Frauen-Volleyball SV Pädagogik Schönebeck beendet erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte auf Platz zwei / Nun kommt die 3. Liga "Es ist etwas anderes als immer nur der Regionalliga-Trott"
Schönebeck l Es wäre durchaus mehr drin gewesen. Angesichts der Erfolge aus der vergangenen Saison ist dies vielleicht etwas viel verlangt, "aber wir haben absolut das Potenzial, auf Platz eins zu stehen", betont Dennis Raab, Trainer der Regionalliga-Frauen des SV Pädagogik Schönebeck. Mit Platz zwei in der Liga, dem vierten Triumph in Folge im Landespokal und dem Sieg im Regionalpokal absolvierten seine Schützlinge trotzdem eine bärenstarke Saison, die mit dem Aufstieg in die neugegründete 3. Liga gekrönt wurde.
Entschieden wurde das Rennen um Platz eins am 5. Februar. Im "Spitzenspiel auf Augenhöhe" behielt der SC Potsdam II mit 3:2 beim SVP die Oberhand. "Das war sicherlich ärgerlich", sagt Raab. Das Ziel, Qualifikation für die 3. Liga, verlor das Team dennoch nicht aus den Augen. "Wir haben trotz dieser Niederlage weitergekämpft und jedes Spiel gewonnen", lobt er seine Schützlinge, obwohl die Personaldecke zuweilen recht dünn war. "Wir sind teilweise mit nur acht Spielerinnen losgefahren." Doch diese Ausfälle wurden immer wieder kompensiert, beispielsweise durch Steffi Schultze, die auf Außenangriff für Punkte sorgte und gegen den VC Olympia Berlin II zum Matchwinner avancierte.
Grund für das gute Abschneiden ist zum einen der Zusammenhalt im Team, denn auch neben dem Feld unternehmen die Schönebeckerinnen viel zusammen. Zum anderen laufen die meisten bereits seit vielen Jahren gemeinsam auf und sind eingespielt. Zudem "haben sich alle individuell weiterentwickelt". Neuzugang Kristin Rumi wurde auf Mitte sofort gut integriert, startete praktisch von null auf hundert, da sie Charlotte Marquardt ersetzen musste. Den größten Sprung hat wohl Julia Birkenhauer gemacht. "Sie hat eine konstante Leistung gezeigt, hatte keinen Einbruch in der Saison", betont der Coach. Zudem hatte sie im Spiel gegen den Berlin-Brandenburger SC einen großen Anteil am Erfolg, als sie "bei 20 Angriffen gefühlte 20 Punkte beisteuerte". Auch Diagonalangreiferin Anna Lehrmann hat einen Schritt nach vorn getan. Zwar agierte sie oftmals zunächst "mit angezogener Handbremse, sorgte aber zum Ende für viele Punkte". Eines der stärksten Elemente war der Aufschlag, der auch von vielen Gegner gefürchtet war. "Aber nur, wenn er sitzt", betont Raab, schließlich geht das Team in diesem Bereich ein hohes Risiko ein. Ein Risiko, das beispielsweise gegen den TSV Tempelhof-Mariendorf nicht belohnt wurde - zweimal. In Hin- und Rückspiel setzte es jeweils deutliche 0:3-Niederlagen, die in Anbetracht des knappen Tabellenstandes so richtig schmerzten.
In der kommenden Saison wird das Team leicht verändert an den Start gehen. Kapitän Doreen Bock verlässt das Team aller Voraussicht nach aus privaten Gründen, für sie soll Neuzugang Ulrike Schemel auf Mitte rücken. Zudem plant Raab fest mit den Jugendspielerinnen Eveline Viniarskyte, Verena Horrmann (beide Zuspiel) und Melanie Polter (womöglich Libero). Verstärkung kommt vom USC Magdeburg. Dorothée Stock, die das Volleyball-Abc in Staßfurt lernte, und Maxi Soldmann wechseln die Elbe aufwärts. Mit ihnen geht es am Montag, 16. Juli, in den Trainingsauftakt und am verlängerten Wochenende vom 17. bis 19. August ins Trainingslager nach Wernigerode. Zudem startet der SVP beim Turnier in Erfurt (Regionalliga bis 2. Bundesliga).
Am Wochenende 22./23. September startet dann die dritte Liga, für Schönebeck wahrscheinlich gleich mit der Auswärtsfahrt nach Kiel. "Wir haben mit dem BBSC nur ein bekanntes Team aus der Regionalliga Nordost in der Staffel", sagt Raab, "alle anderen sind neu." Denn der SCP II verzichtete aus personellen und finanziellen Gründen ebenso auf den Start in der höheren Spielklasse wie der TSV Tempelhof-Mariendorf, bei dem die Personalfrage noch unklar sei, und Energie Cottbus. Zudem startet der VCO in der 2. Bundesliga. "Es ist mal wieder was anderes als der bisherige ¿Ligatrott\'. Es werden wohl alles Spiele auf Augenhöhe", schaut Raab voraus. Ziel ist also der Klassenerhalt. Mehr ist erstmal nicht drin.
Abschlusstabelle
1. SC Potsdam II 56:1834: 6
2. Pädagogik Schönebeck50:2132: 8
3. VC Olympia Berlin49:2130:10
4. Berlin-Brandenburger SC47:3128:12
5. Tempelhof-Mariendorf45:3222:18
6. Energie Cottbus37:3422:18
7. Rotation Prenzlauer Berg II30:3916:24
8. Marzahner VC30:4912:28
9. VSV Grün-Weiß Erkner25:5210:30
10. TSV Blau-Weiß Schwedt22:528:32
11. USC Magdeburg12:546:34