Titel-Entscheidung möglich Formel-1-Traumszenario: „Feiern, wie es nur Las Vegas kann“
Max Verstappen kann in Las Vegas die WM gewinnen. Sollte es dem Niederländer gelingen, wird die Glücksspielmetropole erst recht zur Show-Bestform auflaufen - und der Plan der Macher aufgehen.
Las Vegas - In der Glitzerwelt Las Vegas können Träume wahr werden - in diesem Jahr ganz besonders für die Macher der Formel 1. Schon im zweiten Jahr nach der Rückkehr in die Wüste von Nevada sind die Chancen auf eine Titel-Entscheidung in der Glücksspielmetropole ziemlich hoch. Die einfachste Rechnung: Max Verstappen kommt gegen Samstag Mitternacht in Las Vegas und Sonntagmorgen zur Frühstückszeit in Europa im Red Bull vor seinem WM-Verfolger Lando Norris von McLaren ins Ziel.
Die starken Bilder, die Las Vegas mit dem Rennen über den legendären Strip schon im vergangenen Jahr geboten hat, würden noch kraftvoller, wenn die geballte Prominenz auf den Rängen und den Partys danach einen Weltmeister feiern kann. Daran, dass die auf Illusion, Unterhaltung und Spektakel getrimmte Casino-Hochburg alles bislang dagewesene an WM-Feierlichkeiten in den Schatten stellen würde, gibt es keinen Zweifel.
Schon gar nicht bei den Machern selbst. „Wir wollen noch nichts verraten, aber wir bereiten uns natürlich auf alle Eventualitäten vor, damit wir bereit sind, so zu feiern, wie es nur Las Vegas kann“, sagte die kaufmännische Leiterin der Formel 1 und des Las Vegas Grand Prix, Emily Prazer, der Deutschen Presse-Agentur. Start des Rennens ist um 22.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr MEZ/RTL und Sky).
Der Platz im Kalender ist ganz bewusst gewählt
Dass der Grand Prix im Kalender an drittletzter Stelle kommt, ist kein Zufall - die Formel 1 ist in Las Vegas selbst Veranstalter und hat von vornherein darauf spekuliert, dass WM-Entscheidungen in den USA fallen. Das Gelände mit Boxengasse und den großzügigen VIP-Räumen gehört den Betreibern der Rennserie, das wirtschaftliche Risiko liegt im Gegensatz zu den anderen Austragungsorten bei ihnen.
Die strategische Platzierung im Rennkalender verhilft Las Vegas fünf Tage vor dem wichtigen US-Feiertag Thanksgiving nun, aus einem der in den Jahren zuvor ruhigsten Wochenenden des Jahres eines der aufregendsten zu machen. Und den Ruf als aufstrebende Sport-Metropole zu festigen.
Im vergangenen Jahr war die Stadt Gastgeber des Super Bowls im American Football. Sie ist inzwischen Heimat der Las Vegas Raiders aus der NFL, der Vegas Golden Knights aus der NHL sowie der Las Vegas Aces aus der Frauen-Basketballliga WNBA. In Vorbereitung sind zudem der Umzug der Baseball-Mannschaft A's von Oakland nach Las Vegas - und auch ein NBA-Team wird es früher oder später in der Stadt geben, wenn man die Kommentare aus der Szene richtig deutet.
Was Verstappen zum Spektakel sagt
Im vergangenen Jahr stand Max Verstappen bereits als Weltmeister fest. Dieses Mal könnte sich der Vegas-Skeptiker ausgerechnet wie von den Planern erhofft im Zockerparadies den nächsten Titel schnappen und zu einem der fünf erfolgreichsten Piloten der Königsklasse aufsteigen. Ein Traumszenario für die Formel 1 - für Verstappen eher weniger.
Denn Verstappen selbst ist kein Fan von allzu großem Spektakel außerhalb des Rennwagens. Schon nach der Eröffnungsfeier im vergangenen Jahr hatte er gesagt, dass er an der Kombination „99 Prozent Show, 1 Prozent Sportveranstaltung null Interesse“ habe: „Ich will mich immer nur auf die Leistung fokussieren. Ich mag dieses ganze Drumherum nicht.“
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Verstappen nach seinem Sieg im vergangenen Jahr den Elvis-Klassiker „Viva Las Vegas“ anstimmte. Im weißen Elvis-Presley-Gedächtnisoverall schaute er sich gut gelaunt das gigantische Feuerwerk über den legendären Casinos Bellagio, MGM Grand und Caesars Palace an.
Startprobleme sollen sich nicht wiederholen
Vor diesen spektakulären Schlussbildern war beim Comeback allerdings einiges auch nicht nach Plan gelaufen. Ein gelockerter Kanaldeckel im Training hatte den Zeitplan kolossal durcheinander gebracht und Fans verärgert. Die Macher versprechen nun seit Monaten, aus dem ersten Jahr gelernt zu haben und viele Kleinigkeiten besser machen zu wollen.
„Was auch immer passiert, wir sind zuversichtlich, dass die Fans ein unglaubliches Spektakel auf dem Las Vegas Strip Circuit erleben werden“, betonte Prazer. Sie geht davon aus, dass das Rennen ausverkauft sein wird. „Das Interesse im zweiten Jahr war bereits hoch, aber mit der Möglichkeit, dass Max die WM in Las Vegas gewinnen kann, hat es sich noch mal gesteigert.“