Fußball Iron Maik und die Emotionen
Für Maik Franz wird die Partie des Drittligisten 1. FC Magdeburg am Sonntag (14 Uhr) beim Karlsruher SC eine Reise in die Vergangenheit.
Magdeburg l Der 36-jährige Assistent der FCM-Geschäftsführung trug von 2006 bis 2009 das KSC-Trikot und verbrachte dort Jahre voller Emotionen.
Wenn der Blick von Maik Franz durch das altehrwürdige Wildparkstadion geht, werden bei ihm Erinnerungen wach. „Das wird am Sonntag ein ganz besonderes Spiel. Es treffen die beiden Vereine aufeinander, die mir am meisten am Herzen liegen“, sagt Franz. „Klar ist aber auch, dass ich hoffe, dass wir mit drei Punkten im Bus zurück nach Magdeburg fahren.“
Der Assistent der FCM-Geschäftsführung spielte drei Jahre für den KSC, stieg in seinem ersten Jahr mit dem Verein in die Bundesliga auf und absolvierte dann eine starke Saison. In der Spielzeit 2008/09 stieg Karlsruhe allerdings ab und Franz wechselte zu Eintracht Frankfurt.
Noch heute ist der ehemalige Verteidiger im Wildparkstadion ein gern gesehener Gast und Publikumsliebling. Die Fans bewunderten die Zweikampfstärke von Franz und tauften ihn in Anlehnung an den knallharten Boxer Mike Tyson „Iron Maik“. „Dieser Spitzname war ein Teil von mir und hat meinen weiteren Werdegang geprägt. Ich habe ihn angenommen und mich voll damit identifiziert“, sagt Franz, der in Karlsruhe auch mit Lars Stindl zusammenspielte, der jetzt in Mönchengladbach zum Nationalspieler gereift ist. „In Karlsruhe bin ich in der Bundesliga durchgestartet und hatte mit Edmund Becker einen Trainer, der auf mich gesetzt hat.“ Auch privat erlebte er eine prägende Zeit, dort lernte er seine Frau Eva kennen.
Auf den KSC traf der FCM bisher erst einmal in einem Pflichtspiel – und zwar am 28. November 2000, als sich der Club im DFB-Pokal mit 5:3 nach Verlängerung durchsetzte. Es war die grandiose Pokalsaison, als Magdeburg den 1. FC Köln (5:2), den FC Bayern München (5:3 nach Elfmeterschießen) und den KSC besiegte. Erst im Viertelfinale war gegen Schalke 04 Schluss (0:1). Franz trug zu dieser Zeit das FCM-Trikot, verpasste allerdings verletzungsbedingt die Spiele gegen den FC Bayern und gegen den KSC. „Es ist das Punktspieldebüt zwischen beiden Teams. Dass uns mehr als 2700 FCM-Fans quer durch Deutschland begleiten, ist außergewöhnlich“, sagt er. Momentan gehen die Badener davon aus, dass 10 000 Zuschauer am Sonntag im Wildparkstadion dabei sein werden.
Im Januar dieses Jahres unterlag der FCM bei einem Testspiel in Spanien gegen den damaligen Zweitligisten aus Karlsruhe mit 0:2. Quervergleiche seien laut Franz aber nicht mehr zulässig. „Nach dem Abstieg hat sich die Mannschaft des KSC verändert. Sie hatten Probleme, in die Saison zu kommen und finden sich erst langsam. Das geht vielen Ex-Zweitligisten so“, betont er. „Wenn wir 100 Prozent abrufen, dann sind wir schwer zu schlagen, und dann können wir auch in Karlsruhe etwas mitnehmen.“
Franz stellt klar: „Gegen Haching waren wir nicht bei 100 Prozent. Wir müssen aggressiv und hellwach sein. Die Jungs können aufgrund der bisherigen Saison selbstbewusst sein und haben es in der eigenen Hand.“
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