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FCM Nach kuriosem 3:2-Erfolg über Halle: 1. FC Magdeburg darf auf Teilnahme am DFB-Pokal hoffen

Der 1. FC Magdeburg hat die Saison 2020/21 mit einem Erfolgserlebnis beendet: Im Qualifikationsspiel um den Einzug in den DFB-Pokal gewannen die Blau-Weißen gegen den Drittliga-Rivalen Hallescher FC in Halberstadt mit 3:2 (2:0).

Von Kevin Gehring Aktualisiert: 30.05.2021, 08:19
Erst war Florian Kath (oben) erster Gratulant von Kai Brünker (links) nach dessen Führungstreffer und keine zwei Minuten später trug sich Kath selbst als Torschütze zum 2:0 ein.
Erst war Florian Kath (oben) erster Gratulant von Kai Brünker (links) nach dessen Führungstreffer und keine zwei Minuten später trug sich Kath selbst als Torschütze zum 2:0 ein. Eroll Popova

Halberstadt - Der 1. FC Magdeburg darf auf die Teilnahme am DFB-Pokal der neuen Saison 2021/22 hoffen. Im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ setzte sich die Mannschaft von Cheftrainer Christian Titz am Sonnabend in Halberstadt mit 3:2 (2:0) gegen den Drittliga-Rivalen Hallescher FC durch. Den Grundstein zum Erfolg legte der Club mit einem Doppelschlag vor der Pause durch Kai Brünker (37.) und Florian Kath (39.). Zwar kam der HFC nach einer verrückten Schlussphase durch Julian Derstroff (70.) und Jan Scherbakowski (85.) zum Ausgleich. Doch blieben die Elbestädter nach einem Eigentor von Stipe Vucur (87.) der glückliche Sieger.

Dass beide Seiten das letzte Saisonspiel vor dem Urlaub ernst genommen haben, zeigten schon die Aufstellungen. Sowohl der kürzlich bei den Hallensern verlängerte Florian Schnorrenberg als auch FCM-Coach Titz schickten ihre vermeintlich beste Elf auf den Platz. Bei den Elbestädtern rückte so Kai Brünker für den in der Vorwoche verabschiedeten Christian Beck wieder in die Aufstellung. Außerdem waren Andreas Müller und Florian Kath für Thore Jacobsen und den angeschlagenen Sören Bertram zurück in der Startelf. Beim HFC stürmte Torjäger Terrence Boyd von Beginn an.

HFC nutzt seine Chancen nicht

Offensivaktionen waren in der Anfangsviertelstunde jedoch selten. Brünker stand bei der ersten nach Steckpass in Abseitsposition (4. Minute). Auf der anderen Seite sorgte Jonas Nietfeld für den ersten Abschluss, schoss einen Freistoß aus gefährlicher Position aber über das Tor (10.). Knapper war es kurz darauf bei Leon Bell Bells Distanzschuss, der haarscharf über den Querbalken zischte (16.).

In der Folge hatten die Magdeburger zwar optisch mehr vom Spiel und mehr Ballbesitz, die besseren Chancen aber hatte der HFC. Julian Derstroff scheiterte nach einem Konter mit seinem angesetzten Schlenzer an FCM-Schlussmann Morten Behrens (23.), Manu zog im Anschluss einer Ecke knapp drüber (27.), Stipe Vucur köpfte in die Arme von Behrens (31.).

Brünker und Kath bleiben eiskalt

Dass die Hallenser jene Chancen nicht genutzt haben, bestrafte die Titz-Elf noch vor der Pause. Erst traf der im Zweikampf robuste Brünker unter Mithilfe beider Pfosten (37.) und keine zwei Minuten später legte Florian Kath das 2:0 hinterher. Beide Male setzte Baris Atik, dessen Verbleib an der Elbe noch ungewiss ist, seine Mitspieler in Szene. In der 42. Minute hätte Andreas Müller gar schon zur vermeintlichen Vorentscheidung treffen können, doch scheiterte er an HFC-Keeper Sven Müller.

Zwar hatten sich die Hallenser nach dem Pausenrückstand viel vorgenommen, eine Besserung trat aber nicht ein. Stattdessen konnten die Elbestädter das vor der Pause aufgenommene Momentum in den zweiten Durchgang übertragen. Doch war es dieses Mal der Club, der seine Gelegenheiten nicht verwertete. Atik zog einen Freistoß aus vielversprechender Position drüber (47.), Henry Rorig (55.) und Luka Sliskovic (63.) wurden im Moment des Abschlusses geblockt.

Verrückte Schlussphase

So musste der FCM in der Schlussphase zittern, nachdem ein Freistoß von Jonas Nietfeld ins Zentrum segelte und dort Julian Derstroff freistehend zum Anschluss einköpfte (70.). Nachdem in der Folge beide Seiten beste Chancen nicht nutzten, war es in der 86. Minute geschehen: Jan Scherbakowski, der kurz zuvor noch unglücklich scheiterte, schoss mit einem verdeckten Distanzschuss zum 2:2 ein.

Noch im Freudentaumel des geglückten Ausgleichstreffers klingelte es Sekunden später erneut - dieses Mal aber wieder im Netz des HFC. Und wieder war es Offensiv-Juwel Atik beteiligt. Das Zuspiel von Raphael Obermair erreichte ihn allerdings nicht, so dass es letzten Endes Verteidiger Stipe Vucur war, der den Ball ins eigene Netz ablenkte. Die Entscheidung aber sollte dieser Treffer noch immer nicht sein, denn noch in der Nachspielzeit hatte Terrence Boyd den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte am stark reagierenden Behrens. Nachdem die folgende Ecke auch noch aufopferungsvoll verteidigt werden konnte, erönte der ersehnte Schlusspfiff.

Somit darf der 1. FC Magdeburg als Vertreter des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt auf eine Teilnahme am DFB-Pokal der Saison 2021/22 hoffen. Ob der heutige Sieg tatsächlich dazu berechtigt, wird aber wohl erst noch das Gericht klären müssen.