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Bundestagswahl 2025

Deutsche Fußballerinnen Wücks Stammtorhüterin? Die Olympia-Heldin muss sich strecken

Bundestrainer Wück hat sich noch nicht final auf eine Nummer eins festgelegt. Vor dem Spiel der deutschen Fußballerinnen gegen Österreich muss eine Kandidatin abreisen.

Von David Joram, dpa 24.02.2025, 11:00
Ann-Katrin Berger hat derzeit offenbar einen kleinen Vorteil.
Ann-Katrin Berger hat derzeit offenbar einen kleinen Vorteil. Arne Dedert/dpa

Nürnberg - Ann-Katrin Berger weiß, wie schnell alles gehen kann im Land der vielen guten Torhüterinnen. Erst vor ein paar Monaten profitierte sie von einer unerwarteten Rochade im deutschen Tor. Ex-Coach Horst Hrubesch beförderte sie, die damalige Außenseiterin, kurz vor den Sommerspielen zur Nummer eins. Aus Frankreich kehrte die 34-Jährige dann mit Bronze zurück, vor allem aber als Olympia-Heldin. Fußballerin des Jahres 2024 wurde sie auch noch. Und nun? Muss Berger wieder hart um ihren Stammplatz kämpfen.

Bundestrainer Christian Wück hat die T-Frage jüngst für „offen“ erklärt. Er wolle sich erst im April festlegen, wer als Nummer eins zur EM vom 2. bis 27. Juli in die Schweiz fahren soll. Weshalb Berger im Nations-League-Heimspiel am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) gegen Österreich in Nürnberg liefern muss. In Stina Johannes (25) von Eintracht Frankfurt oder Bayern-Torhüterin Ena Mahmutovic (21) lauern jüngere Kandidatinnen auf ihre Chance.

Berger gibt sich selbstkritisch

„Er hat wahrscheinlich einen guten Grund dafür, sich noch nicht festzulegen. Das Einzige, was ich machen kann, ist das zu spielen, was ich kann“, sagte Berger nach dem 2:2 zum Nations-League-Auftakt in den Niederlanden am Freitag dem „Kicker“. „Wenn es ihm gefallen hat, ist das gut, ansonsten muss ich halt noch mal eine Schippe drauflegen.“

Weitgehend glanzlos verlief Bergers Abend in Breda, auszeichnen konnte sie sich kaum. Ein gravierender Fehlpass blieb folgenlos. „Ich war nicht ganz zufrieden mit meiner Performance. Ein Torwart kann nie zufrieden sein, wenn er zwei Tore bekommt. Ich weiß, dass ich es besser kann“, resümierte die Torhüterin des US-Clubs NJ/NY Gotham FC.

„Wir wollen klare Verhältnisse schaffen“

Wück war da schon eher zufrieden: „Sie hat ihre Aufgabe gut erledigt. Wenn hohe Bälle reinkamen, hat sie alles abgefangen. Sie hatte keine Wackler und hat mit diesem Spiel das erfüllt, was wir von ihr erwarten“, meinte der Coach, der Bergers Erfahrung durchaus schätzt. Sein Credo mit Blick auf die EM: „Wir wollen klare Verhältnisse schaffen, vor allen Dingen den Torhüterinnen Sicherheit geben.“

Winkler muss verletzt abreisen

Eine Konkurrentin Bergers war bis zum Wochenende auch Sophia Winkler von der SGS Essen. Allerdings zog sich die 21 Jahre alte künftige Frankfurterin im DFB-Training eine schwere Verletzung im linken Knie zu. Eine weitere Rivalin, Mala Grohs vom FC Bayern, ist nach ihrer Krebs-Erkrankung glücklicherweise wieder auf den Trainingsplatz zurückgekehrt, hat ihren Stammplatz bei den Münchnerinnen aber an Mahmutovic verloren.

Komplett außen vor ist Bergers alte Rivalin Merle Frohms. Die 30-Jährige, vor den Sommerspielen scheinbar unangefochtene Nummer eins, trat nach Olympia aus der Nationalelf zurück und ist beim VfL Wolfsburg inzwischen nur noch die Nummer zwei. Es kann eben schnell gehen im Land der vielen guten Torhüterinnen.