karlsruher SC setzte sich der FCM dank einer starken ersten Halbzeit verdient durch, zitterte dafür aber nach dem Seitenwechsel. Ein Spieler musste dagegen nach Abpfiff mit der Trage den Platz verlassen.

FCM-Trainer Christian Titz wechselte im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf gleich zweimal. Für Jamie Lawrence kam Tim Sechelmann in die Innenverteidigung, Moritz-Broni Kwarteng ersetzte Tatsuya Ito und begann in der Sturmspitze - Baris Atik rückte im 4-1-2-3-System auf Ito auf Linksaußen.

Müller trifft aus der Distanz zum 1:0 für den FCM

Alexander Bittroff forderte zuletzt auf Magdeburger Seite mehr Abschlüsse - Andreas Müller hielt sich nach sieben Minuten daran: Der defensive Mittelfeldspieler zog nach einem Zuspiel von Leon Bell Bell einfach mal ab und markierte das 1:0 vor 16.679 Zuschauern im BBBank Wildpark.

Der Jubel beim Torschützen kannte nach dem Kunststück, das unten links im Kasten landete, keine Grenzen. Die Führung war aufgrund der höheren Spielanteile auch verdient für die Gäste, die in der ersten Viertelstunde 68 Prozent Ballbesitz hatten und von Beginn an die Kontrolle auf dem Platz übernahmen.

Vom KSC kam bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel. Doch die Baden-Württemberger agierten bissiger in den Zweikämpfen und holten Ecken raus - diese brachten aber nichts ein,

Die Elf von Trainer Christian Eichner suchte spielerische Lösungen und hatte einen gefährlichen Umschaltmoment: einen Pass von rechts klärte Rechtsverteidiger Mohammed El Hankouri vor Tim Rossmann (22.). Danach folgte eine kurze Trinkpause, die Titz-Elf sich für zum Positiven nutzte. Über Amara Condé gelangte der Ball zu Atik, der von links in den Strafraum dribbelte und in Mitte zog, den Abschluss suchte und sich für diese Einzelaktion belohnte.

Doppelschlag des FCM durch Atik und Kwarteng

Der Ball schlug unten links ein - 2:0 für Magdeburg (32.). Danach bekam der Aufsteiger noch mehr Lust auf Tore und profitierte von einem eklatanten Patzer der Karlsruher. Daniel Gordon passte ungenau zu Keeper Kai Eisele, der das runde Leder nicht richtig unter Kontrolle brachte. Kwarteng sprintete dazwischen, schnappte sich den Ball und schob ohne große Probleme zum 3:0 ein (34.). Der KSC fand überhaupt nicht statt und lag deshalb auch in dieser Höhe gegen sehr effiziente Magdeburger zurecht in Rückstand.

Mo Kwarteng vom 1. FC Magdeburg bejubelt seinen Treffer zum 3:0 gegen den KSC artistisch.
Mo Kwarteng vom 1. FC Magdeburg bejubelt seinen Treffer zum 3:0 gegen den KSC artistisch.
Foto: Imago

Dann folgte zumindest ein Zeichen der Badener. Lucas Cueto tauchte vor dem FCM-Tor auf, doch der bis dato beschäftigungslose Torhüter Dominik Reimann behielt im Eins-gegen-Eins die Oberhand (45.). Somit ging es mit einem klaren und verdienten 3:0 für den FCM in die Pause.

FCM schläft in zwei Szenen - noch nur 3:2

Mit Wiederanpfiff nahm Titz zwei Wechsel vor: Tatsuya Ito betrat für Atik den Platz, Lawrence ersetzte Alexander Bittroff. Beim KSC kamen für Cueto, Rossmann und Kaufmann nun Simone Rapp, Kelvin Arase und Mikkel Kaufmann in die Partie.

Am Geschehen auf dem Plaz änderte sich dennoch wenig. Der FCM dominierte, schnürte den KSC in der eigenen Hälfte ein und hatte selbst nichts zu befürchten - bis zur 58. Minute: Ito prüfte Eisele, der stark parierte und damit den Konter einleitete. Der eingewechselte Simone Rapp stand alleine vor Reimann und scheiterte an ihm (58.).

Dann folgte der Doppelschlag, der die Partie nochmal spannend machte. Arase bediente Walitzek, der Reimann keine Chance ließ - nur noch 1:3 (63.). Der KSC lebte plötzlich wieder. Nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem Platz. Und das zeigte sich nur zwei Minuten später. Magdeburg wurde ausgekontert. Kaufmann erhielt einen langen Ball, ging an Reimann vorbei und schon verkürzte zum 2:3 (65.).

Brünker verpasst knapp das vierte FCM-Tor

Magdeburg erlaubte sich Fehler in der Ballannahme und agierte nicht mehr so konzentriert - schließlich herrschten Temperaturen um die 32 Grad. Das Spiel war ausgeglichener und hatte nur noch zwei offene Fragen: Macht der FCM den Sack zu oder gleicht der KSC tatsächlich noch aus?

Der FCM war der Erste, der eine Antwort darauf suchte. Kai Brünker, der nach seinem Syndesmosebandriss nach Monaten wieder auf dem Platz stand, verpasste eine Flanke am zweiten Pfosten nur um Zentimeter (81.).

FCM-Keeper Dominik Reimann streckt sich vergebens.
FCM-Keeper Dominik Reimann streckt sich vergebens.
Foto: Imago

Eng wurde es auch auf der anderen Seite: Doch Condé klärte rechtzeitig vor Rapp (88.). Der KSC setzte alles auf eine Karte, die Titz-Elf vergab durch Mohammed El Hankouri. Die sechs Minuten Nachspielzeit waren beide Trainer an der Seitenlinie aktiv und versuchten, entscheidend auf ihre Mannschaften einzuwirken.

Karlsruhe bot sich eine große Chance - per Freistoß. Philip Heise trat an und jagte den Ball in die Mauer. Nur wenig später verzog Marvin Wanitzek und schoss links vorbei. Das sollte die letzte Szene des Spiels sein.

Fazit: Der FCM gewann sein erstes Spiel in der 2. Bundesliga, überzeugte im ersten Durchgang - verlor nach Wiederanpfiff den Faden und machte es sich deshalb selbst schwerer, als unbedingt nötig.

Jamie Lawrence wurde nach Abpfiff vom Platz getragen. Die Spieler, Ordner und auch Fans schirmten den Verteidiger mit Fahnen ab und Lawrence erntete von allen Rängen Applaus.