Handball, Sachsen-Anhalt-Liga: Lok-Männer vergeben besseres Resultat in Haldensleben "Wir hatten keine Spannung"
Mit insgesamt 20 guten Minuten sicherte sich Lok Schönebeck am Sonnabend beim HSV Haldensleben noch einen Punkt, der TSG Calbe hingegen genügte ein Zwischenspurt nach dem Seitenwechsel zum Sieg im ersten Spiel der Handball-Sachsen-Anhalt-Liga beim HSV Wernigerode.
Calbe/Glinde/Schönebeck. Wahrscheinlich startete die SG Lok Schönebeck zu gut in die Partie beim HSV. "Die Deckung stand, der Angriff war gut", resümierte Lok-Coach Dirk Heinrichs. Mit 6:3 führten seine Schützlinge. Doch dann kehrte der Schlendrian ein, bis zur Pause war es ein offener Schlagabtausch. "Wir haben die Deckung nicht mehr geschlossen und unsere Chancen nicht verwertet. Damit haben wir den Gegner ins Spiel kommen lassen und ihn aufgebaut."
Nach dem Wechsel besserte sich das zunächst nicht. "Unsere Deckung lebt zu wenig, wir hatten keine Spannung", gestand Heinrichs ein. "Wir hatten eine Stimmung wie bei einem Trainingsspiel", erklärte er den fehlenden Biss. Erst nach dem 27:32-Rückstand (51.) ging ein Ruck durch die Gäste, "dann waren wir aggressiver, haben mehr miteinander gesprochen". Zudem glänzten Robert Mennecke und Tim Böttcher im Zusammenspiel. Belohnung war der Ausgleich zum 32:32-Endstand.
Haldensleben: Domann, Wiechmann - Kühnel (1), Lange, Kruse (13), Möritz (5), Krüger (6/1), Fister, Tysack (2), Teßmann (5)
Schönebeck: Schuster, Weiss - Seifert (10), Stark (1), Papendieck (3), Hohmann (5), Böttcher (9), Mennecke (2), Engelhardt (2), Grünig, Kazmierowski, Bauer, Schulz, Kliem
Siebenmeter: Haldensleben 4/2 - Schönebeck 2/1, Zeitstrafen: Haldensleben 4 - Schönebeck 6
Die Lok-Frauen hatten gegen den Aufsteiger HBC Wittenberg ein hartes Stück Arbeit zu verrichten, bevor sie mit 34:29 die Oberhand behielten. Vor allem in der ersten Halbzeit "haben wir uns gegen die offensive Deckung schwer getan", erklärte Trainer Dirk Schedlo. Die 6-0 muss sich erst noch finden. "Wir haben kaum Ballgewinne forciert, sind daher kaum Konter gelaufen und waren bei der zweiten Welle zu zögerlich." Besser lief es nach dem Wechsel. Keeperin Katja Virkus "hat einige Bälle gut gehalten" und dann Lisa Wolf oder Janka Bauer in den Konter geschickt. In diesen ersten zehn Minuten sicherte sich Lok den entscheidenden Vorsprung. "Da haben wir Tempo gespielt, so wie ich es mir vorstelle."
Schönebeck: Suchan, Virkus - Wolf (8), Goldgraebe (7/4), Bauer (5), Koeck (2), Sauer (1), N. Krause (3), Precht (1), Stagge (2), Depta, Kalwatz (5), Broßat, Helbig
Wittenberg: Krüger, Knobel - Richter (7/1), Reuter (3), Domin, Seiffert (5), Busch (5/1), Koos (1), König (8), Ehrig
Siebenmeter: Schönebeck 5/4 - Wittenberg 3/2, Zeitstrafen: Schönebeck 2 - Wittenberg 3, Rot: Janine Domin (29:45 Minuten, Foulspiel) -Wittenberg-
Nach einem ausgeglichenen Beginn, als sich beide Teams abgetastet haben, hat sich die TSG Calbe einen kleinen Vorsprung herausgespielt (6:5, 9.). Vor allem mit den beiden Rückraumakteuren des HV Wernigerode, Norman Hoffmann und Tobias Poetzsch, hatten die Gäste "alle Hände voll zu tun", hieß es aus dem TSG-Trainergespann mit René Linkohr, Peter Weiß und Ralf Bertram. Bis zur Halbzeit hielten die Gastgeber vor allem durch Treffer ihrer Außen dagegen, die TSG setzte sich aber zum Wechsel mit zwei Zählern ab. Dann "sind wir optimal wieder gestartet" - Calbe führte mit 21:14. Auch die Einwechslung vom neuen Spielertrainer Dimitri Filippov brachte zwar etwas mehr Struktur in das HVW-Spiel, "Da hatten wir einen kleinen Hänger", entscheidend verkürzen konnte das Team aber nicht. Zwar warf Calbe 20-mal daneben, produzierte insgesamt aber nur fünf technische Fehler. Nach dem 23:27 versuchte es Wernigerode noch mit einer 5-0-1 gegen René Hulha sowie einer offenen Manndeckung, mehr als das 26:28 gelang aber nicht mehr. "Wir haben verdient gewonnen."
Filippov war "enttäuscht. Insgesamt war es ein recht gutes Spiel, allerdings haben wir zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen gegen den Calbenser Torhüter vergeben. Trotz eines Sieben-Tore-Rückstands haben wir Charakter gezeigt und bis zum Schluss gekämpft. Die TSG war ein starker Gegner und hat gezeigt, dass sie das Potenzial hat, ganz oben mitzuspielen."
Wernigerode: Wisotzky, Zimmermann - Fahrtmann (1), Hoffmann (7), Poetzsch (6), Nierlein (4), Meißner, Völkel (3), Ahlsleben (2), Filippov, Berge (2), Hahn, Karau (1), Boje
Calbe: Bertram, Wiederhold, Knörich - Walter, B. Rätzel (5/4), Barby (1), Krause, Hulha (7), Roost (2), N. Rätzel, Sowa (4), F. Kralik (5), Hübner (4)
Siebenmeter: Wernigerode 4/3 - Calbe 4/4; Zeitstrafen: Wernigerode 1 - Calbe 2, Rot: Florian Fahrtmann (59:50 Minuten) -Wernigerode-
Eintracht Glinde hat die Revanche gegen Landsberg verpasst. Die A-Jugendlichen, die um 13 Uhr mit 40:26 gegen Irxleben gewannen, hatten wohl am Abend nicht mehr die notwendige Kondition, die Partie konzentriert genug anzugehen.
Coach Andreas Wiese war telefonisch nicht erreichbar.
Glinde: Oppenheimer - Klein (2), Langoff (2), Knoblich (1), Lindemann (2), Fachner (2), Lange (4), Scheller (12), Gieraths, Kreyenberg, Timplan, Kaffenberger