SES-Box-Gala "Hingucker" mit starken Argumenten
Indianerinnen wie Herausforderin Kali Reis kennen keinen Schmerz - und Weltmeisterinnen wie Christina Hammer kennen keine Gnade: Das sind doch schon mal zwei Top-Voraussetzungen für ein interessantes Titel-Duell im Boxring. Den zweiten Hauptkampf bei der SES-Gala heute Abend in Jena (22.40 Uhr/live MDR) bestreitet Dominic Bösel.
Magdeburg/Jena l Das obligatorische Wiegen am Freitag war bereits ein Vorgeschmack auf das, was die Boxfans heute Abend in der Jenaer Sparkassen-arena erwartet: Beide Boxerinnen sind charismatisch, gut gebaut und als "Hingucker" somit bestens geeignet. Dass sie nicht nur optisch, sondern auch mit den Fäusten überzeugen können, glaubt man den beiden Ladys ungesehen - schließlich ist Christina Hammer ihres Zeichens Weltmeisterin und die US-Amerikanerin Kali Reis als Herausforderin die Nummer zwei der unabhängigen Computer-Weltrangliste im Mittelgewicht.
Und beide beherrschen das verbale "Muskelspiel" vor einem WM-Kampf. Die 29-jährige Reis, die sich ihre Brötchen früher als Motorrad-Mechanikerin verdiente, gibt verbal mächtig Gas: "Christina ist die ,Queen` im Mittelgewicht, die Weltmeisterin - das respektiere ich. Aber Samstagnacht werde ich es ihr zeigen und mir ihre Krone holen", so die Boxerin, die indianische Wurzeln hat und sich den Wampanoag zugehörig fühlt. Ihr Motto sei "Fight for all nations", erklärt Reis zudem: "Das steht für mich, meine Kultur und die Menschen. Aber ich kämpfe auch für das Frauen-Boxen weltweit. So wird mein Sieg über Christina auch Sieg für alle sein!"
So groß und allumfassend wie die Mission ihrer Gegnerin ist die von Christina Hammer nicht. Die Dortmunderin will lediglich ihren Job "so gut wie immer" machen - also gewinnen. Und so findet die in 18 Profikämpfen ungeschlagene Weltmeisterin aus Dortmund ebenso klare Worte: "Kali Reis geht nach vorne, ist aggressiv und will den Kampf für gewöhnlich an sich reißen. Aber nicht mit mir. Ich bin besser und nicht umsonst die Nummer 1. Das wird sie zu spüren bekommen, da bin ich gnadenlos."
Viel vorgenommen hat sich auch Dominic Bösel. Der Kapitän des "Team Deutschland" von SES verteidigt seinen WBO-Interconti-Titel im Halbschwergewicht gegen Norbert Dabrowski. Der 26-Jährige aus Warschau ist als unbequemer Rechtsausleger bekannt und stellt für die vierte Titelverteidigung des Champions eine große Herausforderung dar - zumal Bösel erst vor zwei Monaten in Magdeburg im Ring stand. Aber das straffe Programm sei so gewollt: "Es war mein ausdrücklicher Wunsch, denn nur so kommt man nach vorne und wird bekannt."
Zu seinem Gegner sagt Bösel, der seit kurzem die offizielle Nummer 1 der WBO-Rangliste im Halbschwergewicht ist und dem somit schon bald ein WM-Kampf winken könnte: "Ich habe ihn ausgiebig studiert und weiß genau Bescheid." Den Ankündigungen des Herausforderers, ihn als Champion beerben zu wollen, kontert Bösel: "Gewinnen, ja gewinnen wollen sie alle, aber ich werde der Gewinner sein."
Dabrowski macht derweil gute Miene zum Bösel-Spiel: "Ich setze auf meine Technik und freue mich, dass Dominic auch ein Techniker ist." Im Ring werde man ja sehen, wer der Bessere ist: "Ich bin jedenfalls gekommen, um meine Chance zu nutzen."
Aus dem SES-Team Deutschland geben in Jena zudem Tom Schwarz, Tom Pahlmann, Moritz Stahl sowie Adam Deines ihre Visitenkarten ab.