Schwimmen Familien stolz auf die SCM-Schwimmer
Die Freude über WM-Gold für Florian Wellbrock und Bronze für Rob Muffels ist auch in ihren Familien riesengroß.
Magdeburg l Vor gar nicht langer Zeit hat Rob Muffels im heimischen Elmshorn seine Freundin vorgestellt. „Und das will was heißen bei ihm“, sagt Mama Anja lachend. Die Freundin heißt Sharon van Rouwendaal, sie ist 25 Jahre jung, sie kommt aus den Niederlanden, sie ist Olympiasiegerin über die zehn Kilometer im Freiwasser. Und jetzt schon ein Liebling von Gerard Muffels, ebenfalls ein Holländer.
Während sich Sharon und Rob am Dienstagmorgen im Yeosu Ocean Park in Südkorea nach der gewonnenen Bronzemedaille des 24-Jährigen herzlich gedrückt haben, lagen sich auch Anja und Gerard in den Armen. Irgendwo in ihrer Wohnung in Elmshorn, über einem Stall, der ein Heim für 60 Pferde bietet. „Wir haben uns einen Top-Ten-Platz gewünscht und das Olympia-Ticket, aber eine Medaille“, sagt Anja Muffels, „haben wir nicht zu hoffen gewagt. Jetzt sind wir doppelt glücklich.“
Elmshorn wird irgendwann in den nächsten Wochen also zur großen Party laden, wenn Rob Muffels vom SCM, der einst nach Magdeburg auszog, um Olympiasieger zu werden, zurückkehrt. Mit neun Jahren kam er dort bereits zu Trainer Bernd Berkhahn. „Ich kenne Bernd schon so lange, er genießt unser vollstes Vertrauen“, sagt Mama Muffels, die den sportlichen Ehrgeiz ihres Sohnes früh erkannt hat. „Mit sechs Jahren hat er bereits in ein Freundschaftsbuch geschrieben, dass er Olympiaschwimmer werden will. Und er hat auch nicht für jeden Kindergeburtstag auf das Training verzichtet.“
Bernd Wellbrock hat sich indes am Dienstagvormittag schon wieder um seinen Fahrradladen in der Bremer Innenstadt gekümmert. „Hilft ja nichts“, sagt er lächelnd. „Aber wir sind natürlich sehr glücklich und stolz.“ Erwartet hat er mit seiner Gattin Anja vom Sohn keinen Sieg bei der Schwimm-WM, allenfalls die Olympia-Qualifikation. So aber hat Wellbrocks Weg zur Arbeit nach dem Gold-Coup des 21-Jährigen etwas länger gedauert. Nicht die übliche halbe Stunde, sondern 45 Minuten mehr, „weil ich unterwegs einige getroffen und mit ihnen geschnackt habe“.
Mit Erwartungen tut sich Vater Wellbrock sowieso schwer. „Er schwimmt ja für sich“, sagt der Vater, der mit seiner Frau am Freitag zu den Beckenwettbewerben nach Südkorea reist, um Florian über die 800 und 1500 Meter die Daumen zu drücken. „Ich habe ihm mal gesagt: Wenn er mit sich zufrieden ist, bin ich es auch.“
Der Sohn, sagt Bernd Wellbrock, „geht seinen Weg, und den geht er grandios“. Auch weil er „in Magdeburg einst herzlich aufgenommen wurde“ in der Gruppe von Bernd Berkhahn. Damals im Jahr 2014. Jetzt ist Florian Wellbrock Weltmeister.