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Fußball FCM-Sieg als Signal für die Zukunft

Die U 19 des 1. FC Magdeburg hat mit einem 5:3 (2:0) gegen Chemnitz den ersten Saisonsieg gefeiert und die Abstiegsplätze verlassen.

Von Manuel Holscher 01.10.2019, 01:01

Magdeburg l Nach dem Abpfiff wurde es plötzlich ruhig. Einige Spieler der U-19-Mannschaft des 1. FC Magdeburg ließen die Köpfe hängen. Dabei hatte der Nachwuchs in der Bundesliga doch gerade Chemnitz 5:3 geschlagen, den ersehnten ersten Saisonsieg gefeiert.

Doch die Spieler von Trainer Matthias Mincu verhielten sich so, als ob sie verloren hätten. Grund genug für den Coach, direkt einzugreifen. „Ich habe die Jungs zu einem Kreis zusammengeholt und ihnen gesagt, dass sie sich unbedingt über den Sieg freuen sollen. Unabhängig davon, wie das Spiel gelaufen ist“, sagt er.

Der Grund für die hängenden Schultern war die Schlussphase des Spiels. Denn: „Als wir 4:3 führten, war Chemnitz dem Ausgleich näher als wir dem fünften Treffer. Wir hätten uns fast selbst geschlagen.“

Dabei hatte der FCM die Partie doch eigentlich im Griff, führte durch die Treffer von Shalva Ogbaidze (31.), Hannes Rückert (45., 54.) und Fatih Salihoglu (56.) bei einem Gegentreffer von Simon Roscher (50.) souverän mit 4:1. „Wir waren klar tonangebend, haben guten Fußball gespielt. Ich habe wieder einen klaren Fortschritt im Vergleich zu den Vorwochen gesehen“, sagt Mincu.

Mit dem Anschlusstreffer von Tom Fischer (64.) änderte sich das aber schlagartig. „Wir fingen plötzlich zu schwimmen an, spielten nur noch unkontrollierte, lange Bälle. Chemnitz wollte uns genau da hinhaben – und es ist ihnen leider gelungen“, ärgert sich der Coach.

Ein weiteres Problem war, dass Mincu Mittelfeldspieler Julian Weigel nach rund 60 Minuten auswechseln musste, weil dieser bereits Gelb gesehen hatte und sich immer wieder auf Diskussionen mit Gegenspielern und dem Schiedsrichter einließ. „Julian ist sehr emotional. Das ist grundsätzlich auch gut, weil er dadurch die anderen Jungs antreibt und immer wieder vorangeht“, sagt Mincu. Aber: „Er muss lernen, seine Emotionen besser zu kanalisieren. Gegen Chemnitz hat er sich selbst aus dem Spiel genommen.“ Ohne Weigel fehlte in der letzten halben Stunde die Souveränität, Chemnitz kam erneut durch Roscher zum dritten Treffer (75.). „Es gibt einige Punkte, über die wir noch reden müssen“, stellt Mincu klar.

Was er meint: Die Offensivspieler arbeiteten zu wenig nach hinten, außerdem fehlte oft die Cleverness. Trotz allem reichte es am Ende zum ersten Saisonsieg: Salihoglu machte alles klar (90.).

Für Mincu war dieses Spiel ein ganz wichtiger Meilenstein in der noch jungen Saison: „Die letzten 20 Minuten waren ein Warnsignal und zeigen uns, dass wir erst am Anfang einer Entwicklung sind. Positiv ist, dass eine Weiterentwicklung zu sehen ist.“

Durch den Sieg gegen Chemnitz kletterte der FCM-Nachwuchs auf den elften Rang, den ersten Nichtabstiegsplatz. Bis zur nächsten Partie am 20. Oktober beim Zwölften Energie Cottbus bleibt dem Club allerdings noch viel Zeit. Ein Umstand, der Mincu missfällt: „Ich hätte lieber gleich weiter gespielt, weil wir in einer guten Phase sind.“

Stattdessen überbrückt die U 19 die Pause mit Testspielen – am kommenden Sonnabend empfängt das Team um 13 Uhr die Oberliga-Männermannschaft Wacker Nordhausen II.