Fußball Krügel-Stadion bleibt für FCM ein Traum
Die Umbenennung der MDCC-Arena in Heinz-Krügel-Stadion ist momentan in weiter Ferne.
Magdeburg l Dass die Namensrechte eines Fußballstadions an einen Sponsor verkauft werden, ist mittlerweile nicht ungewöhnlich. Kaum eine Spielstätte trägt noch ihren ursprünglichen Namen. So wurde aus dem Frankfurter Waldstadion die Commerzbank-Arena, aus dem Westfalenstadion der Signal-Iduna-Park. Mitunter ergeben sich durch den Kauf der Namensrechte skurrile Varianten – wie Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg oder Trolli-Arena in Fürth. Neuester Clou: Drittligist SG Sonnenhof Großaspach spielt jetzt in der „WirMachenDruck“-Arena.
Auch die Spielstätte des 1. FC Magdeburg hat den Namen eines Sponsors. Bereits seit Juli 2009 prangt an der Fassade in großen Lettern MDCC-Arena. Die Abkürzung steht für Magdeburg-City-Com, ein regional ansässiges Telekommunikationsunternehmen. Dieser etwas sperrige und unpersönliche Name ist vielen Fans bereits seit Jahren ein Dorn im Auge. Und so gab es zuletzt immer mal wieder die Hoffnung, dass sich ein engagierter Club-Liebhaber findet, der die Spielstätte in Heinz-Krügel-Stadion umbenennt, um damit den legendären Meistertrainer zu würdigen. Als Vorbild dient der Hamburger SV, dessen Stadion nach zahlreichen Sponsorenwechseln mittlerweile wieder Volksparkstadion heißt.
Doch daraus wird in Magdeburg in naher Zukunft wahrscheinlich nichts werden. „Der Vertrag mit MDCC läuft noch bis Sommer 2024“, erklärt Steffen Schüller, Geschäftsführer des Stadionbetreibers Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg GmbH (MVGM). Zwar habe es in den vergangenen Jahren immer mal wieder Gespräche mit potenziellen Interessenten gegeben. „Eine Einigung gab es aber nie. Wir wollten uns auch nicht leichtfertig von einem langjährigen Partner trennen. Das wäre nicht korrekt gewesen“, betont Schüller.
Dabei hatte sich die MVGM gerade 2018 nach dem FCM-Aufstieg in die 2. Bundesliga wegen der gestiegenen sportlichen Attraktivität einiges erhofft. Letztendlich war aber kein Interessent bereit, eine entsprechende Summe zu zahlen. Auch wenn Schüller über Zahlen nicht sprechen möchte, ist davon auszugehen, dass sich MDCC die Namensrechte jährlich rund 100 000 Euro kosten lässt. „Und wir wollen natürlich auch in Zukunft einen sechsstelligen Betrag bekommen“, sagt er und betont: „Wir sind MDCC für das langjährige Engagement sehr dankbar. Das ist nicht selbstverständlich.“
Ein kleines Hintertürchen für eine mögliche Umbenennung des Stadions gibt es allerdings: Im Vertrag ist nämlich eine Klausel vermerkt, die einen Quereinstieg ermöglicht, wenn ein finanziell höheres Angebot eingehen würde. „Das ist aber nicht so wahrscheinlich, weil es einige Faktoren zu bedenken gibt“, sagt Schüller. Was er meint: Die Unternehmen, die im Magdeburger Stadion werben, wenden sich meist an Endverbraucher, sind oft in der Region ansässig und engagieren sich auch als Sponsor des FCM. „Die Anzahl der Unternehmen, die infrage kommen, ist somit begrenzt“, sagt der MVGM-Geschäftsführer.
Einer möglichen Fan-Initiative, in der sich zahlreiche Anhänger zusammenschließen und Geld für den Kauf der Namensrechte sammeln, steht Schüller eher skeptisch gegenüber: „Uns geht es bei der Vergabe der Namensrechte vor allem um Planungssicherheit. Und die ist bei einem solchen Fan-Vorstoß kaum gegeben.“ Ein Fonds müsste bereits viele Jahre bestehen und so viel Geld beinhalten, dass die jährlich fälligen Zahlungen gedeckt seien. So bleibt den FCM-Fans momentan wohl nur die Alternative, selbst vom Heinz-Krügel-Stadion zu sprechen – auch wenn ein ganz anderer Name an der Arena steht.