Ski Langlauf „Ein tolles Signal“: Auch Para-Athleten bei WM dabei
Erstmals werden Langlauf-Wettkämpfe von Para-Athleten und Olympia-Teilnehmern bei einem Großereignis an einem Ort stattfinden. Davon verspricht sich der Deutschen Behindertensportverband einiges.
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Trondheim - Die zeitgleiche Austragung der Langlauf-WM für Para- und für olympische Athleten an einem Ort ist laut Karl Quade vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) eine gewaltige Chance. Diese Premiere sei für Sportler mit einer körperlichen Beeinträchtigung „ein tolles Signal“, sagte der Vizepräsident der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start der Para-Sprint-Titelkämpfe am kommenden Dienstag im norwegischen Trondheim.
Dort darf sich aus DBS-Sicht vor allem Anja Wicker vom MTV Stuttgart etwas ausrechnen. Durch die Integration in den Zeitplan erhalte der Para-Sport „eine wesentlich größere Aufmerksamkeit“, sagte Quade.
Die Medaillen-Erfolge der deutschen Para-Sportler bei den bisherigen Großereignissen lösen beim Funktionär knapp ein Jahr vor dem Start der Paralympics in Norditalien Zuversicht aus. „Wir sind auf einem guten Weg und das Abschneiden zeigt, dass das Sommertraining gut funktioniert hat und wir zur richtigen Zeit überwiegend Top-Leistungen abgerufen haben“, sagte Quade über die insgesamt elf Medaillen, drei davon Gold. „In den Sportarten Para Ski alpin, Para Biathlon und Para Langlauf können wir mit unseren Spitzenkräften in einigen Startklassen im internationalen Bereich nicht nur mithalten, sondern auch ganz nach vorn fahren.“
Kritik an Weltverband FIS
Nicht erfreut zeigte sich Quade über die Organisation der Wettkämpfe der Para-Skifahrer im slowenischen Maribor. Dort waren wegen Schneemangels die Speedrennen ersatzlos gestrichen worden. „Dies war ein empfindlicher Rückschritt“, sagte der 70-Jährige.
Seine Kritik richtet sich in erster Linie an den Weltverband für Ski- und Snowboardsport, der zum ersten Mal für die Durchführung zuständig war. „Wir haben die klare Erwartung, dass die FIS als neuer internationaler Fachverband für den paralympischen Schneesport unseren Athleten gegenüber deutlich mehr Verantwortung zeigt“, sagte Quade. „Mit Blick auf die Paralympischen Spiele dürfen wir uns so etwas unter keinen Umständen erlauben.“ Diese beginnen am 6. März 2026 in Italien.