Vor WM in London Darts-Boss: „Olympia ist Verbrechen am Athleten“
Kurz vor der WM schimpft ein prominenter Darts-Boss auf Olympia. Seinen eigenen Sport sieht er als positives Gegenbeispiel.
Saarbrücken - Darts-Boss Werner von Moltke hat kurz vor WM-Beginn eine Verbalattacke auf das IOC und die Rahmenbedingungen bei Olympischen Spielen gestartet.
„Olympia ist Verbrechen am Athleten. Erzählen Sie mir nicht, dass Olympia eine tolle Sache ist. Olympia ist toll für das IOC und für die Fernsehanstalten alle vier Jahre“, sagte der Geschäftsführer der PDC Europe am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Top-Spieler Gabriel Clemens in Saarbrücken. Der Funktionär bemängelte vor allem, dass Athleten finanziell viel zu wenig von ihrem Erfolg bei Olympia profitierten.
Als Gegenbeispiele für erfolgreiche Sport-Vermarktung nannte von Moltke die Formel 1 und US-Ligen wie die NFL oder die NBA. Auch Darts sieht er auf dem richtigen Weg. „Wir haben einen Stellenwert erreicht, der Wahnsinn ist. Wir sind nicht nur in Deutschland ein Phänomen. Es ist irre, was aus diesem kleinen Sport entstanden ist“, sagte von Moltke.
Die WM beginnt am 15. Dezember in London. Insgesamt 96 Teilnehmer sind am Start, es wird ein Preisgeld von 2,5 Millionen Pfund (2,92 Millionen Euro) ausgeschüttet. Das Finale findet am 3. Januar statt.
Clemens zählt als Halbfinalist des Vorjahres zum erweiterten Favoritenkreis. „Da können sich Leben ändern. Es ist einfach das größte und wichtigste Turnier“, sagte der 40 Jahre alte Saarländer. Er spielt am 21. Dezember (22.00 Uhr) erstmals im Alexandra Palace und wird am 19. Dezember nach London reisen.