Fußball FCM gewinnt turbulentes Derby 2:1
Der 1. FC Magdeburg hat ein turbulentes Derby gegen den Halleschen FC mit 2:1 (2:0) gewonnen. Christian Beck und Michel Niemeyer trafen.
Magdeburg l "Es war eine Partie mit verschiedenen Phasen. Wir sind gut reingekommen und hatten den Gegner auch im Griff. Nach 35 Minuten stellte Halle aber um und wir haben uns ein bisschen in die Halbzeit gerettet", sagte FCM-Trainer Jens Härtel. "In der zweiten Halbzeit lief es eigentlich wieder besser, nach dem Anschlusstreffer war der HFC aber dran und es war bis zum Schluss eine Abwehrschlacht. Wenn man die letzte Chance sieht, sind wir der glückliche Sieger." Der Coach wechselte im Vergleich zum 2:1 bei Fortuna Köln einmal. Für Dennis Erdmann kam Marius Sowislo in die Startelf. Philip Türpitz und Tobias Schwede standen nach ihren Verletzungspausen wieder im Kader, saßen aber zunächst auf der Bank. Andreas Ludwig war dagegen nicht mal im Kader. Kurz vor Anpfiff war es fast im ganzen Stadion still, die FCM-Fans ehrten so den vor mehr als einem Jahr verstorbenen Fan Hannes. Alleine die HFC-Fans beteiligten sich nicht daran.
Die erste Großchance der Partie hatten die Gäste, als Marvin Ajani FCM-Abwehrspieler Steffen Schäfer davonlief und knapp links am Tor vorbeischoss (4.). Nur vier Minuten später schlug dann die große Stunde von FCM-Torjäger Christian Beck: Der Spieler mit der Rückennummer 11 wollte den Ball nach einer langen Vorlage eigentlich mit dem Kopf nehmen, dies misslang zunächst, mit der Hacke bekam er die Kugel aber und traf zur frühen Führung. Für Beck war es das lang ersehnte zweite Saisontor, entsprechend erleichtert war er. Der Club war jetzt klar am Drücker und effizient. In der 12. Minute kam Michel Niemeyer an den Ball und verwandelte eiskalt zum 2:0. Niemeyer unterstrich seine Top-Form, für ihn war es der fünfte Saisontreffer.
Magdeburg störte den Gegner früh und ließ ihn so kaum zur Entfaltung kommen. Taktisch stellte Härtel von einem 3-4-3 auf ein 4-3-3 mit Richard Weil im defensiven Mittelfeld um. Nico Hammann wechselte vom linken Mittelfeld in die Abwehrkette. Nach einer halben Stunde verpasste Beck knapp, zwei Minuten später musste HFC-Torhüter gegen Sowislo alles aufbieten, um den dritten Gegentreffer zu verhindern. Halle war permanent in der Defensive, Beck gewann so gut wie jedes Kopfballduell.
Zur zweiten Halbzeit schickte Härtel seine Mannschaft wieder im 3-4-3 mit Weil als Abwehrchef auf den Rasen. Der HFC, dessen Fans kurz vor der Pause zwischenzeitlich den Block verlassen hatten, weil Nachzügler nicht ins Stadion kamen, hatte deutlich mehr von der Partie. Die beste Gelegenheit vergab Matthias Fetsch in der 55. Minute. Drei Minuten später war es FCM-Stürmer Julius Düker, der den Ball mit dem Rücken zum Tor und einem Drehschuss fast verwandelt hätte, Müller rettete aber zur Ecke.
Dann wurde es hektisch: Zunächst verkürzte Halle auf 1:2 (68.). Pechvogel war Christopher Handke, der den eigentlich recht schwachen Schuss von Fetsch ins eigene Tor lenkte. In der 70. Minute verhakten sich Daniel Bohl und der gerade eingewechselte Philip Türpitz. Bohl zog und biss Türpitz, dieser schlug mit dem Ellenbogen nach ihm. Es folgte eine Rudelbildung, die Spieler beider Mannschaften beschimpften sich. Schiedsrichter Sven Jablonski zeigte Türpitz Rot, Bohl bekam Gelb. Auf dem Weg zur Mittellinie behakten sich Ajani und Handke, Ajani schubste den Abwehrspieler und danach auch Björn Rother, der zu Boden ging. Jablonski schickte auch Ajani frühzeitig zum Duschen.
In den letzten zehn Minuten versuchte Halle alles, um doch noch zum Ausgleich zu kommen. Der FCM lauerte auf Konter. Der eingewechselte Tobias Schwede hatte die Entscheidung auf dem Fuß (88.). In der vierten Minute der Nachspielzeit wurde es noch mal dramatisch, als Handke auf der Linie rettete und Fabian Baumgärtel die Latte des leeren Tores traf. So blieb es am Ende aber beim knappen Magdeburger Sieg.
FCM: Glinker - Handke, Weil, Schäfer - Rother, Sowislo - Butzen, Hammann - Düker (69. Türpitz), Beck (76. Erdmann), Niemeyer (81. Schwede).