Fußball Franz und Kallnik reagieren auf Fan-Kritik
Die aktive Fanszene des 1. FC Magdeburg fordert die Freistellung von Maik Franz. Die Verantwortlichen haben darauf jetzt reagiert.
Magdeburg l Eine Stellungnahme der aktiven Fanszene des 1. FC Magdeburg sorgte am späten Mittwochabend für Aufsehen. „Eine sportliche Talfahrt ist aktuell unverkennbar und der 1. FC Magdeburg befindet sich in akuter Abstiegsgefahr. Bei unverändertem Verlauf ist die Regionalliga nur noch elf Spieltage entfernt. Das kann und darf unsererseits nicht unkommentiert bleiben“, heißt es darin.
In der Hauptverantwortung sehen die Anhänger von Block U vorrangig Geschäftsführer Mario Kallnik sowie Sportchef Maik Franz.
Es sind schwere Vorwürfe, die die Fans öffentlich im Internet äußerten: „Wir entziehen Maik Franz das Vertrauen und fordern seine sofortige Freistellung.“
Auch wird dem Sportchef zur Last gelegt, dass sich dieser momentan zurückziehe und wie vom Erdboden verschluckt sei.
Diese Vorwürfe überraschen allerdings, ist Franz doch regelmäßig beim Training vor Ort oder auch ansonsten in seinem Büro der MDCC-Arena anwesend. Der Sportchef bezog deshalb gestern auch Stellung: „Ich habe immer im Sinne des Vereins gehandelt und werde auch in Zukunft mein Bestes geben. Deshalb werde ich auch unbeirrt diesen Weg weitergehen.“
FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik versuchte zwar, Verständnis für den Ärger der Fanszene aufzubringen: „Ich kann den Unmut bis zu einem gewissen Punkt verstehen, weil der sportliche Erfolg momentan nicht da ist.“ Er sagt aber auch: „Wir arbeiten gemeinsam an Lösungen, damit es sportlich wieder besser läuft.“
Die aktive Fanszene nahm auch den Aufsichtsrat und das Präsidium in die Pflicht, forderte beide Gremien auf, die aktuelle sportliche Situation zu analysieren. Allerdings wollten sich weder FCM-Präsident Peter Fechner noch Matthias Niedung, Fanvertreter im Aufsichtsrat, gestern zu der Stellungnahme der Fans äußern. Vielmehr streben beide zeitnah einen Dialog mit den Anhängern an – möglicherweise bereits am Wochenende.
Bei aller Kritik an den Verantwortlichen, auch die Mannschaft wurde von der Fanszene nicht ausgespart. „Abschließend fordern wir als aktive Fanszene von der Mannschaft, unabhängig von personellen Entscheidungen oder aktuellen äußeren Umständen, den unbedingten Wille die Klasse zu halten“, heißt es. Wenn der Wille zum Klassenerhalt eindeutig erkennbar sei, werde Block U dem Team weiterhin zur Seite stehen.
Klar ist: Die Mannschaft schaffte es in dieser Saison bisher zu selten, ihr unbestritten vorhandenes Potenzial konstant auf den Platz zu bringen. Entsprechend stehen die Spieler in den kommenden Wochen, wenn denn wegen der weiterhin anhaltenden Corona-Krise überhaupt gespielt werden sollte, genauso in der Verantwortung.