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Ski-WM Fersenprellung, Bandscheibenleiden: DSV-Abfahrer quält sich

Skirennen und vor allem Abfahrten sind für jeden Alpin-Athleten eine körperliche Herausforderung. Ein deutscher Abfahrer aber muss bei der WM ganz besonders leiden.

Von dpa 06.02.2025, 10:23
Von den drei deutschen WM-Abfahrern leidet Simon Jocher (Mitte) am meisten.
Von den drei deutschen WM-Abfahrern leidet Simon Jocher (Mitte) am meisten. Jens Büttner/dpa

Saalbach-Hinterglemm - Für einen deutschen Skirennfahrer ist diese Weltmeisterschaft eine besondere Qual: Simon Jocher tritt in Saalbach-Hinterglemm trotz einer heftigen Fersenprellung und den Folgen eines Bandscheibenvorfalls an. „Es ist schmerzhaft, aber wir haben uns dazu entschieden, die WM einfach durchzuziehen“, schilderte er 28-Jährige. Er habe permanent Schmerzen, „tagein, tagaus, auch beim Skifahren“.

Im August hatte der Sportler des SC Garmisch einen Bandscheibenvorfall erlitten. Beim Weltcup in Bormio nach Weihnachten zog er sich dann eine Fersenprellung zu und hat seitdem kein Rennen mehr bestritten. In Saalbach ist er für Starts im Super-G an diesem Freitag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport), bei der Abfahrt am Sonntag und womöglich auch der Team-Kombi am Mittwoch eingeplant.

„Es sticht richtig rein“ - Operation nach WM?

„Ich will jetzt nicht zu viel jammern“, sagte Jocher nach der ersten Trainingsfahrt, schilderte dann aber: „Gerade bei den Linksschwüngen merke ich einfach den Fuß oder wenn Unebenheiten da sind, so kleine Rippen, so Schläge, die tun einfach weh, das sticht richtig rein.“ Und es ist ja nicht nur die eine Blessur. „Es gibt ja noch eine zweite Baustelle, die ist mein Bandscheibenvorfall. Ich habe immer noch täglich Schmerzen, auch in der Nacht.“

Jocher sagte, dass er sich nur wegen der WM so quäle und nach den Titelkämpfen womöglich die Saison abbricht. Auch eine Operation steht im Raum. „Ich werde das eventuell sogar chirurgisch lösen müssen im Frühling.“

Etliche Ausfälle im deutschen Abfahrerteam

Nach den Rücktritten von Thomas Dreßen und Josef Ferstl vor der Saison, dem langwierigen Ausfall von Andreas Sander wegen einer Zellerkrankung und der schweren Knieverletzung von Jacob Schramm jüngst in Kitzbühel besteht das deutsche Speed-Team nur noch aus drei Fahrern.

Neben Jocher sind in Saalbach noch Romed Baumann und Luis Vogt am Start. Routinier Baumann (39) will seine Erfahrung ausspielen, als Kind und Jugendlicher war der gebürtige Österreicher die Piste am Zwölferkogel schon unzählige Mal runtergefahren. „100, 150 Mal wird nicht reichen“, sagt er. Der erst 22-jährige Vogt indes möchte sich bei seiner WM-Premiere keinen Druck machen. „Ich versuche, mich ein bisschen unter Simon und Romed zu verstecken“, sagte er.