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Negative B-Probe Wende im Handball-Dopingfall: Martins wieder spielberechtigt

Wegen einer mutmaßlich positiven Dopingprobe aus dem Vorjahr verpasst der Portugiese Miguel Martins die WM. Jetzt ist seine Suspendierung aufgehoben worden.

Von dpa 15.02.2025, 17:36
Der Portugiese Miguel Martins ist ab sofort wieder spielberechtigt.
Der Portugiese Miguel Martins ist ab sofort wieder spielberechtigt. Tamas Kovacs/MTI via AP/dpa

Frankfurt/Main - Wende im bizarren Dopingfall um Portugals Handball-Nationalspieler Miguel Martins: Nach einer negativen B-Probe ist die kurz vor der WM verhängte Suspendierung des 27 Jahre alten Rückraumspielers aufgehoben worden. Martins kann ab sofort wieder am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen, teilte sein dänischer Verein Aalborg HB mit.

Martins war am 14. Januar vom Weltverband IHF wegen eines ein Jahr alten positiven Dopingtests suspendiert worden und fehlte Portugal deshalb bei der WM. Am Freitagabend sei Aalborg vom Europa-Verband EHF nun darüber informiert worden, dass die B-Probe negativ ausgefallen und die Sperre mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden ist. 

„Der Ausschluss war natürlich ein Schock und der letzte Monat für mich und meine Familie unglaublich hart. Ich bin außerordentlich froh, dass der B-Test meine Unschuld bewiesen hat, denn das habe ich immer behauptet“, sagte Martins in einer Mitteilung seines Vereins.

EHF: Auch A-Probe war negativ

Der Fall hatte wegen etlicher Ungereimtheiten für Aufsehen gesorgt. Nach Angaben der Internationalen Test Agentur (ITA) hatte die am 13. Januar 2024 bei Martins entnommene Probe ein „von der Norm abweichendes Analyseergebnis in Bezug auf exogenes Testosteron“ aufgewiesen. 

Allerdings ist die ITA bei Turnieren der Europäischen Handballföderation (EHF) eigentlich gar nicht für Dopingproben zuständig, sondern die eigene Anti-Doping-Einheit der EHF. Diese hatte Martins bei der EM nach eigenen Angaben bereits getestet - und war zu einem anderen Ergebnis gekommen. 

„Die Probe, die wir von ihm haben, ist eine Probe von der EM - und die war negativ“, sagte Hans Holdhaus, Chef der Anti-Doping-Einheit der EHF. Und EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner hatte erklärt: „Die ITA hat, aus welchen Gründen auch immer, die Probe im März wieder geöffnet“.

Folgt ein juristisches Nachspiel?

Ob Martins eine Schadenersatzklage einreichen und der bizarre Fall damit noch ein juristisches Nachspiel bekommen wird, ist offen. Der Portugiese wolle sich in nächster Zeit erst einmal auf den Sport konzentrieren, teilte sein Verein mit. Aalborg gastiert am kommenden Mittwoch in der Champions League beim deutschen Meister SC Magdeburg - möglicherweise mit Martins.