Fußball FCM gewinnt Ost-Derby gegen Erfurt
Drittligist 1. FC Magdeburg hat vor 20.506 Fans 2:0 (0:0) gegen Rot-Weiß Erfurt gewonnen. Christian Beck und Manuel Farrona Pulido trafen.
Magdeburg l FCM-Trainer Jens Härtel änderte seine Aufstellung im Vergleich zum 1:1 in Kiel auf zwei Positionen. Für den angeschlagenen Florian Kath (Knöchel) bekam Manuel Farrona Pulido erstmals seit dem 1:1 gegen Zwickau eine Chance von Beginn an und nutzte sie im Verlauf des Spiels auch. Außerdem musste Jan Löhmannsröben auf die Bank, für ihn durfte Charles Elie Laprevotte im defensiven Mittelfeld ran. Beide Wechsel deuteten eine spielerische Stärkung des FCM an. Eine besondere Partie war es auch für Christian Beck und Christopher Handke, beide spielten viele Jahre für Erfurt.
Vor dem Spiel standen die FCM-Fans im Vordergrund. Die Ultras von Block U hatten 15.000 Fahnen in der MDCC-Arena verteilt, die Stimmung war entsprechend beeindruckend. Gleich zu Beginn des Ost-Derbys wurde deutlich, dass sich beide Mannschaften nichts schenken werden. Entsprechend ging es auch in den Zweikämpfen zur Sache. Die erste Chance hatte der FCM in der neunten Minute, als Tobias Schwede an der Erfurter Strafraumgrenze zwar stolperte, den Ball aber behaupten konnte und ihn zu Nils Butzen passte. Dessen Schuss ging aber knapp links vorbei.
Aber auch Erfurt zog sich keinesfalls nur in die eigene Hälfte zurück, sondern versuchte immer wieder Akzente in der Offensive zu setzen. Angetrieben von Daniel Brückner auf der linken Seite wurde Stürmer Carsten Kammlott gesucht. Einen Rückschlag musste Magdeburg in der 21. Minute verdauen, als Richard Weil verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Er war zuvor mit FCM-Torhüter Leopold Zingerle und Erfurts Liridon Vocaj zusammengeprallt. Für Weil kam Steffen Puttkammer in die Partie. Ab der 20. Minute wurde Erfurt immer gefährlicher und hatte einige gute Gelegenheiten. Zunächst verpasste Kammlott die Flanke von Vocaj (23.), dann parierte Zingerle stark gegen Tugay Uzan (36.). Nur eine Minute später versuchte es Brücker aus der Distanz, Kammlott vergab nach einem Abpraller mit dem Kopf.
Der FCM startete dann furios in die zweite Halbzeit. Michel Niemeyer setzte sich auf der linken Seite durch, sprintete bis zur Grundlinie und flankte den Ball flach in die Mitte. Dort stand Farrona Pulido goldrichtig und schob zur umjubelten Magdeburger Führung ein, die zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich war (46.). Erfurt zeigte sich aber nicht geschockt. Nach einem Querpass von Christoph Menz rutschte Kammlott aus drei Metern in den Ball. Zingerle war aber hellwach und verhinderte den Ausgleich (52.). Es ging jetzt hin und her. Fast hätte Beck gegen seinen Ex-Verein getroffen, als Farrona Pulido schön von der rechten Seite in den Strafraum flankte, Becks Kopfball aber von Erfurts Torhüter Philipp Klewin gehalten wurde (59.). In der 66. Minute feierte Niklas Brandt nach langer Verletzungspause sein Comeback. Er wurde für Laprevotte eingewechselt. Damit hatte Härtel sein Wechselkontingent schon früh ausgeschöpft.
Dann schlug die große Stunde von Christian Beck (74.). Nach einem Lupfer von Nico Hammann, der sich schön im Mittefeld durchgesetzt hatte, war es der Ex-Erfurter, der den Ball annahm und sehenswert mit einem Fallrückzieher zum 2:0 für den FCM verwandelte. Es war für Beck das zweite Tor in der Rückrunde und insgesamt der zwölfte Saisontreffer. Nur vier Minuten später hatte Niemeyer nach einem Beck-Pass das 3:0 auf dem Fuß, er vergab allerdings. Die Partie war aber gelaufen und für die zahlreiche FCM-Fans war es ein rundum gelungener Tag, an dessen Ende sie ihre Mannschaft noch mal lautstark feierten.
"In der ersten Halbzeit haben wir nie das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. In der Pause habe ich dann deutliche Worte gefunden", sagte Härtel. "Nach dem ersten Treffer zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde es für uns natürlich leichter." Der Coach fand zudem noch lobende Worte für die Fans: "Die Kulisse war wirklich super. Als wir ins Stadion kamen und die ganzen Fahnen sahen, bekamen wir alle Gänsehaut."