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Fußball Matthäus nach Rüdiger-Ausraster: Nagelsmann muss reagieren

Mit einem Wutausbruch sorgt Antonio Rüdiger im spanischen Pokalfinale für Wirbel. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus fordert den Bundestrainer und den DFB auf, ein Zeichen zu setzen.

Von dpa Aktualisiert: 27.04.2025, 19:08
Im Pokalfinale gegen den FC Barcelona leistete sich Antonio Rüdiger (l) einen heftigen Aussetzer.
Im Pokalfinale gegen den FC Barcelona leistete sich Antonio Rüdiger (l) einen heftigen Aussetzer. Jose Breton/AP/dpa

Berlin - Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat Konsequenzen für Antonio Rüdiger in der DFB-Auswahl nach dessen Ausraster im spanischen Pokalfinale gefordert. Bundestrainer Julian Nagelsmann müsse reagieren. „Das ist ja auch seine Aufgabe“, sagte der 64-Jährige in der Sendung „Sky90“. 

Der Deutsche Fußball-Bund - in dem Fall Nagelsmann - könne mit Rüdiger jetzt nicht nur ein Gespräch führen „und die Sache dann unter den Teppich kehren“. Es müsse auch ein Zeichen nach außen gesetzt werden, betonte Matthäus. Die DFB-Auswahl trifft am 4. Juni im Halbfinale der Nations League in München auf Portugal. Am 8. Juni geht es im Endspiel oder im Spiel um Platz drei gegen Frankreich oder Spanien. 

Rüdiger hatte sich am Morgen nach der Partie in sozialen Netzwerken gemeldet und Reue gezeigt. „Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend. Es tut mir sehr leid“, schrieb der 32-Jährige. 

Rüdiger hatte kurz vor dem Ende der Verlängerung des Endspiels gegen den FC Barcelona (2:3) den Schiedsrichter wüst beschimpft und mit einem Gegenstand beworfen. Offenbar handelte es sich dabei um einen Eiswürfel. Der einige Minuten zuvor bereits ausgewechselte Abwehrspieler sah dafür die Rote Karte. Matthäus rechnet mit einer langen Sperre für Rüdiger. „Er war von Sinnen. Er war nicht mehr unter Kontrolle.“

Vor Matthäus hatte auch schon Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann Sanktionen gegen Rüdiger gefordert. „Ich finde, dass ihn der DFB suspendieren sollte. Ich würde ihn zum Endturnier der Nations League nicht einladen und würde ihn für die zwei Spiele weglassen“, hatte Hamann im Sport1-„Doppelpass“ gesagt und wie später auch Matthäus darauf verwiesen, dass Rüdiger sei nicht zum ersten Mal auffällig geworden sei.

Schon eine Strafe nach einem Ausraster auf Bewährung

Wegen einer Kopf-ab-Geste im Achtelfinale der Champions League gegen Atlético Madrid war er Anfang des Monats erst von der UEFA bestraft worden. Neben einer Sperre von einem Spiel - ausgesetzt auf Bewährung auf ein Jahr - musste er eine Geldstrafe von 40.000 Euro zahlen.

Matthäus empfahl nun, Rüdiger zu den Spielen in der Nations League einzuladen. „Aber ich würde ein Zeichen setzen und das kann ja nur im Endeffekt sein, dass man ihn irgendwie nicht so spielen lässt, wie man das vielleicht vor dieser Aktion (...) geplant hat.“ 

Rüdigers Arbeitgeber Real Madrid sei ebenfalls gefragt, meinte Trainer-Routinier Friedhelm Funkel bei Sky. „Sie müssen ihn auch bestrafen. Da führt kein Weg dran vorbei.“ Auch der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ist überzeugt, dass das Verhalten Konsequenzen haben muss. „Rüdigers Auftreten ist eine Schande. Da muss sich der Bundestrainer schon überlegen, ob so ein Mann noch unser Land repräsentieren kann“, sagte der 56-Jährige der „Bild“.