Rudern Wassersportfreunde Burg sichern sich bei Landesmeisterschaft in Zschornewitz vier Titel Im Rennen ruht die Freundschaft
Hochwasserbedingt verschoben, kamen am Wochenende in Zschornewitz die Landesmeisterschaften der Ruderer zur Austragung. Aus Sicht der Wassersportfreunde Burg waren es erfolgreiche zwei Tage. Mit kleinem, aber feinem Aufgebot angetreten, nahmen sie vier Titel mit nach Hause.
Zschornewitz (sfi/bjr) l Von 21 Vereinen des Landes beteiligten sich 16 bei den Titelkämpfen. Das Alter der Athleten reichte von zehn bis 73 Jahre. Knapp 400 Aktive traten in 65 Rennen an. Für die zehn- und elfjährigen Kinder ging es über 500 Meter. Alle übrigen Altersklassen starteten über 1000 Meter. Die äußeren Bedingungen: herrlicher Sonnenschein an beiden Tagen, Windstille am Sonnabend und Schiebewind am Sonntag - fast optimale Voraussetzungen für eine gute Veranstaltung. An den Vormittagen wurden die Vorläufe zu den jeweiligen Finals ausgetragen. Der Zschornewitzer Ruderclub als Ausrichter stellte zugleich das größte Aufgebot an Aktiven. Der Trainingspool im Schülerbereich zusammen mit Halle, Weißenfels und Wittenberg machte es möglich.
Wohl die kleinste Delegation stellten mit neun Aktiven die Burger Wassersportfreunde. "Wir haben uns gut vorbereitet", so Trainer Reimar Nuße im Vorfeld. Das Ergebnis sollte seinen Worten Recht geben. In zwölf Rennen gingen die Ihlestädter an den Start. Elfmal standen sie in den Finals. Mit viermal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze kehrten sie zurück. Das gute Ergebnis rundeten drei vierte und ein sechster Platz ab. Für die Wassersportfreunde war es das wohl erfolgreichste Abschneiden der letzten Jahre.
Am Sonnabend gingen die Burger in fünf Rennen an den Start. Der Doppelzweier der Masters C (37 bis 43 Jahre) mit Heiko Loch und seinem Trainingspartner aus Wittenberg eröffnete den Regattatag. Nach knappem Zieleinlauf sicherte sich Loch die Silbermedaille hinter dem erfolgsverwöhnten Duo vom SC Halle.
Auch Silbermedaille sorgt für Zufriedenheit
Der neu formierte Doppel- zweier der 13-jährigen Mädchen mit Marie Ehrenhold und Elena Kober konnte noch nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Sie wurden Vierte.Der bisher überaus erfolgreiche Doppelzweier der 14-jährigen Jungen mit Janosch Weidenbacher und Tim Wentorp fand nach Titeln in den letzten drei Jahren im neu formierten Boot des SC Magdeburg seinen Bezwinger. "Wir waren dem SCM nach harten Kampf unterlegen und haben in überzeugender Manier die Silbermedaille gewonnen", richtete Trainer Nuße aufmunternde Worte an seine Schützlinge. Schließlich stand am Sonntag noch der Einerwettbewerb an. "Der SCM-Erfolg war nur folgerichtig, ansonsten wäre an der Arbeit des Clubs etwas nicht ganz richtig", so Nuße.
Der Doppelzweier der elf- und zwölfjährigen Mädchen mit Lisa Görges und Laura Post wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und holte ungefährdet den Meistertitel nach Burg. Der Veranstalter hielt für den Schülerbereich neben Medaillen und Urkunden für den Titelträger T-Shirts mit entsprechendem Aufdruck bereit. Das abschließende Rennen für Burg bestritt der Doppelzweier der Frauen mit Isabell Hertrich und Stefanie Rabe aus Wittenberg. Gold ging an den SCM um Carina Böhlert (Dritte bei der U 23-Weltmeisterschaft) und Lisa-Marie Reinhardt, Silber an den SC Halle und Bronze an die Renngemeinschaft Burg/Wittenberg - ein schöner Erfolg.
Am Sonntag musste sich Marie der starken Übermacht aus Zschornewitz beugen. Das Gastgebertrio gehörte zum siegreichen Doppelvierer beim diesjährigen Bundeswettbewerb. Beide Einer der 14-jährigen Jungen hatten den Endlauf erreicht. Nun stand wieder die Frage im Raum: SC Magdeburg oder Wassersportfreunde? Die Niederlage aus dem Doppelzweierrennen vom Vortag musste aus dem Kopf. Eine kurze Ansprache des Trainers an Janosch und Tim, dann waren die Sportler sich selbst überlassen. Der Rennverlauf spiegelte den erwarteten Verlauf wider: Zwei Boote bestimmten das Rennen. Janosch und Jan Behrend vom SCM. Am Ende brandete auf Burger Seite der große Jubel auf. Janosch konnte auch im vierten Jahr hintereinander den Landesmeistertitel erringen. Aber Jan hatte es ihm nicht leicht gemacht, die Freundschaft der beiden wich für die Länge des Laufs dem Konkurrenzdenken. Tim wurde Sechster.
Paul Schmidt war Burger Starter im Einer der zehnjährigen Jungen. Er verpasste jedoch das Finale. "Wir wissen woran es liegt und wir arbeiten daran", so der Trainer. Im Doppelvierer der Masters ging Loch mit Sportfreunden aus Magdeburg und Wittenberg an den Start. Sie mussten sich im Endspurt nur der Renngemeinschaft Halle/Magdeburg geschlagen geben.
Ein Extralob aus dem Sprecherturm
Das Rennen der elfjährigen Mädchen sah einen einsamen Sieg von Lisa. Diese deutliche Überlegenheit über nur 500 Meter entging auch dem Sprecher nicht und so gab es neben dem Titel auch ein Extralob von offizieller Seite. Hertrich musste sich im Einer den beiden Frauen aus dem SCM-Doppelzweier sowie ihrer Erzrivalin aus Halle geschlagen geben und wurde Vierte. Den Schlusspunkt setzte Laura im Einer der zwölfjährigen Mädchen. Sie hatte bisher alle Starts vergolden können und so kam der Landesmeistertitel nun schon ein bisschen erwartungsgemäß. "Diese Konstanz ist nur durch eine zielstrebige Arbeit möglich", lobte Nuße.
Der Dank der Wassersportfreunde galt neben allen Aktiven auch den Eltern, die am Rand der Strecke wieder für eine erstklassige Atmosphäre sorgten.