Aktion "!Nie wieder" Nach mutmaßlichen FCM-Eklat in Düsseldorf – Aktive Fanszene und Verein wehren sich gegen Vorwürfe
Ein Video auf Twitter zeigt singende FCM-Fans während einer Stadionansage zur Aktion „!Nie wieder“. Der 1. FC Magdeburg und dessen Fankreise wehren sich jetzt entschieden gegen Vorwürfe.
Düsseldorf - Die Zweitligisten vom 1. FC Magdeburg und Fortuna Düsseldorf traten am Freitagabend gegeneinander an. Der Ball rollt nicht einmal, da tauchte ein Video auf, dass die Fans vom FCM zeigt, die während der Stadionsprecher-Ansage zur Aktion „!Nie wieder“ ihre Gesänge skandierten. Jetzt meldeten sich mehrere Stimmen aus FCM-Kreisen.
Das war passiert: Aufregung über FCM-Fans in Düsseldorf – Gästeblock brüllt mutmaßlich gegen „!Nie wieder“-Ansage an
Aus dem Fanlager des Vereins heißt es, dass sie nur Sekunden, nachdem das Video, das für Furor im Internet gesorgt hat, die Fangesänge eingestellt haben sollen. Einer wirft dem Macher des Clips gar Manipulation vor, weil er diesen zu früh habe enden lassen.
Einige FCM-Anhänger kritisierten zudem die schlechte Kommunikation von Fortuna Düsseldorf vorab. Die Ansage sei prompt gestartet worden, keine Flyer oder ähnliches vor Beginn verteilt, die auf die Aktion aufmerksam hätte machen können.
Stefan Roggenthin gehört zum "Fanprojekt Magdeburg". Er sei selber vor Ort gewesen, sagt, dass die Fans im Gästeblock umgehend leise wurden, als sie merkten, dass eine Schweigeminute beginnt. Roggenthin macht deutlich: "Direkt nach der Gedenkminute gab es Applaus, natürlich auch aus dem Gästeblock."
Woran lag es, dass die Fans auf dem Video skandierend zu sehen waren, als der Sprecher bereits seine Ansage hielt? Roggenthin kann nur vermuten. Möglich, dass das Einspielen der Aktion auf den Anzeigetafeln erst sehr spät kam. Zudem wurde von den Kapitänen ein Plakat zur Aktion hochgehalten - aber in Richtung der Haupttribüne, nicht ersichtlich für den gegenüberliegenden Gästeblock.
FCM zu Vorfall im Stadion zu Fortuna Düsseldorf
Der 1. FC Magdeburg äußerte sich zu den Vorfällen. Man habe zu den Vorkommnissen mit der aktiven Fanszene Rücksprache gehalten. Diese hätten den Beginn des Statements in der Kurve akustisch nicht wahrgenommen.
Vom Verein heißt es weiter: „In dem Moment, als sie [die Fans] den Inhalt des Statements wahrgenommen hatten, wurden die Fangesänge umgehend eingestellt.“
Der FCM unterstreicht: „Unseren Fans liegt es völlig fern, ein solches Statement bewusst zu stören. Das würden sie nie tun.“ Denn, so der Verein auch stellvertretend für die Fanszene: „Wir stehen für Toleranz und Vielfalt und setzen uns gezielt gegen jede Form der Diskriminierung und Ausgrenzung ein.“
Der FCM selber hatte noch vor dem Spiel auf seinen Social Media-Kanälen auf die Aktion aufmerksam gemacht.
Der Eklat, einer, der vielleicht gar keiner ist und wenn dann ein hausgemachter wegen unzureichender Kommunikation des Gastgebers? Fortuna Düsseldorf hat sich auf Nachfrage zu den Vorfällen bislang nicht geäußert.
Die Aktion „!Nie wieder“ der Initiative Erinnerungstag im Deutschen Fußball, greift die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau seit 19 Jahren auf. In jedem Jahr wird an den Spieltagen um den 27. Januar den verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen gedacht.