2. Bundesliga Turbulente Partie zwischen dem FCM und Schalke endet 2:2
Die Begegnung zwischen Magdeburg und den Gästen aus Gelsenkirchen verläuft sehr ereignisreich. Am Ende müssen beide Teams mit einem Remis leben.
Magdeburg - Die Heimpaarung des 1. FC Magdeburg gegen Schalke war ein wilder Ritt. Und dieser endete mit einem 2:2 (2:1). In der spannenden Zweitliga-Begegnung vor 27.146 Zuschauern überschlugen sich die Ereignisse mitunter regelrecht. Nach dem Pokalaus beim Regionalligisten präsentierte sich der FCM verbessert. Ärgerlich war es für sie, nach der 2:1-Führung noch den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Allerdings zeigten die Blau-Weißen ihrerseits zunächst Comeback-Qualitäten, da sie früh hinten gelegen hatten.
In der Startelf des FCM kam es im Vergleich zum 1:2-Pokalaus zu zwei Veränderungen. Für die im Spieltagsaufgebot fehlenden Außenstürmer Bryan Teixeira (nach Zahn-OP) und Livan Burcu (erkrankt) kamen Xavier Amaechi und Connor Krempicki rein. Amaechi agierte als rechter Flügelspieler. Connor Krempicki begann im zentralen Mittelfeld. Abu-Bekir El-Zein rückte dafür von der Zehn auf die linke Außenbahn der Elbestädter.
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Und zwischen den Sachsen-Anhaltern sowie dem Gast aus dem Ruhrgebiet entwickelte sic direkt ein intensives Geschehen. Beide Teams erhofften sich Spielanteile, beide Teams agierten energisch. Und dann kam es früh bitter für den FCM: In der achten Minute ging Schalke in Führung. Neuzugang Moussa Sylla zirkelte einen Schuss aus halblinker Position rein. Es war ein schöner Treffer – und einer, den die Hausherren aufgrund des Zeitpunkts erstmal wegstecken mussten.
S04 wirkte sehr griffig. Bei Magdeburg erwiesen sich hingegen Ungenauigkeiten als Problem. Die bisher größte Möglichkeit für den Club ereignete sich in der 20. Minute. Krempicki lief halblinks mit dem Ball im Strafraum, doch anstatt selbst zu schießen, entschied er sich für einen Pass in die Mitte. Dieser geriet allerdings zu ungenau – S04 konnte klären. Da wäre mehr möglich gewesen. Insgesamt kamen die Blau-Weißen in dieser Phase besser rein.
Mitte der ersten Hälfte wurde es im Stadion leise. Die Magdeburger stellten ihren Support ein. Der Grund war ein medizinischer Einsatz im heimischen Stehplatzbereich. Nachdem dieser beendet war, verwandelte sich die Avnet Arena wieder in den gewohnten Hexenkessel. Auf dem Rasen fielen weiter Ungenauigkeiten des Clubs auf. Oft trafen die Gastgeber falsche Entscheidungen. Schalke fokussierte sich auf die Abwehr und hatte keine großen Probleme beim Verteidigen.
Doch dann glich der FCM aus. Nach einem Eckball und daraufhin wiederum einer Flanke erzielte Abräumer Marcus Mathisen seinen ersten Pflichtspieltreffer für seinen Verein. Nach der im Grunde genommen harmlosen Hereingabe von El-Zein rutschte S04-Akteur Derry John Murkin an der Grundlinie weg. Amaechi kam an die Kugel. Er passte zu Mathisen, welcher sich im Stile eines Toptorjägers um Felipe Sanchez herum drehte und kompromisslos netzte (40.).
Nachdem die Magdeburger zu einem ungünstigen Zeitpunkt das 0:1 kassiert hatten, fiel der Ausgleich nun zu einem denkbar guten Zeitpunkt – nämlich so kurz vor der Halbzeit. Im Angriff des FCM lief nun mehr zusammen. Und dazu passte das darauffolgende 2:1 der Elbestädter in der Nachspielzeit: Mittelstürmer Martijn Kaars schoss, Justin Heekenen hielt. Doch der Ball sprang in Richtung des Kastens und Mehmet Can Aydin konnte nicht mehr retten, sondern bugsierte die Kugel unters Tordach (45.+2).
Es wurde nun hitziger – und dann strittig. Gnaka nahm Schalkes Tobias Mohr den Ball weg, der nach hinten wischte. Es kam zu einer Rudelbildung. Mohr sah für diese Szene Gelb, was sich als durchaus glücklich aus Sicht der Gelsenkirchener bezeichnen ließ. Bei einer strengeren Auslegung hätte die Szene auch als Schlag gewertet werden können, Rot wäre dann nachvollziehbar gewesen (45+4.). Kurz darauf war Halbzeit. In diese gingen die Magdeburger angesichts des Spielverlaufs natürlich froh.
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Zum Wiederbeginn wechselte FCM-Coach Christian Titz doppelt: Der schwimmende Sechser Mathisen verließ den Platz, Andi Hoti kam. Und Hoti agierte auf der halbrechten Innenverteidigerposition, während Jean Hugonet nun in der Mitte spielte. Außerdem betrat Außenstürmer Tatsuya Ito für El-Zein positionsgetreu das Feld.
Nach der Pause ging es wie schon in der Schlussphase von Durchgang eins sehr kurzweilig zu. Magdeburg überzeugte nun und kam zu mehreren gefährlichen Szenen. Auch Schalke näherte sich dem gegnerischen Strafraum vereinzelt. Eine Dranphase kreierten die Gelsenkirchener trotz des Rückstandes allerdings nicht. Und dann wechselte der FCM zum dritten Mal: Bei Amaechi ging es wegen Unterschenkelschmerzen nicht mehr weiter, Alexander Nollenberger kam (67.).
Auch Schalke musste aus gesundheitlichen Gründen wechseln: Paul Seguin, der Sohn von FCM-Legende Wolfgang „Paule“ Seguin, musste runter. Der erst am Freitag verpflichtete Christopher Antwi-Adjei kam rein (72.). Und dann patzte Magdeburger Keeper Dominik Reimann nach einer Flanke des eingewechselten Antwi-Adjei: Dem Torhüter misslang es, die Kugel weg zu fausten. S04-Kapitän Kenan Karaman köpfte ein. Der Treffer hatte sich nicht abgezeichnet.
Beim Club kam Angreifer Aleksa Marusic für Krempicki. Die Partie war nun in der Schlussphase ausgeglichen. Beide Mannschaften wollten den potenziellen Siegtreffer erzielen. Und dann kam es hinten raus zu weiteren packenden Szenen.
Erst freuten sich die Magdeburger nach einem Duell zwischen Hoti und Sanchez über einen Foulelfmeter. Doch diesen nahm Schiedsrichter Bastian Dankert nach Studieren des Videomaterials zurück (90.+1). Auf der Gegenseite wertete Dankert ein Duell im Strafraum nicht als Foul von Hoti (90.+3). Und dann musste Marusic humpelnd ausgewechselt werden, Falko Michel kam. Kurzum: In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Diese Schlussphase passte zum wilden Verlauf dieses 2:2-Unentschiedens insgesamt.