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Frauen-Fußball, Finale im Kreispokal Blau-Weiß Loburg bezwingt Eiche Redekin mit 4:3 (3:3, 1:2) im Elfmeterschießen Ein unerwarteter, aber umso schönerer Erfolg

19.06.2013, 03:19

Alessandra Else Böttcher wusste gar nicht, wie ihr geschah, plötzlich stürmten ihre Teamkollegin auf sie zu. Die Torhüterin des SV Blau-Weiß Loburg hatte gerade auch den fünften Neunmeter von Eiche Redekin vereitelt, weshalb ihr Team mit 4:3 n.N. vor 50 Zuschauern gewann und im Anschluss den Pokal in die Höhe recken durfte.

Tucheim l Bereits in der regulären Spielzeit entwickelte sich die Partie auf dem Kleinfeld in Tucheim zu einem nervenaufreibenden Thriller, zu einem Schlagabtausch zwischen Erfahrung und jugendlicher Leichtigkeit sowie zu einem Duell zwischen Redekins Franziska Riemer und Loburgs Josephine Küllmei.

Während das junge Team aus Redekin mit Ballbesitz auftrumpfte und auch läuferisch den stärkeren Eindruck hinterließ, stemmte sich Blau-Weiß mit Erfahrung und einer kämpferischen Einstellung gegen den erneuten Rückschlag. "Es war ein gutklassiges Spiel auf Augenhöhe. Man muss Loburg ein Kompliment aussprechen, das Team ist dreimal nach einem Rückstand wieder ins Spiel gekommen", gestand auch Redekins Coach Mario Lach ein. "Wir haben nicht mit dem Erfolg gerechnet", sagte Anja Fehly von Blau-Weiß Loburg.

Zunächst brachte Steffanie Lach die Redekiner mit 1:0 (9.) in Führung. Diese glich Josephine Küllmei wieder aus (22.), bevor Franziska Riemer die Halbzeit-Führung für Eiche sicherte (24.). Nach dem Wechsel markierte erneut Küllmei den 2:2-Ausgleich (49.), die Antwort von Riemer ließ aber nicht lange auf sich warten - 2:3 (54.). Das letzte Worte hatte allerdings erneut Küllmei, die den 3:3-Endstand (55.) erzielte.

Auch in den beiden Halbzeiten der Verlängerung bestimmte Redekin das Geschehen, ließ Loburg kaum über die Mittellinie kommen, hatte aber Pech im Abschluss, weil entweder zu wenig Druck hinter den Ball gebracht wurde oder Böttcher den Treffer mit tollen Paraden noch verhinderte.

Da aber auch Loburg den ein oder anderen Konter setzen konnte, wenngleich die Abschlüsse aus 15 Metern wenig gefährlich waren, baute sich eine enorme Spannung auf. So entwickelte sich die Partie zu einem echten Nervenspiel, das im Neunmeterschießen seinen Höhepunkt erreichte.

Nachdem zunächst zwei Bälle über das Gehäuse flogen, verwandelte Melanie Kroll für Loburg sicher. Wie wertvoll ihr Treffer noch werden sollte, wusste sie zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch nicht. Während die Redekiner weitgehend harmlos direkt auf Böttcher schossen, so dass diese am Ende vier Bälle relativ einfach parieren konnte, entschärfte Eiches Keeperin Jasmin Killmey mehrere gute Versuche der Blau-Weißen in bester Handball-Torhüter-Manier, hielt beispielsweise einen Schuss in die linke untere Ecke mit der Fußspitze. Doch am Ende musste sie mit ansehen, wie auch die fünfte Schützin ihrer Mannschaft Loburgs Alessandra Else Böttcher in die Arme schoss. Diese ließ den Ball danach ganz schnell fallen, um ihre Teamkolleginnen in die Arme zu nehmen, die auf sie zugerannt kamen. "Ein überraschender und toller Erfolg für uns", so Fehly.

"Wir waren in Gedanken nicht zu 100 Prozent beim Spiel. Einige hatten nach dem Deichbruch in Fischbeck unter der Woche privat wichtigere Dinge zu erledigen, waren in Gedanken bei ihren Angehörigen, die unter anderem in Wust leben", erklärte Lach die mangelnde Konzentration seiner Schützlinge.

"Es war ein spannendes und ausgeglichenes Endspiel mit einem glücklichen Pokalsieger", resümierte Fritz Franke, der Vorsitzende Spielausschuss des Kreisfachverbands. "Ein Dankeschön geht an den SV Traktor Tucheim, der dem KFV kurzfristig ermöglicht hat, das Finale austragen zu können."

Redekin hofft nun, sich den Kreismeistertitel zu sichern. Den will es am 30. Juni ab 14 Uhr - erneut gegen Blau-Weiß - einfahren.