Triathlon Ironman-Vizeweltmeisterin Haug: Wieder Nummer eins der Welt
Die Beine fühlen sich „wie Betonklötze“ an. Ansonsten kehrt eine noch immer überglückliche Anne Haug aus Hawaii zurück. Nach dem Ironman-Silber ist sie wieder die Weltranglistenerste.
Kailua-Kona - Auf der langen Heimreise von Hawaii über San Francisco nach Deutschland hatte Anne Haug noch einen weiteren Grund zur Freude.
Die frisch gekürte Ironman-Vizeweltmeisterin führt nach einer kräftezehrenden Triathlon-Saison mit dem packenden Abschluss am vergangenen Samstag in Kailua-Kona die Weltrangliste der Professional Triathletes Organisation an.
„Das ist nicht nur ein Bonbon für mich, das ist etwas, das mir sehr, sehr viel bedeutet“, sagte Haug der Deutschen Presse-Agentur: „Damit bist du die Beste auf jeder längeren Strecke.“
Und die Tatsache, dass Haug das nun zum zweiten Mal nacheinander zum Ende einer Saison schaffte, macht die 40 Jahre alte Bayreutherin nach eigener Aussage fast noch stolzer als der zweite Platz bei der WM über die 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen in Hawaii. „Es zeigt eben, dass man das ganze Jahr über konstant ist und nicht nur bei einem Rennen.“
Zumal Rennen verschiedener Serien in die Wertung einfließen. Für die Rangfolge in der PTO-Wertung ist der Durchschnitt der drei besten Ergebnisse einer Athletin oder eines Athleten über einen Zeitraum von 52 Wochen entscheidend.
Bei Haug waren das der zweite Platz von Hawaii sowie der Sieg beim PTO-Rennen in Ibiza und der zweite Rang beim PTO-Rennen in Singapur - über jeweils 2 Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 18 Kilometer Laufen. Hawaii-Siegerin Lucy Charles-Barclay belegt im PTO-Gesamtranking Platz vier vor Laura Philipp, die als Dritte bei der Ironman-WM erstmals aufs Podest gekommen war.
Gedanken darüber, wann sie womöglich im Rennverlauf bei der Ironman-WM etwas hätte anders machen können, um wie 2019 bei ihrem Triumph Charles-Barclay beim Marathon doch noch abzufangen, macht sich Haug nicht. „Ich hätte keinen Schritt schneller laufen können.“ In 2:48:23 Stunden hatte sie ohnehin einen Streckenrekord beim Laufen aufgestellt. „Der Kopf ist sehr glücklich“, bekräftigte Haug: „Aber die Beine leiden sehr. Die fühlen sich an wie Betonklötze.“