Tischtennis Die Welt blickt nach Magdeburg
Bei den German Open im Tischtennis zeichnet sich eine herausragende Besetzung ab. Auch Zhu Yuling wird zu sehen sein.
Magdeburg l Über Jahre hinweg hat sich Magdeburg zu einer Tischtennis-Hauptstadt gemausert. Die German Open waren dreimal – 2002, 2005 und 2014 – hier, dazwischen fanden zwei World Team Cups (2007 und 2011) und ein Men‘s World Cup (2010) statt. Alle drei Jahre in etwa ist in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts somit die Weltspitze zu Gast. Wer in diesem Jahr an den Start geht, welche Newcomer man im Blick haben sollte , wo es Tickets gibt – hier ein Überblick:
■ Stars: Ein Abgleich mit der aktuellen Weltrangliste zeigt: Bei den German Open gibt sich die Weltspitze die Klinke in die Hand. Bei den Herren gehen acht der Top Ten Spieler an den Start, darunter Fan Zhendong aus China, der zurzeit auf dem zweiten Platz der Weltrangliste rangiert. Ein kleiner Wermutstropfen ist lediglich, dass Landsmann Ma Long, Olympiasieger und Weltranglistenerster, nicht am Turnier teilnehmen wird. Im Juni hatte er sich bei der Weltmeisterschaft in Düsseldorf in einem spektakulären Finale noch gegen Fan Zhendong durchgesetzt.
Paroli bieten können allerdings auch zwei deutsche Spieler: Mit Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll sind seit November zwei Deutsche unter den besten vier Tischtennis-Spielern der Welt – das hatte es zuvor noch nie gegeben. Bei den Damen bietet sich ein ähnliches Bild, alle Stars kommen zu den German Open. So auch die Siegerin und zurzeit beste Tischtennisspielerin der Welt, Zhu Yuling aus China. Bei der WM in Düsseldorf musste sich die 22-Jährige noch mit zweimal Silber im Einzel und Doppel zufrieden geben.
■ Newcomer: Für Kenner ist Tomokazu Harimoto längst kein Neuling mehr, der erst 14-jährige Japaner gilt als Wunderkind und hat in diesem Sommer erstmals auch in Deutschland von sich reden gemacht. Bei der WM in Düsseldorf stand der damals 13-Jährige als jüngster Einzel-Viertelfinalist der WM-Geschichte fest. Im Viertelfinale scheiterte er an Xu Xin aus China. In Magdeburg werden die Chinesen sicherlich ein Auge auf den jungen Japaner haben.
■ Deutsche Spieler: 21 deutsche Spieler haben sich angemeldet. Mit Ovtcharov und Boll bei den Herren sowie Han Ying und Shan Xiaona bei den Damen sind aber nur vier davon unter den 16 gesetzten Spielern für die Hauptrunde. Alle anderen müssen sich über drei Tage hinweg dafür qualifizieren.
■ Rückzieher: Ihre Meldung zurückgezogen hat die 22. deutsche Teilnehmerin, die 17-jährige Luisa Säger. Die Spielerin des Zweitliga-Aufsteigers TTC 1946 Weinheim hat im Juli gemeinsam mit Jennie Wolf im Mädchen-Doppel die Bronzemedaille bei den Jugend-Tischtennis-Europameisterschaften in Portugal gewonnen.
■ Rückblick: 2014 gelang den Deutschen ein Doppelsieg im Herren- und Damen-Einzel. Dimitrij Ovtcharov gewann das Finale mit 4:3 gegen den Japaner Jun Mizutani. Im Damen-Endspiel siegte Shan Xiaona mit 4:0 gegen die Südkoreanerin Seo Hyonwon. Mit zwei Siegen und zwei dritten Plätzen – Steffen Mengel und Han Ying sicherten sich Bronze – wurde Deutschland erfolgreichster Verband des Turniers.
■ Turnier: Die German Open sind als „Platinum-Event“ eingestuft. In der neu strukturierten Tischtennis-World-Tour ist Magdeburg somit einer von sechs Schauplätzen für die höchstklassigen Turniere, die mit hohen Preisgeldern dotiert sind, daneben gibt es sechs weitere Austragungsorte. Das Jahresendturnier findet vom 14. bis 17. Dezember in Kasachstan statt, hier spielen die 15 besten Tischtennisspieler und -spielerinnen im Einzel sowie die sieben besten Damen und Herren im Doppel gegeneinander. Die German Open sind mit 210 000 US-Dollar dotiert.
■ Tickets: Bereits im Oktober teilten die Veranstalter mit, dass 6500 Tickets verkauft wurden. Für die Qualifikationstage von Dienstag, 7. November, bis Donnerstag, 9. November, ist der Eintritt frei. Von Freitag bis Sonntag kostet ein Ticket zwischen acht und 30 Euro.