2. liga 3:2 beim HSV: Magdeburg siegt in Hamburg nach Zitter-Ende!
Der 1. FC Magdeburg hat den letzten Platz in der 2. Bundesliga verlassen. Am Sonntag gab es einen 3:2 (1:0)-Erfolg beim Hamburger SV.
Hamburg - Blau-Weiß feierte den 3:2-Erfolg vor 55.304 Zuschauern im Volksparkstadion. Nach 2:0-Führung wurde der HSV druckvoller, doch Julian Rieckmann brachte die Entscheidung für den FCM, der zum Schluss mit dem 2:3-Anschlusstor zitterte, aber durch den Dreier nun auf den 15. Tabellenplatz klettert und somit über den Abstiegsplätzen steht.
FCM-Cheftrainer Christian Titz nahm gegenüber der 0:2-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig gleich drei personelle Wechsel in der Startelf vor. Dominik Reimann kehrte für Tim Boss wieder ins Tor zurück.
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Der zuletzt schwache Stürmer Luca Schuler, für den Mohammed El Hankouri in die Spitze rückte, und der ebenfalls auffällige Flügelspieler Tatsuya Ito nahmen auf der Bank Platz. Zudem begann Connor Krempicki im Mittelfeld auf der Achterposition neben Andreas Müller.
FCM: El Hankouri bringt Club gegen HSV in Führung
In der Anfangsphase zog sich Blau-Weiß etwas zurück, suchte aber wie die Gastgeber den Weg nach vorne - viel passierte allerdings nicht. Hamburg hatte zwar etwas mehr den Ball, dafür ging Magdeburg mit der ersten richtigen Chance sofort in Führung. El Hankouri spielte zu Atik, der mit dem Ball dribbelte und zu wieder El Hankouri spielte. Der Rechtsfuß überlegte nicht lange im Strafraum und zielte auf die lange Ecke.
HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes war zwar noch dran, doch das runde Leder schlug am linken Innenpfosten im Kasten ein - 1:0 FCM (11.). Es war übrigens erst der dritte Treffer des Aufsteigers in den Anfangsviertelstunde. Der HSV musste sich etwas einfallen lassen, fand aber keine Lösungen.
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Dem FCM tat die Führung dagegen gut. Also wartete die Titz-Elf auf ihre Gelegenheiten und stellte gegen den Ball auf Fünferkette um, weil sich Elfadli zwischen die beiden Innenverteidiger Cristiano Piccini und Silas Gnaka fallen ließ.
Deshalb tat sich Hamburg auch schwer und hatte Glück, als Atik nach einer Einzelaktion nicht gefährlich genug, sondern nur in die Arme von Heuer Fernandes abschloss (24.). Drei Minuten später war es El Hankouri, der den Keeper nicht entschlossen genug mit einem Flachschuss prüfte (27.)
FCM gegen Hamburg phasenweise nur mit 31 Prozent Ballbesitz
Und der HSV? Vom ehemaligen Bundesligisten kam so gut wie gar nichts. Kleiner Trost: Die Heimmannschaft von Tim Walter hatte phasenweise 69 Prozent Ballbesitz. Damit wusste sie aber nicht viel anzufangen und gab nach 40 Minuten nur drei Schuss ab, wovon keiner aufs Tor ging - so wie William Mikelbrencis Abschluss (39.), der aus 22 Metern zumindest knapp über die Latte flog.
Damit konnte HSV-Coach Tim Walter nicht zufrieden sein. Auch nicht mit dem 1:0-Halbzeitstand für Magdeburg, das drei der vier Abschlüsse immerhin auf den Kasten brachte.
Mit Wiederanpfiff kamen beide Teams ohne personelle Veränderungen aus der Kabine. Das hielt den HSV aber nicht davon ab, aufs Tempo zu drücken. Die Walter-Elf kam offensiver aus der Kabine, gelang aber nur bis vor den Strafraum.
Anders der FCM, der einen Ballverlust von Jonas Meffert bestrafte: über mehrere Station gelang der Ball zum mitgelaufenen Piccini, der akkurat zu Atik spielte. Der 27-Jährige zog sofort ab und ließ seine Farben mit dem Treffer zum 2:0 erneut jubeln (51.). Atik rutschte euphorisch auf den Knien und ging in der anschließenden Jubeltraube unter.
Doch dann folgte ein kurzer Moment der Ungewissheit, als sich der Videoschiedsrichter einschaltete, um den Treffer zu überprüfen. Schiedsrichter Harm Osmers bekam aber den Hinweis, dass alles in Ordnung war - das Tor zählte.
HSV verkürzt - VAR nimmt 2:2 zurück
Der völlig geschockte und harmlose HSV wechselte daraufhin dreifach - und gab die passende Antwort. Ludovit Reis kam rechts im Strafraum an den Ball und legte quer vor das Tor, wo Ransford Königsdörffer zum 1:2 einschob (58.). Dann war Hamburg plötzlich wieder im Spiel, als das runde Leder erneut im Kasten von FCM-Keeper Reimann landete.
Nach dem Piccini den Ball verlor, wurde der eingewechselte Robert Glatzel in die Tiefe geschickt und zog aus spitzem Winkel ab - Reimann parierte, doch damit war die Situation noch nicht entschärft. Gnaka bugsierte den Ball ins eigene Tor - es fiel das vermeintliche 2:2 (61.). Doch Osmers nahm den Treffer nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter zurück, weil Königsdörffer beim abgefälschten Ball noch dran war im Abseits stand.
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Doch die Rothosen machten weiter durch Kittel, der im Strafraum vorbeischoss (68.). Zudem wiesen sie seit Glatzels Einwechslung 9:0-Torschüsse auf, wovon die ersten drei Abschlüsse im Sechzehner waren. Die Hausherren drückten, Magdeburg wackelte. Dann hatte Kittel im Strafraum viel Platz und legte quer an den zweiten Pfosten, wo Xavire Amaechi komplett frei links vorbeizielte (77.) - ebenso wie Glatzel per Kopf (80.).
Rieckmann entscheidet das Spiel mit dem 3:1
Während Hamburg weiter auf den Ausgleich drückte, gab Kai Brünker nach fast zwei Monaten Pause sein Comeback beim FCM. Der „Panzer“ traf zwar nicht, jubelte aber dennoch ausgelassen, als Julian Rieckmann auf 3:1 erhöhte (88.).
In den sechs Minuten Nachspielzeit setzte die Titz-Elf, die noch das 2:3 durch Tom Sanne schluckten musste (90.), alles auf Verteidigung und brachte das Ergebnis glücklich ins Ziel. Hamburg ließ noch zwei Hochkaräter liegen. Es war der vierte FCM-Dreier im 13. Spiel im Unterhaus.