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Frauen-Fußball SpG Gerwisch/Lindenweiler bleibt in der Hinrunde weit unter ihren Möglichkeiten Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander

Von Maria Kurth 10.02.2012, 04:19

Dass Anspruch und Wirklichkeit nicht immer eine Einheit bilden, mussten die Fußballerinnen der SpG Gerwisch/Lindenweiler in der Landesliga-Hinrunde am eigenen Leib erfahren. Der Aufstieg war das Ziel, doch mit bereits acht Punkten Rückstand zur Spitze muss auch Manager Gerald Bleidorn zugeben: "Das Thema ist abgehakt."

Gerwisch l Als Silvia Neid sich nach dem verlorenen Viertelfinale gegen Japan bei der WM im eigenen Land im vergangenen Jahr den Kameras stellen musste, fiel es selbst ihr, der sonst so erfolgsverwöhnten Cheftrainerin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft, schwer, die Souveränität zu wahren. Der Hauptgrund war schnell ausgemacht: Der Druck war einfach zu groß. Zwar blickt auf das Team von SpG-Trainer Achim Stier nicht die ganze Welt und von Druck kann nur bedingt die Rede sein, doch auch die SpG ist mit acht Punkten Rückstand zu Spitzenreiter Eintracht Walsleben in der Hinrunde deutlich unter den Erwartungen geblieben. "Wir haben zu Saisonbeginn gesagt, dass wir oben mitspielen wollen und man muss ganz klar sagen, dass das Thema bereits jetzt abgehakt ist", findet auch SpG-Manager Gerald Bleidorn deutlich Worte. Bei der Spielgemeinschaft war es weniger der Druck, als die großen personellen Probleme, die dafür verantwortlich waren, dass den Stier-Schützlingen nur zwei Siege und ein Unentschieden gelangen. "Mit insgesamt sechs Ausfällen über die gesamte Hinrunde hinweg konnten wir oft nur zu Zehnt auflaufen", so Bleidorn.

Doch auch wenn die sieben erkämpften Punkte in der Hinrunde nicht gerade Jubelschreie in Gerwisch auslösten, gab es auch Gewinner - oder besser gesagt - eine Gewinnerin. Nancy Weingut erfüllte die Erwartungen, übernahm mehr Verantwortung und war des Öfteren der Motor im Spiel der Landesliga-Damen. "Sie soll ja unsere künftige Torschützenkönigin werden und Kathleen Stier, die immer noch sehr gut, aber auch schon 42 Jahre alt ist, ablösen. Dass sie das kann, hat sie in der Hinrunde bewiesen."

Die 22-Jährige und ihre Teamkolleginnen sind aufgrund der Ausfälle "noch näher zusammen gerückt und bilden eine echte Einheit", betont Bleidorn. Ihm und Stier ist es gelungen mit Denise Oehler, Nadine Tuchen und Claudia Grunewald drei Neuzugänge zur Rückrunde zu verpflichten. Dem steht mit Maria Schmidt, die zum BSV 79 Magdeburg wechselt, nur ein Abgang gegenüber.

Doch es gibt auch Licht am Ende des Tunnels. So werden viele verletzte Spielerinnen in der Rückrunde wieder spielen können. Auch Sandra Ruthsch wird nach ihrem Kreuzbandriss wieder dabei sein. "Wir wollen Platz drei anvisieren. Wenn alles gut läuft, ist das noch drin", heißt nun die Marschroute. Es kann eigentlich nur besser werden. Das sagte sich Neid sicherlich damals und auch in Gerwisch dürfte das momentan die Devise sein.