Handball-EM Handballer unzufrieden mit Kabinen-DJ Wolff
Normalerweise bestimmt Timo Kastening den Rhythmus in der Handball-Kabine. In seiner Abwesenheit übernimmt Andi Wolff den Job - und trifft nicht jeden Geschmack.
Köln - Als Vertreter des erkrankten Timo Kastening hat Ersatz-DJ und Nationaltorhüter Andreas Wolff die Musik in der Handball-Kabine komplett verändert. „Wenn man es beschreiben muss im Vergleich zu Timo, dann ist das Ganze schon ein bisschen aggressiver. Man merkt, dass Andi sich mit anderer Musik in Stimmung bringt als Timo“, berichtete Kapitän Johannes Golla am Dienstag und lachte.
Weil Rechtsaußen Kastening den Sieg gegen Island am Montag aufgrund eines Infekts verpasst hatte, musste Wolff kurzfristig als Kabinen-DJ einspringen. „Andi beschwert sich schon sehr gerne über die Musik, die sonst in der Kabine läuft. Ob er es weitermacht, kann ich nicht versprechen“, sagte Golla.
„Thema klar verfehlt“
Teamkollege Christoph Steinert beschrieb Wolffs Musikauswahl als „ziemlich elektronisch“. Musik sei immer Geschmackssache. „Andi hat es mit Sicherheit gefallen“, befand der Bundesliga-Profi vom HC Erlangen. Justus Fischer äußerte: „Für mich hat Andi das Thema klar verfehlt. Ich höre das ganze Jahr über Weihnachtslieder. Bei mir läuft auch im Kraftraum im Sommer Jingle Bells“.
Ob Wolff auch vor dem abschließenden Hauptrundenduell mit Kroatien an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Dyn) den Ton angeben wird, hängt von Kastenings Gesundheitszustand ab. DHB-Sportvorstand Axel Kromer äußerte sich am Dienstagvormittag vorsichtig optimistisch. „Heute ist er wieder schön frisch beim Frühstück gewesen und hatte seinen Aussagen zufolge ein deutlich besseres Gefühl als gestern Nachmittag“. Allerdings hätte sich Kastenings Zustand am Vortag auch erst im Verlaufe des Tages verschlechtert.
Kastening hatte den Nebenjob als Kabinen-DJ erstmals 2019 übernommen. Nach einem Kreuzbandriss im April 2022 musste er eine unfreiwillige Pause einlegen und wurde bei der WM im Vorjahr von Simon Ernst vertreten. Seit seinem Comeback bestimmt er wieder den Rhythmus in der Kabine der DHB-Auswahl und wählt meist einen Mix aus House-Musik, Rock-Klassikern und 90ern.