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Handball Ausbleibender Pfiff erhitzt die Gemüter

Gommern und Spergau trennen sich 29:29 (13:14)-remis.

Von Anne Hofmann 01.02.2016, 00:01

Gommern l In einem echten Handball-Krimi teilten sich die Sachsen-Anhalt-Ligisten SV Eintracht Gommern und SG Spergau am Sonnabend die Punkte. Allerdings bot das 29:29 (13:14)-Resultat nach der Schlusssirene noch reichlich Gesprächsbedarf.

Sven Herrmann führte den Anwurf mit Robert Kaese aus. Der Spielmacher wartete kurz und passte dann auf Philipp Eckhardt weiter, der mittlerweile am Sechs-Meter-Kreis der Gäste wartete. Der SVE-Rückraumakteur bekam den Ball auch zu fassen, wurde aber von zwei Gegenspielern am Wurf gehindert. Ein Siebenmeterpfiff blieb aus und damit auch die Möglichkeit, den möglichen Siegtreffer zu erzielen, denn die Zeit war abgelaufen.

49 Sekunden zuvor waren noch die Spergauer im Angriff, lagen mit einem Treffer zurück. Als nur noch neun Sekunden auf der Uhr waren, bekam die SG einen Siebenmeter zugesprochen. Nachdem Julian Hartung im Tor der Gastgeber zweimal zuvor den Ausgleich verhindert hatte, war er diesmal machtlos. Dem folgenden Timeout durch SVE-Trainer Dirk Heinrichs mit der Anwurfvariante folgte das bereits bekannte Ende, alle wütenden Proteste der Gommeraner brachten nicht mehr als diesen einen Punkt. „Heute müssen wir sogar noch froh sein, wenigstens einen Punkt bekommen zu dürfen. Es ist schade, dass am Ende nicht die Mannschaften auf dem Feld über den Spielausgang entscheiden“, so ein sichtlich bedienter Eintracht-Coach.

Dabei hatten es beide Teams während der vorangegangenen 59 Minuten in der Hand, bereits eher für eine Entscheidung zu sorgen. Zweimal hätten die Gastgeber in Hälfte eins den Grundstein für zwei Zähler legen können, doch weder nach dem Vier-Tore-Lauf beim 4:4, noch bei der 13:10-Führung zwei Minuten vor der Pausensirene behielt der SVE die Nerven. So gingen die Gommeraner sogar mit einem 13:14-Rückstand in die Kabine. „Wir haben angefangen, mit den Schiedsrichterentscheidungen zu hadern. Wir haben in der Pause dann versucht, die Disziplin zu wahren.“

Mit Beginn des zweiten Durchganges setzten sich aber erst einmal die Gäste mit vier Treffern ab. Nach dem 16:20 bissen sich die Hausherren wieder auf 21:21 (38.) heran. Nun wechselte die Führung stetig hin und her. Besonders die Hüftwürfe des Spergauers Daniel Ovlovsky, der insgesamt neunmal erfolgreich war, bekam die Eintracht-Defensive nicht in den Griff. Den Heldenstatus bei den Gästen erhielt aber Tomas Jablonka, der mit seinem Treffer vom Siebenmeterpunkt zum 29:29 ausglich. Besonders bitter dabei: Die SG hatte erst ihren zweiten von vier Strafwürfen im Tor untergebracht.

Am Ende ging die Punkteteilung aber in Ordnung, auch wenn dem SVE ein Sieg weiter geholfen hätte.

Gommern: Hartung, Sindermann, Kirchner – Hufnagel, Eckhardt (6), Einwiller (2), Sommerfeld (1), Rühl (3), Schäde (2), Böttcher (2), Kaese (6), Herrmann (5), Lindner (2)
Spergau: Wrobel (4), Fischer (2), Herfurth (1), Jablonka (5), Gerberding, Ovlovsky (9), Biermann, Böttger (6), Meyer, Schwerdtner (2), Thiele, Pretzsch
Siebenmeter: SVE 2/2 – Spergau 4/2; Zeitstrafen: SVE 4 – Spergau 3; Rot: Steven Wrobel (50:42; 3x2 Minuten) -Spergau