Germania Halberstadt Erste Pflicht: Die Jugend integrieren
Noch ein punktspielfreies Wochenende für Landesligist VfB Germania Halberstadt II, dann geht es wieder in die Vollen.
Halberstadt l Dass es mit der Reserve vom VfB Germania überhaupt ein weiteres Landesligajahr gibt, ist nach den Querelen zum Saisonende (Volksstimme berichtete) nicht ganz selbstverständlich. Trainer Karsten Armes will es nun mit frischen Kräften ein weiteres Jahr probieren.
Vom 14-Mann-Kader der Vorsaison sind elf gegangen, Marcel Probst, Fabian Mennecke und Philipp Helmholz sind geblieben. Die personelle Situation im Vorharz ist nicht die rosigste, aber es gibt ein Team. Zudem steht wohl Florian Schaaf vor einer Rückkehr. Der Baden-Württemberger will in Halberstadt weiter studieren. Bei Kevin Henneberg (Stahl Thale) müssen offenbar nur noch Formalitäten geklärt werden.
"Ich mache weiter, weil es mich reizt", blickt Armes auf sein zweites Jahr beim VfB voraus. "Es war eine geile Saison 2014/15 und spätestens als auch Marcel Probst sein Bleiben kommuniziert hat, war für mich klar, dass auch ich hier weitermache".
Die Reserve der Germania steht vor einem Umbruch, mittelfristig soll es eine U23 werden, die sich zu großen Teilen aus jungen Spielern rekrutiert. "Ich arbeite gern mit den jungen Fußballern zusammen, wir sind da auf einem guten Weg", beschreibt der Germania-Coach. Mit dem neuen Kunstrasenplatz haben sich zudem die äußeren Bedingungen deutlich verbessert. "Das alles ist ein Anreiz", so Armes, "wenngleich uns bewusst ist, dass es nicht einfach wird. Wichtig wird auch sein, dass wir die A-Junioren nicht kaputt machen und deren Erfolg nicht zerstören." Hintergrund: Die Landesligaelf wird sich zumeist aus dem Überhang der Regionalligamannschaft und dem eigenen Nachwuchs zusammensetzen. Dafür ist wiederum eine breit aufgestellte B-Junioren-Mannschaft grundlegend. Um diese nicht ganz unerhebliche Problematik richtig zu behandeln, hat man eine Art "Task Force" gebildet. Der gehören mit Regionalligatrainer Henri Fuchs, A-Junioren-Trainer Steffen Planitzer, B-Junioren-Coach Marcel Zeißig und eben Karsten Armes alle beteiligten Übungsleiter an. Auch Halberstadts Geschäftsführer und Nachwuchsleistungszentrumchef Thomas Waldow wird zur Koordinierung behilflich sein. "Was lief nicht gut, was müssen wir ändern", erklärt Armes die Punkte, die in dieser Gruppe alle vier Wochen besprochen werden, "im Vordergrund stehen die Jungen, kommt es doch mittelfristig auf deren gute Entwicklung an". Zur Optimierung im Ablauf trainiert die Landesligamannschaft nach Ende der Sommerferien gemeinsam mit der A-Jugend.
In der Vorbereitung hat sich Halberstadt gegen spielstarke Gegner wie Edelweiß Arnstedt (3:4) oder FC Grün-Weiß Piesteritz (3:2) gut geschlagen. Immer hängt das Ergebnis aber von der Unterstützung der ersten Mannschaft ab. "Wir werden das Beste draus machen", so Armes.
Mit Tobias Friebertshäuser verstärkt ein namhafter Fußballer die Truppe. Friebertshäuser spielte mit dem 1. FC Magdeburg in der Regionalliga, gemeinsam mit Marcel Probst. Letzte Station war Oberligist VfL Halle 96. Thomas Stefanowski hat als Nachwuchsakteur bereits in Halberstadt gespielt. Über den FCM-Nachwuchs, den TSV Hadmersleben und Verbandsligist TSV Völpke kehrt er nun wieder in den Vorharz zurück. Fest von der A-Jugend kommen Max Müller und Max Krumnow dazu (Jahrgang 1996). "Das sind sehr intelligente und spielstarke Leute", freut sich Armes. "Wir sind froh, dass sie beim VfB geblieben sind. So manch einer ist ja vor Saisonbeginn doch gegangen..."
Das Saisonziel lässt sich für Halberstadts Trainer schwer formulieren, "es kann hoch und runter gehen. Wir peilen aber einen Rang zwischen sechs und neun an. Damit wären wir sehr zufrieden. Wichtig ist, dass wir mit dem unteren Tabellendrittel von Anfang an nichts zu tun haben. Die Konstanz wird über die gesamte Serie sicher nicht so darstellbar sein, wie im Vorjahr. Der Kader wird sich permanent ändern, das Gerüst ist noch kleiner geworden. Wir bauen darum keinerlei Luftschlösser, aber ein einstelliger Platz wäre optimal."
Den VfB Ottersleben, Fortuna Magdeburg und Stahl Thale sieht Armes als Staffelfavoriten. "Die Magdeburger Teams haben sehr ordentliche Neuzugänge, Stahl Thale hievt sich selbst in die Favoritenrolle. Der FC Einheit ist schwer einzuschätzen. Haben die Hasseröder mit ihren guten Spielern mal einen Lauf, geht da sicher auch was. Teams wie der SV Irxleben mit seinem neuen Trainer aus Burg, TuS Bismark, das im Vorjahr nur knapp Platz vier verfehlte, und auch Aufsteiger Grün-Weiß Ilsenburg, der nichts zu verlieren hat, sollte man auch immer im Blickfeld behalten. Als direkte Konkurrenz betrachte ich Calbe, Heyrothsberge, Förderstedt oder auch Krevese. Insgesamt erwarte ich aber ein breit gefächertes Mittelfeld."
Zum Auftakt geht es für Germania nach Bismark. "Das ist gleich ein richtiger Gradmesser, da weißt du, wo du stehst." Ebenfalls zum Beginn der Serie folgen wenig später die Derbys gegen Einheit und Thale.
