FCM Alexander Bittroff ist der Ruhepol des 1. FC Magdeburg
So erfolgreich die Vorbereitung des 1. FC Magdeburg gelaufen ist, ein Kritikpunkt war stets geblieben: die Gegentore. Doch haben Alexander Bittroff und Co. dieses Problem rechtzeitig zum Auftakt gelöst bekommen.
Magdeburg - Noch auf dem Platz ging Alexander Bittroff am Sonnabend nach dem 2:0-Erfolg in Mannheim in die Analyse. Mit Co-Trainer Silvio Bankert tauschte sich der Innenverteidiger des 1. FC Magdeburg angeregt aus. „Silvio spricht viel mit uns über Standards – defensiv und offensiv“, verriet der Routinier wenig später das Thema der Unterhaltung. Gesprächsstoff hatten Bankert und Bittroff jedenfalls genug, segelten in Mannheim doch gleich 20 Freistöße und acht Eckbälle vor den von Dominik Reimann gehüteten Magdeburger Kasten.
„Es ist wirklich nicht einfach, wenn drei, vier Spieler gut einlaufen und dann solche gefährlichen Bälle reinkommen“, erzählte Bittroff und konstatierte zugleich zufrieden: „Als Verteidiger ist das immer schwierig, aber das haben wir gut gemacht.“ Auch FCM-Cheftrainer Christian Titz sprach seinem Defensivverbund nach dem Auftakterfolg ein Sonderlob aus: „Nach der Vorbereitung haben wir das erste Mal zu null gespielt und haben vor allem auch die Standards gegen uns gut verteidigt.“
Bittroff lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
Einen großen Anteil daran hatte Bittroff, der an der Seite von Kapitän Tobias Müller wieder viel Souveränität im Zentrum ausgestrahlt hat. Vom Mannheimer Publikum, das insbesondere während der Waldhof-Druckphase in den letzten 20 Minuten immer lauter wurde, ließ sich der 32-Jährige kein bisschen aus der Fassung bringen. „Ich blende das Drumherum aus und versuche, der Mannschaft durch meine Leistung zu helfen und diese Ruhe, die wir im Spielaufbau benötigen, reinzubringen“, erklärte Bittroff seinen gewohnt unaufgeregten Auftritt. Immerhin kannte er die Szenerie bei Waldhof Mannheim schon: „Ich habe hier im Relegationsspiel mit dem KFC Uerdingen vor fast 30 000 Zuschauern gespielt – da war es noch ein ganz anderer Hexenkessel.“
Doch war der Innenverteidiger zum Saisonauftakt nicht nur der Ruhepol der FCM-Hintermannschaft, sondern auch Vorbereiter – legte das 2:0 von Baris Atik nach einem Ballgewinn und Vorstoß auf. Fast hätte der Verteidiger sogar selbst getroffen: „Ich muss eigentlich das 3:0 machen und dann ist das Ding vielleicht schon eher durch.“ Nämlich in der 11. Minute, als eine weit gezogene Atik-Ecke auf den langen Pfosten segelte, der eingelaufene Verteidiger seinen Kopfball freistehend allerdings nicht aufs Tor platzieren konnte. Dass er diese unter Bankert einstudierte Variante nicht mit einem Treffer veredelte, ärgerte den Routinier. Aber er wird es weiter versuchen: „Nächste Woche wird es wohl nicht funktionieren, weil der Gegner ja auch sieht, was wir vorhaben. Dann lassen wir uns vielleicht andere Dinge einfallen.“
Routinier ist stellvertretender Kapitän des FCM
Doch wenngleich der FCM das 2:0 über die Zeit gebracht hatte, äußerte Bittroff im Nachgang auch Kritik. „Es ist klar, dass wir das eine oder andere noch verbessern müssen, damit das Spiel schneller entschieden ist“, erklärte er. Damit meinte er nicht nur die Chancenverwertung, sondern forderte, „dass wir über Ballbesitz mehr Ruhephasen haben. Da müssen wir gucken, dass wir mehr Spielkontrolle bekommen.“
Denn mit dem SC Freiburg II, der sich am Montag in seinem ersten Drittligaspiel überhaupt torlos von Wehen Wiesbaden getrennt hatte, erwartet Bittroff einen „harten Gegner“. „Zweite Mannschaften sind immer schwer zu bespielen“, weiß der Routinier. „Da müssen wir mit dem zwölften Mann im Rücken – worüber wir uns sehr freuen – wieder alles in die Waagschale werfen.“ Im Fall von Bittroff ist das eine herausragende Stabilität und Ruhe, die dem Defensiv-Routinier nicht zuletzt den Posten als stellvertretender Kapitän beim FCM eingebracht hat.