2. Bundesliga Furiose zweite Halbzeit folgt auf Platzverweis: FCM startet mit 5:2-Erfolg in die Rückserie
Der 1. FC Magdeburg belegt nach dem 18. Spieltag den zweiten Tabellenplatz im Unterhaus. Der Sprung in der Tabelle gelingt durch ein starkes Comeback in Elversberg.
Spiesen-Elversberg - Dem 1. FC Magdeburg ist ein Top-Auftakt ins neue Zweitliga-Saison gelungen. Zu Gast bei der SV Elversberg drehten die Blau-Weißen am Sonntag einen 0:2-Halbzeitstand vor 9.331 Zuschauern noch zu einem 5:2. Eine große Rolle spielte dabei ein Platzverweis der Gastgeber. Magdeburg ist nun jahresübergreifend vier Ligaspiele unbesiegt. Und außerdem lässt sich resümieren, dass die Mannschaft von Trainer Christian Titz die guten Eindrücke vom Trainingslager bestätigen konnte.
Verzichten musste der Coach am Sonntag auf Mittelfeldakteur Silas Gnaka, der nach seinem Infekt nicht rechtzeitig fit wurde. Zu Folge hatte dies, dass im Vergleich zum letzten Hinrunden-Spiel in Düsseldorf Alexander Nollenberger spielte. Er agierte als linker Außenverteidiger anstelle von Mohammed El Hankouri, der wiederum den Platz von Gnaka im Mittelfeld einnahm. Ansonsten gab es bei der Startelf der Blau-Weißen keine nennenswerten Auffälligkeiten.
Als der Ball rollte, kassierte die Elbestädter bereits in der dritten Minute das 0:1. Nach einer Kombination verwandelte Elversbergs Luca Schnellbacher im Nachstochern und mit seinem zweiten Versuch in dieser Szene. Die Akteure des FCM reklamierten in dieser Szene, dass der Torschütze vor dem Treffer Jean Hugonet am Bein getroffen hatte. Nach dem frühen Rückstand blieben die Gastgeber zunächst die bessere Mannschaft.
Lesen Sie auch: Wie die Lage vor der Partie war
Nach rund zehn Minuten Spielzeit kam auch der Club besser rein und kreierte viele Großchancen, wobei nicht nur Stürmer Martijn Kaars in Erscheinung trat. Das Pressing griff. Aber auch die SVE blieb gefährlich. Es war eine kurzweilige Begegnung. Recht kurz vor der Pause besorgte Elversberg-Akteur Lukas Petkov mit einer klasse Einzelaktion den zweiten Treffer: Die Saarländer spielten schnell nach vorn, Pektov ließ Daniel Heber aussteigen und netzte dann mit dem Außenriss in den Winkel (36.).
Doch das war nicht die letzte Szene im packenden ersten Durchgang. Zweimal stand Schiedsrichter Lars Erbst im Fokus. Erst forderten die Magdeburger nach einem Einsteigen von Carlo Sickinger gegen Kaars Straßstoß, doch auch nachdem sich der Videoassistent eingeschaltet hatte, gab es diesen nicht (40.). Und dann sah Elversberg-Mittelfeldspieler Frederik Schmahl wegen einer Notbremse im Duell mit Mohammed El Hankouri Rot (44.). Den fälligen Freistoß setzte Baris Atik knapp links vorbei.
Zur Halbzeit machte den Magdeburger, die bis dato nicht schlechter gewesen waren, die Überzahl Mut. Nun eine Hälfte in Überzahl spielen zu können, erwies sich natürlich als großer Vorteil. Und ideal war, nach 53 Sekunden im zweiten Durchgang den Anschluss zu erzielen. Im Nachgang an eine Flanke von Atik brachte Kaars den Ball mit dem Kopf über die Linie (46.). Drei Minuten später hätten die Gastgeber gern Handelfmeter nach einer Aktion von Marcus Mathisen gesehen, der Pfiff blieb aus.
Ebenfalls interessant: So lief die Vorbereitung des FCM auf die Rückrunde
In der Folge war der FCM erwartungsgemäß drückend. Titz wechselte mit der Hereinnahme von Außenstürmer Xavier Amaechi, der für Mittelfeldspieler Connor Krempicki kam, dann auch noch offensiv. Atik, dessen Fallen im Strafraum von Schiedsrichter Erbst hart bewertete wurde und zwar als Schwalbe (63.), agierte nicht mehr als Flügelspieler. Stattdessen zog er nun als offensiv denkender Mittelfeldspieler die Fäden.
Und es war Atik, der das 2:2 vorbereite (70.). Er spielte einen Steckpass auf Kaars und dieser blieb vor dem Kasten cool. Erst erkannte Erbst das Tor jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ab. Minutenlang wurde die Situation geprüft – und dann wurde die Abseitsentscheidung zurückgenommen. Das Tor zählte. Und dann drehte der eingewechselte Amaechi die Partie in der 77. Minute komplett. Nach einer Kombination schlenzte er die Kugel wunderschön rein.
Und wieder nur fünf Minuten später besorgte El Hankouri die Entscheidung vom Punkt – und das ganz cool. Elversberg-Akteur Maurice Neubauer hatte Kaars zum Fallen gebracht. El Hankouri schoss flach nach links, Keeper Kristof sprang nach rechts. In der Nachspielzeit erzielte Torjäger Kaars mit einem platzierten Schuss seinen dritten Treffer des Tages. Und dann war Schluss. Die Magdeburger konnten den Top-Auftakt in die Rückrunde bejubeln, denn sie sich durch ihr großes Comeback verdient hatten.