Schwimmen Der erste Gradmesser des Jahres
53 Vereine mit 349 Athleten sind beim Gothaer Pokal in der Elbehalle am Start. Franziska Hentke will sich gutes Gefühl holen.
Magdeburg l Antje Buschschulte hat den Gothaer Pokal für die beste Einzelleistung ganz sicher nicht nur einmal gewonnen. Es fehlt nur eine ewige Bestenliste, die das statistisch bezeugen kann. Immerhin wird dieser Wettbewerb am kommenden Wochenende zum 27. Mal ausgetragen und organisiert durch den SC Magdeburg. Und immerhin „war es für mich stets der Überprüfungswettkampf nach dem ersten Trainingszyklus der Saison“, berichtete die 38-jährige, fünffache Bronze-Gewinnerin bei Olympischen Spielen, die sichtbar in großer Erwartung ist: Buschschulte freut sich mit Ehemann Helge Meeuw, ebenfalls ehemaliger SCM-Rückenschwimmer, auf die Geburt ihres dritten Kindes.
Die Bedeutung des Wettbewerbs, den die Gothaer Versicherung Magdeburg gemeinsam mit vielen Sponsoren finanziell auf die Beine stellt, wird auch durch die Ziele der aktuellen Athleten unterstrichen: „Für ein gutes Gefühl in den nächsten Wochen möchte ich 2:07, 2:08 Minuten schwimmen“, blickt Franziska Hentke auf die 200 Meter Schmetterling am Sonnabend voraus. Florian Wellbrock hat sich über 1500 Meter Freistil, die den Abschluss am Freitag bilden, eine 15:15 Minuten vorgenommen. Wenn er denn beim ersten Gradmesser des Jahres startet: Seit Sonntag plagt den 19-Jährigen eine Erkältung.
Hentke und Wellbrock sind diejenigen, die den Pokal bei der dreitägigen Veranstaltung verteidigen wollen. Die beste Einzelleistung, gemessen nach der 1000-Punkte-Tabelle des Weltverbandes, wird mit der Trophäe prämiert. Herbert Schirrmeister vom SCM lieferte zudem diese Zahlen: 49 Vereine aus elf Bundesländern sind dabei und vier Gemeinschaften aus Österreich. 349 Athleten (87 vom SCM), die auf 1950 Starts in den 32 Wettbewerben kommen, wurden gemeldet. Darunter sind Spitzenschwimmer wie Christian Diener (Potsdam), Olympia-Siebter von Rio über 200 Meter Rücken, oder Sarah Köhler (Frankfurt), Olympiaachte über 800 Meter Freistil. Start am Freitag ist um 16 Uhr, am Sonnabend und Sonntag jeweils um 9 Uhr mit den Vorläufen und um 15.30 Uhr mit den Endläufen.
Christian Kubusch, Ex-Langstreckler des SCM, ist sich sicher, nie diesen Pokal gewonnen zu haben, „weil ich immer die Sprintstrecken geschwommen bin“, meinte er. Dagmar Hase erging es ähnlich: „Da waren andere immer schneller“, sagte die Olympiasiegerin von 1992 lächelnd. Meistens hatte sie größere Probleme im Becken, als ihr lieb war, was ihren Trainer Bernd Henneberg allerdings nie beunruhigen konnte. Hase war als Athletin entspannter als heute, da sie beim SCM die Gruppe der Elf- und Zwölfjährigen betreut. „Jetzt trage ich eine größere Verantwortung“, sagte die 47-Jährige. „Deshalb bin ich aufgeregter.“ Immerhin: Auch für den Nachwuchs ist es die Überprüfung nach dem ersten Trainingszyklus.