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Olympische Spiele „Jetzt wollen wir alles“: Handballer greifen nach Gold

Deutschlands Handballer stehen im Olympia-Halbfinale. Das Selbstbewusstsein könnte nach dem dramatischen Sieg gegen Frankreich nicht größer sein. Das DHB-Team will etwas „ganz Großes“ erreichen.

Von dpa 08.08.2024, 05:21
Der Jubel nach dem Sieg gegen Frankreich ist groß.
Der Jubel nach dem Sieg gegen Frankreich ist groß. Aaron Favila/AP/dpa

Lille - Nach dem epischen Einzug ins Halbfinale der Olympischen Spiele wollen sich Deutschlands Handballer nicht mit Bronze oder Silber zufriedengeben. „Jetzt wollen wir alles. Das ist doch ganz klar. Jetzt willst du das Beste und das Beste ist Gold“, erklärte Linksaußen Rune Dahmke nach dem dramatischen 35:34 in der Verlängerung gegen Topfavorit Frankreich - und vor dem Halbfinale am Freitag gegen Spanien. „Wir wissen, dass es jetzt von vorn losgeht“, sagte Dahmke und versuchte, die Euphorie ein wenig zu bremsen.

Ein Tag bleibt dem jungen DHB-Team, um das dramatische und hochemotionale Viertelfinale gegen den Gastgeber zu verarbeiten. Eine halbe Stunde nach Abpfiff hatte am Mittwochabend noch niemand realisiert, was sich da gerade vor etwa 27.000 frenetischen Handball-Fans in Lille abgespielt hatte. „Eigentlich gibt es so etwas gar nicht. Ich suche die ganze Zeit nach etwas Vergleichbarem, aber ich finde nichts“, sagte Dahmke, der mit dem DHB-Team in der Vorrunde 33:31 gegen Spanien gewonnen hatte.

„Was Großes erreichen“

Nach der Reifeprüfung gegen Frankreich strotzt die auf olympischer Bühne vergleichsweise unerfahrene deutsche Mannschaft vor Selbstvertrauen. Jetzt ist alles möglich. Ein Medaillenspiel hat die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason sicher. „Wir haben eine Riesenmöglichkeit, hier etwas Großes zu erreichen. Wir brennen alle darauf. Wir können ins Finale der Olympischen Spiele einziehen und dafür werden wir alles geben“, kündigte Torhüter und U21-Weltmeister David Späth an. 

Nur die Wenigsten haben damit gerechnet, dass die deutsche Mannschaft bei den Sommerspielen in Frankreich so reif auftritt. Fünf Siege aus sechs Spielen sind der verdiente Lohn einer bislang überzeugenden Olympia-Vorstellung. Die Lücke zu den weltbesten Teams wird immer kleiner. 

„Wir pirschen uns langsam ran. Es ist für uns das beste Turnier, dass wir bislang in dieser Konstellation gespielt haben. Wir wollen zeigen, dass wir zurecht da sind und wir wollen endlich mal was mit nach Hause nehmen“, sagte Kapitän Johannes Golla. Die vorerst letzte Medaille bei einem großen Turnier gewann die DHB-Auswahl vor acht Jahren. Damals gab es in Rio de Janeiro Olympia-Bronze.