Fußball Hat Lüttgenrode die legendärste Kabine?
Wer hat „Deutschlands legendärste Kabine im Amateurfußball“? Auch die SG 1955 Lüttgenrode aus dem Harz nimmt teil.
Lüttgenrode l Zu diesem Wettbewerb hatte FuPa in der spielfreien Corona-Zeit aufgerufen. Die SG 1955 Lüttgenrode hat es dabei unter die besten sieben Vereine geschafft, am Donnerstag steigt das mit Spannung erwartete Finale.
Im Finale treten die sieben Vorrunden-Votingsieger gegeneinander an. Auch der Harzkreis ist durch die SG 1955 Lüttgenrode, die mit ihrer ersten Männermannschaft in der Harzliga, Staffel 1, spielt, vertreten.
„This is (ANFIELD) ,Zwetschgenstadion‘ – Auch unser Schild muss vor dem Spiel von jedem Spieler berührt werden, ehe er den heiligen Rasen betritt. Wir haben das für unser Zwetschgenstadion adaptiert, obwohl wir feststellen mussten, dass die Spieler unter 1,80 Meter etwas Probleme haben, das Schild zu treffen“, lacht Spieler Eric Kiene. „Zudem gibt‘s in der Kabine ein ,Hitzeschild‘: Ein Dachfenster, das bei zu hitzigen Ansprachen beziehungsweise zu intensiver ,Feierei‘ temperaturabhängig automatisch öffnet und die Sportkameraden entsprechend belüftet. Wir haben eine integrierte Soundanlage und Ambientebeleuchtung und sogar ein Stück Rasenfläche im Bodenbelag integriert, hier ist unser Platzwart besonders gefordert“, erzählt Marc Kiene.
„Unser Wohnzimmer wurde mit viel Liebe zum Detail und gemeinschaftlich gestaltet. Dabei floss kein Cent öffentliches Geld, obwohl sich die Kabine im Eigentum der Gemeinde befindet. Für sämtliche Anschaffungen fanden sich regionale Sponsoren. Die Ausführung wurde ehrenamtlich durch Spieler durchgeführt. Auch unter den ,Ultras‘ fanden sich viele fachlich-affine helfende Hände. Am Ende kamen etwa 1000 Arbeitsstunden zusammen“, so Kiene. „Die Kabine ist auch Raum für gemeinsames Fußballgucken, FIFA-Spielen und teilweise – aber das eher ungewollt – Unterschlupf für kurzfristig verstoßene Ehemänner beziehungsweise Lebenspartner. Wir haben es geschafft, mit wenig finanziellen Mitteln, dafür mit umso mehr Engagement und Herzblut eine Heimstätte zu schaffen, die sich sehen lassen kann. Gerade durch diese Umstände haben wir Platz eins verdient“, so das Finaleinzugs-Plädoyer von Spieler Eric Kiene.
Zu den weiteren Planungen erzählt Kiene: „Derzeit arbeiten wir an der Erweiterung des Versorgungsbereichs am Sportplatz. Dort wird es bisweilen etwas eng und an schönen Tagen hat sich gezeigt, dass wir mit dem Ausschank und der Versorgung kaum noch hinterher kommen. Wir werden daher nun dort tätig und wollen Heim- als auch Gästezuschauern künftig mehr Komfort anbieten und auch kulinarisch noch etwas nachlegen. Nachbessern wollen wir auch bei den Duschanlagen.“
Am 10. Juni steigt das große Finale, dann muss sich die Kabine der SG 1955 Lüttgenrode mit denen des 1. FC Bocholt II (Niederrhein), SC Elmenhorst (Schleswig-Holstein), SV Genc Osman Duisburg (Niederrhein), SV Bergisch Gladbach 09 (Mittelrhein), SV Veert (Niederrhein) und Rümpeler SV (Schleswig-Holstein) messen. Die Videos der sieben Gewinner der Vorrunden-Votings im Wettbewerb „Deutschlands legendärste Kabine“ sind auf FuPa zu sehen.