Floorball „Wilder Ritt“ mit bitterem Ende
In das Achtelfinale des Deutschlandpokals sind die Floorballer Red Devils vom Wernigeröder SV Rot-Weiß eingezogen.
Wernigerode l Die Red Devils haben den Einzug ins Pokal-Achtelfinale geschafft. Die Harzer Floorballer mussten den 9:5-Erfolg beim Verbandsligisten Hannover Mustangs aber teuer bezahlen: Spielmacher Joni Lomakin verletzte sich schwer und wird voraussichtlich für mehrere Monate ausfallen.
Die Red Devils vom Wernigeröder SV Rot-Weiß waren auf dem Papier klarer Favorit, doch die „wilden Pferde“ aus Hannover hielten mit allen Mitteln und Möglichkeiten dagegen. Auch 20 Strafminuten gegen das Gastgeberteam offenbaren, welchen wilden Pokal-Ritt die Roten Teufel hinter sich haben. Vier Minuten vor Spielende gipfelte das Duell in einer schweren Verletzung von Devils-Spielmacher Joni Lomakin, der nach einem harten Zweikampf unglücklich stürzte und mit Verdacht auf Armbruch ins Krankenhaus abtransportiert werden musste.
Zum Glück bestätigte sich der Bruch nicht, doch dafür ein ausgerenkter Ellenbogen, der von den Medizinern unter starken Schmerzen wieder eingerenkt werden konnte. In den kommenden Tagen wird sich dann nach weiterer ärztlicher Untersuchung zeigen, wie schwerwiegend die Verletzung tatsächlich ist und wie lange der finnische Spieler ausfallen wird. Am Ende tröstet dann auch der 9:5-Sieg der Red Devils und der Einzug in die nächste Pokalrunde nicht über die Verletzung hinweg.
Dabei begann der „wilde Ritt“ zunächst harmlos und aus Sicht der Roten Teufel wunschgemäß: Nach vorsichtigem Beginn schossen Miika Iskanius, Juha-Pekka Kuittinen und Jeremy Mertens den Bundesligisten binnen fünf Minuten mit 3:0 in Führung. Doch die Mustangs meldeten sich prompt mit einem Doppelschlag von Bruce und Marc Keller zurück.
Im Mitteldrittel waren knapp vier Minuten gespielt, als Jeffrey Keller den überraschenden Ausgleich erzielte. Zwar fanden die Red Devils mit einem Tor von Vojta Krupička die passende Antwort, doch Jeffrey Keller egalisierte postwendend zum 4:4. Kurz vor der zweiten Pause traf Kevin Starck zur erneuten Devils-Führung, das 5:4 nach 40 gespielten Minuten war für die Harzer alles andere als zufriedenstellend.
Im Schlussdrittel besannen sich die Harzer auf ihre spielerischen Stärken, bauten die Führung durch Tore von Juha-Pekka Kuittinen (2), Miika Iskanius und Kevin Starck auf 9:4 aus. Die Hannover Mustangs versuchten ihre spielerischen Schwächen zunehmend mit hartem Körpereinsatz zu kompensieren, mussten aber letztlich dem Klassenunterschied Tribut zollen. Die Gastgeber kamen zwar in den Schlussminuten durch Jasmin Keller zu ihrem fünften Treffer, der Sieg der Devils war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Gefahr.
Nach dem Spiel erhielt Joni Lomakin von zahlreichen Mitgliedern und Fans beste Genesungswünsche. Auch die Hannover Mustangs erkundigten sich über den Gesundheitszustand und wünschten alles Gute und eine baldige Rückkehr auf das Floorball-Feld.
Im Pokal-Achtelfinale Mitte Dezember und vermutlich auch noch weit darüber hinaus wird der Finne zunächst erstmal ausfallen. So auch beim Bundesliga-Spitzenspiel gegen den UHC Weißenfels am Sonnabend, auf das er sich so sehr gefreut hatte. „Ich hoffe, dass ich im neuen Jahr wieder fit bin und die Rückrunde und die Playoffs spielen kann. Doch vorerst müssen wir erstmal schauen, was die Ärzte sagen“, so Joni Lomakin.