Fußball Großer Titel soll möglichst noch her
Brunau ist ein fußballverrücktes Dorf, drum passt Dennis Jonescheit auch gut dorthin. Beim SVB hat er sich längst einen Namen gemacht.
Brunau l Man muss nicht immer aus dem Ort stammen oder dort aufgewachsen sein, in dem man sportlich aktiv ist und alles für den dortigen Verein gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist Dennis Jonescheit. Der kommt ursprünglich aus Dobberkau im Landkreis Stendal. Mittlerweile lebt der Sportfanatiker aber bereits 13 Jahre in der Westaltmark und gibt nun alles für den SV Brunau 06.
„Schon immer ehrgeizig und motiviert“
Für den SV Preußen Dobberkau, den Verein aus seinem Heimatort, schnürte Jonescheit schon im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal seine Schuhe. Seine Stammposition war schon immer die des Torhüters. „Laufen war eigentlich nie mein Ding“, gibt der 39-Jährige mit einem Schmunzeln zu. So sieht er sich zwischen den Pfosten gut aufgehoben. Und auch wenn sich der Altmärker eher weniger in konditioneller Hinsicht „quälen“ wollte, so war er immer mit 100 Prozent Einsatz und Leidenschaft auf dem Platz, wollte diesen möglichst auch immer als Sieger verlassen. „Ich war schon immer ehrgeizig und motiviert“, beschreibt sich Dennis Jonescheit selbst. Im Nachwuchs spielte er durchgehend für die Preußen aus Dobberkau, ehe er zu Beginn seiner Männerzeit eine fußballerische Pause einlegte. „Ich habe bestimmt zehn Jahre lang erst einmal nichts gemacht. Mir fehlte einfach der Antrieb“, erklärt Jonescheit. Der Antrieb und die Begeisterung sind mittlerweile aber zurückgekehrt.
Als der gebürtige Ostaltmärker vor 13 Jahren aus privaten Gründen in die beschauliche Ortschaft Brunau zog, wo er mit seiner Familie noch immer lebt, juckten die Füße irgendwann doch wieder. „Richtig angefangen habe ich aber erst wieder mit 32“, verrät Dennis Jonescheit. Bei den Herren des SVB errechnete sich der Schlussmann eher wenig Chancen auf einen Platz zwischen den Pfosten, den er dann aber bei den Altherren fand. Die Brunauer Oldies spielen aktuell auf Kleinfeld in der 1. Kreisklasse. Torhüter Jonescheit fühlt sich im Team nach wie vor sehr wohl: „Ich bin zwar praktisch der Jüngste, aber dennoch herrscht in der Mannschaft ein toller Zusammenhalt.“ Die SVB-Altherren toben sich ausschließlich am Wochenende auf dem Platz aus, unter der Woche wird nicht trainiert. Abgesehen vom Winter, wo für zwei Monate locker in der eigenen Sporthalle geprobt wird. „Für mich ist es eigentlich nur wichtig, dass ich nicht einroste. Ich möchte spielen, mich bewegen und dabei Spaß haben“, spricht Dennis Jonescheit wohl für das gesamte Team. Dennoch wünscht sich der Keeper, der immerhin schon mal Zweiter bei der Hallenkreismeisterschaft wurde, noch einen großen Erfolg in seiner Laufbahn. „Ich würde gern mal Staffel- oder Kreispokalsieger werden. Sicherlich braucht man dafür Glück, doch in einem Finale ist immer alles möglich“, weiß der sympathische und faire Sportsmann.
„Mit der Zeit Gefallen daran gefunden“
Die Fairness hat der Altmärker sicherlich auch aus seinem „Nebenjob“ mitgebracht. Der 39-Jährige ist nebenbei nämlich auch noch als Schiedsrichter aktiv. 2009 wurde er von Axel Garz, heute Spiel- und Jugendausschussvorsitzender des Kreisfachverbandes (KFV) Altmark West und damals selbst noch Unparteiischer, gefragt, ob er sich die Aufgabe als Referee vorstellen könnte. Jonescheit sah darin einen gewissen Reiz und wurde Schritt für Schritt durch Garz „reingeführt“. „Mit der Zeit habe ich dann auch Gefallen daran gefunden und den Lehrgang erfolgreich bestanden“, verrät der Altmärker. Dem war zudem aufgefallen, dass es zu dieser Zeit eher wenig Schiedsrichter im Altmarkkreis Salzwedel gab. So wollte er auch einfach ein Stück weit helfen. Hauptsächlich fungierte Dennis Jonescheit in seinen bisher sieben Jahren als Assistent. „Das liegt mir einfach mehr“, gibt der 39-Jährige zu. Sein Debüt gab er an der Seite von Christoph und Madlen Rückmann 2009 bei einer Partie in Kakerbeck. Allerdings leitete Jonescheit auch schon genügend Nachwuchs- oder Freundschaftsspiele selbst. Im Männerbereich war er hingegen noch nie selbst an der Pfeife.
Solange die Gesundheit mitspielt, möchte Dennis Jonescheit dem Fußball auch erhalten bleiben. Das natürlich auch in Diensten des SV Brunau 06. „Der Zusammenhalt im Verein ist sehr gut. Fast jeder hat stets ein offenes Ohr und man kann mit so ziemlich jedem über Probleme, selbst wenn sie privat sind, sprechen“, schildert der 39-Jährige. Der wünscht sich natürlich, dass es genauso weitergeht. „Ich hoffe vor allem, dass der Altherren-Spielbetrieb fortgesetzt werden kann. Es sind ja leider immer weniger Mannschaften auf Kleinfeld aktiv“, bedauert der Schlussmann, der rund zehn Stunden am Wochenende seinem großen Hobby nachgeht. Der Routinier wünscht sich für die SVB-Herrenmannschaft um Trainer Peter Kulessa den Wiederaufstieg in die Kreisoberliga und die dortige Etablierung. „Das wäre gerade für das Dorf sehr schön“, weiß der Altmärker. Brunau ist nämlich genau wie Dennis Jonescheit: einfach nur fußballverrückt.