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Fußball: Wie aus einer Bierlaune heraus eine Landesklasse-Elf entstand / SG Messtron geht in Roter Stern Sudenburg auf Ein Stern aus Sudenburg leuchtet auf

Von Roland Schulz 21.07.2011, 06:30

Als sich am 17. November 1999 Torsten Buck, Jan Schumann, André Ciomber, Karsten Heine, Sven Denecke, Denny Hohmann und Danilo Schwarzenfels in der Magdeburger Kneipe "Beiers Biereck" trafen und den Verein Roter Stern Sudenburg aus der Taufe hoben, ahnte keiner der Protagonisten, auf welcher Erfolgswelle der Verein zwölf Jahre später schwimmen sollte.

Magdeburg. Die Gründungsmitglieder und viele Freunde spielten u.a. bei den Preussen und beim SV Arminia aktiv Fußball, trafen sich aber auch noch sonntags, um gemeinsam dem runden Leder nachzujagen. "Das wurde manchem aber zu viel, da ja teilweise auch schon die Familie wartete", erinnert sich Torsten Buck, der in der ersten Saison in der 2. Stadtklasse gleich das Amt des Trainers übernahm und als Spielertrainer fungierte. Und so wurde man sich schnell einig, eben einen eigenen Verein zu gründen.

Auffallen wollte man mit dem Vereinsnamen. "Da schwirrten Namen wie Sturm, Inter, Real oder Partizan durch den Raum. Dann machte einer den Vorschlag Roter Stern in Erinnerung an den gleichnamigen Belgrader Verein, der in den 1980-er Jahren teilweise tollen Angriffsfußball bot und ja auch EC-Sieger wurde", so der frühere Coach der Sterne. Erwähnenswert in diesem Zusamernhang sei auch die Tatsache, dass sich Vertreter beider Vereine bei einem späteren Gastspiel der Belgrader Roten Sterne in Magdeburg im damaligen Ernst-Grube-Stadion auch persönlich näher kamen.

Dem Verein wurde nichts geschenkt. Aus Ermangelung eines eigenen Platzes begann man zunächst in Friedensweiler. Mit der Fertigstellung des Kunstrasenplatzes beim Fermersleber SV wurde man zwei Jahre später Mieter bei selbigem. Allerdings nicht zu "normalen" Mietbedingungen. Da man die gleichen Bedingungen wie die Fermersleber Kicker haben wollte, wurde jeder Sterne- Kicker auch noch Mitglied im FSV, die Spielgenehmigung blieb aber bei den Sternen.

Sportlich ging es von Beginn an steil aufwärts. Neben dem Aufstieg in die 1. Stadtklasse gelang im ersten Jahr auch der Einzug ins Viertelfinale des Stadtpokales. Im Jahr darauf gelang der Durchmarsch in die Stadtliga, in welcher sich der Verein in den darauffolgenden Jahren stets als Spitzenmannschaft präsentierte.

Dieser Kontinuität auf dem Platz stand ein fast ständiger Wechsel am Spielfeldrand gegenüber. Nach Buck übernahmen Klaus-Dieter Sträter und Günther Voigt das Traineramt, dem sich die "Übergangslösungen" Karsten Heine, René Klose und André Cziomber anschlossen. Erst mit Peter Degenhardt und dem heutigen Trainer Alexander Daul kehrte wieder Ruhe auf der Kommandobrücke der Sterne ein.

Mit den steigenden Kosten im Verein, immerhin jagten jetzt drei Teams dem runden Leder nach, sah man sich nach einer alternativen Heimstatt um, fand in der SG Messtron einen kongenialen Partner. So erfolgte zur Saison 2007/08 der Umzug an die Dodendorfer Straße.

Gemeinsam mit der SGM wagten sich die Sterne an den Nachwuchsfußball heran, gründeten zudem eine Alte-Herren-Mannschaft und eine Freizeitsportgruppe.

Im Sommer dieses Jahres folgte der nächste Quantensprung. Sportlich stieg die erste Mannschaft in die Landesklasse auf, sportpolitisch erhielt der Verein durch den Beitritt der Mitglieder der SG Messtron, die nach 30 Jahren aufhörte zu existieren, eine Aufwertung. Zum Sommer traten die Mitglieder der Abteilungen Fußball, Tischtennis und Volleyball den Sternen bei, zum 1. Dezember folgen die Abteilungen Gymnastik, Kegeln und Badminton.

Doch damit nicht genug. Die Sterne haben große Ziele und Wünsche. So soll u.a. die Nachwuchsarbeit weiter ausgebaut werden, will man zudem versuchen, dem Fluch des sofortigen Wiederabstieges des Magdeburger Stadtmeisters aus der Landesklasse zu entfliehen.