Krieg in der Ukraine Athleten für Paralympics-Ausschluss von Russen
Am Freitag trifft das Internationale Paralympische Komitee die Entscheidung über einen möglichen Ausschluss von Russland und Belarus in Paris. Eine internationale Athletenbewegung ist dafür.
Berlin - Die internationale Athletenbewegung Global Athlete hat das Internationale Paralympische Komitee dazu aufgerufen, Russland und Belarus von den Paralympics im kommenden Jahr in Paris auszuschließen. An diesem Freitag entscheidet das IPC auf seiner Generalversammlung in Bahrain darüber.
„In Anbetracht der fortgesetzten Verletzung der Souveränität und der immer höheren Kosten des Konflikts hat das IPC als weltweit führendes Sportgremium die Verantwortung, seine prinzipielle Suspendierung russischer und belarussischer Athleten aufrechtzuerhalten“, hieß es in einer Erklärung von Global Athlete.
Während das Internationale Olympische Komitee mit dem deutschen Präsidenten Thomas Bach den Sport-Weltverbänden die Teilnahme von Russen und Belarussen trotz des andauernden russischen Angriffskrieges in der Ukraine unter Bedingungen empfiehlt, sind Para-Sportler nach einem IPC-Beschluss weiter ausgeschlossen.
Gegen „neutrale Mannschaft“
Gemeinsam mit Athleten aus der ganzen Welt fordere man das IPC auf, den „Druck Russlands, Belarus' und des Internationalen Olympischen Komitees zurückzuweisen, um russischen und belarussischen Athleten den Weg zu den Wettkämpfen zu ebnen“, hieß es weiter. So etwas wie eine „neutrale Mannschaft“ oder einen „neutralen Athleten“ gebe es nicht. „Die Entfernung der Identifikation ändert nichts an der Tatsache, dass ein Team oder ein Athlet sein Land - und im Falle Russlands das Putin-Regime - repräsentiert und möglicherweise unterstützt oder ihm dient“.
Falls sich das IPC für einen Paris-Ausschluss Russlands und Belarus ausspräche, wäre diese Entscheidung auch im Falle eines Kriegsendes schwer korrigierbar. „Sollte der Krieg vor den Spielen enden, müssen wir sehen, was noch möglich ist. Aber die Entscheidung vom September hat ja auch Einfluss auf den internationalen Kalender“, hatte IPC-Präsident Andrew Parsons der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Die russischen und belarussischen Athleten würden dann in der Regel auch bei allen Qualifikationsveranstaltungen fehlen. Unter anderem deshalb treffe das IPC diese Entscheidung so früh, sagte Parsons.