Fußball Beck wartet auf Flanken
Mit 17 Treffern ist Christian Beck vom 1. FC Magdeburg Drittliga-Torschützenkönig geworden. Im ersten Spiel 2017/18 blieb er ungefährlich.
Magdeburg l Mit einem solchen Auftakt wie beim 1:4 des FCM in Großaspach hätte Christian Beck nie gerechnet. „Wir hatten gefühlt 90 Prozent Ballbesitz und den Gegner eigentlich im Griff. Wir haben jetzt Lehrgeld gezahlt und müssen die Partie schnell abhaken“, sagte er. Allerdings fehlte schon in der ersten Hälfte, als der Club dominant auftrat, der entscheidende Zug zum gegnerischen Tor. „Wir müssen vorne noch zielstrebiger sein und die letzten Pässe besser spielen. Da beziehe ich mich auch mit ein“, forderte Beck. „Das müssen wir vielleicht noch mal trainieren, damit wir es gegen Erfurt besser machen.“
Der Magdeburger Torjäger muss sich auf einige Neuerungen einstellen. Im 3-5-2 läuft er neben Neuzugang Felix Lohkemper als zweite Spitze auf. Zwar ließ FCM-Trainer Jens Härtel in der vergangenen Saison auch immer mal mit zwei Stürmern, in diesem Fall mit Beck und Julius Düker, spielen. In der Rückrunde war Beck allerdings oft der einzige Stoßstürmer, der von Michel Niemeyer, Tobias Schwede, Florian Kath oder Tarek Chahed mit Flanken gefüttert wurde. „Ich denke, dass es mit zwei Stürmern schon etwas einfacher ist, weil ich dadurch entlastet werde“, betonte Beck, der aber auch zugab: „Die Abstimmung mit Felix braucht noch etwas Zeit. Das ist nach einem Spiel aber auch ganz normal. Es dauert ein bisschen, bis wir uns an die neuen Laufwege des Sturmpartners gewöhnt haben.“
Das wichtigste sei, dass in der Offensive nicht jeder auf sich schaue, sondern das Team im Vordergrund stehe. „Das gilt vor allem beim letzten Pass“, so Beck. In Großaspach lief Lohkemper kurz vor Schluss beispielsweise alleine auf das gegnerische Tor zu und suchte den eigenen Abschluss, anstelle zum völlig freien Philip Türpitz zu passen. „Da weiß er selber, dass er lieber zu Philip gespielt hätte. Das ist ein Lernprozess, Felix ist noch jung und weiß eigentlich, wann er abspielen muss und wann er aufs Tor schießt. Im Laufe der Zeit kommt das sicher, da bin ich optimistisch“, betonte Beck.
Umstellen muss sich der Torschützenkönig auch wegen des neuen Spielstils, da Härtel zu Beginn der Vorbereitung betonte, dass der Club mehr auf flache Bälle setzen wolle. Zuvor war Beck immer erste Anspielstation, wenn lange Flanken aus der Defensive kamen. Jetzt sollen die Angriffe eher Schritt für Schritt flach aus der Abwehr durchs Mittelfeld und dann in die Spitze vorgetragen werden. Beck sieht aber keine komplette Abkehr von der alten Taktik: „Wir verzichten ja nicht komplett auf Flanken. Gerade wenn wir bis zur Grundlinie durch sind, sind die Flanken von außen für mich Gold wert. Ich lebe davon und brauche diese Vorlagen. Ich habe auch bisher auch noch nicht gehört, dass wir nur noch flach spielen wollen.“
Nichts Neues ist für ihn, dass manche Beobachter bereits in der Vorbereitung seine Minuten ohne Treffer zählen. „Darauf gebe ich nicht viel. In der Vorbereitung haben wir meistens nur eine Halbzeit gespielt. Bei mir ist es mittlerweile normal, dass das Zählen schon nach einer Partie ohne Treffer losgeht. Ich mache mir keine Gedanken, werde weiterhin alles für die Mannschaft geben und mich dann auch irgendwann wieder mit Toren belohnen“, sagte Beck. „Ich fühle mich fit. Ein bisschen Spritzigkeit kann noch hinzukommen, aber das ist zu Saisonbeginn nicht ungewöhnlich.“
Im Ost-Derby gegen Erfurt zählt für den FCM laut Beck nur ein Sieg. „Wir brauchen unbedingt drei Punkte, damit es ruhig bleibt“, sagte der gebürtige Erfurter. „Für mich sind die Spiele gegen Erfurt natürlich immer etwas ganz Besonderes. Ich freue mich da riesig drauf. An die letzte Partie, als wir 2:0 gewannen und ich per Fallrückzieher traf, erinnere ich mich gerne. So einen Treffer erzielt man nicht so oft.“