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Wintersportserie Skiverein Hasselfelde blickt auf eine sehr erfolgreiche Vereinshistorie zurück Vereinschef Peter Anders: "Wichtigstes Ziel, den Kinder- und Jugendsport abzusichern"

Von Ingolf Geßler 25.02.2012, 04:26

Die Wintersportsaison läuft weiter auf vollen Touren, der Harzer Sportkurier stellt die Vereine aus dem Harz in einem kurzen Porträt vor. Zu den aktivsten Vereinen gehört der Skiverein Hasselfelde.

Hasselfelde l Die Geschichte des Hasselfelder Wintersports reicht bis ins Jahr 1900 zurück, als offizielles Gründungsdatum kann der Verein das Jahr 1923 belegen. Nach der Neugründung der SG Hasselfelde (1948) übernahm der Verein 1952 die zerstörte Jagdhütte am Carlshaus, ehe 1966 die Grundsteinlegung für die Jagdhütte am Radeweg erfolgte. Diese war für 25 Jahre das Domizil der Hasselfelder Skisportler, bis sie 1991 einschließlich aller Dokumente, Pokale und Urkunden durch einen Brand zerstört wurde. Zwei Jahre später wurde der Grundstein für die Skihütte am Camp gelegt, die auch heute noch das Zuhause des Skivereins Hasselfelde ist. Seit 2006, als sich der Skiverein aus der SG Grün-Weiß Hasselfelde herauslöste, bilden die Skisportler wieder einen eigenständigen Verein.

Auch sportlich blickt der Hasselfelder Skisport auf eine große Tradition zurück. Mit Werner Moring (Cortina d\'Ampezzo 1956), Kerstin Moring (Calgary 1988) und Torald Rein (Albertville 1992, Lillehammer 1994, Nagano 1998) stellten die Oberharzer drei Olympiateilnehmer, wobei Kerstin Moring und Torald Rein als Fünfte bzw. Vierter mit der Staffel nur knapp eine Medaille verpassten. Auch Wilhelm Schmidt und Peter Anders vertraten den Verein international bei Weltmeisterschaften. Insgesamt waren Hasselfelder bei fünf Olympischen Spielen und neun Weltmeisterschaften am Start, wobei Kerstin Moring mit dem Bronzerang bei der Biathlon-WM in Albertville (1991) sogar eine Medaille vorweisen kann.

Auch heute ist der SV Hasselfelde für seine gute Jugendarbeit bekannt, etwa 20 Kinder und Jugendliche trainieren unter Übungsleiter Hans-Jürgen Schomburg. Mit Max Kermer und Jean-Michel Fräsdorf gehören zwei Talente der Landesauswahl Sachsen-Anhalts an, der zu Saisonbeginn ins Bundesleistungszentrum Biathlon nach Clausthal-Zellerfeld gewechselte Danilo Ritehmüller sorgte als Dritter des DSV-Schülercups für Furore. Auch im Bereich den Erwachsenen hat der SV Hasselfelde mit den Skiläufern Otmar Winter, Dietmar Herschelmann und Hans-Jürgen Schomburg, den Triathleten Nicky Ehrlich, Ingo Schramma und Uwe Fröhlich sowie John Moring, der neben Ski- und Crosslauf auch erfolgreich Volleyball spielt, sehr aktive Vereinsmitglieder.

Absolute Höhepunkte im Vereinsleben sind die eigenen Wettkämpfe, der Harzer Staffeltag blickt dabei auf die größte Tradition zurück. Auch im Sommer sind die Skisportler als Ausrichter des Talsperrenlaufes (26. Auflage im Jahr 2012) und Hasselfelder Triathlons (16.) sehr aktiv. "Der Verein vefügt dabei über einen stabilen Kampfrichterbereich, für eine Veranstaltung werden etwa 20 Sportfreunde benötigt", so Peter Anders, der den Verein bereits seit 20 Jahren als Vorsitzender leitet. Auch außersportliche Aktivitäten, wie Arbeitseinsätze oder das Anwintern, sind Beweis für ein intaktes Vereinsleben.

Neben den aktuell 113 Mitgliedern der Skisportabteilung gehören dem Skiverein auch 31 Reitsportler unter der Regie von Andrea Sternberg und sechs Radsportler (Mountainbiking) an. Der Bau eines Waldsportplatzes, Volleyballplatzes, Fahrradparcours und Reitplatzes beweist eindrucksvoll, dass der Skiverein Hasselfelde sein Vereinsleben stets mit neuen Ideen bereichert.

"Ohne Kinder- und Jugendsport wird ein Verein aussterben und hat somit keine Zukunft. Diese Aufgabe abzusichern, ist als wichtigstes Ziel anzusehen", umschreibt Anders die Vereinsstrategie. "Die Absicherung des Übungs- und Wettkampfbetriebes bereitet uns, ebenso wie anderen Skisportvereinen der Harzregion, zukünftig große Probleme. Der Deutsche Skiverband und Landesverband Sachsen-Anhalt haben in der Vergangenheit zur Lösung dieser Aufgabe ungeeignete Mittel eingesetzt. Bei gleichbleibenden Strukturen wird der Skisport im Harz immer mehr an Bedeutung verlieren und Erfolge der Vergangenheit, auch der Hasselfelder Skilangläufer, werden unter diesen Voraussetzungen einmalig bleiben", schätzt Peter Anders ein.