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Olympische Spiele Mihambo: Jüngste Corona-Infektion „sehr viel härter“

Tokio-Olympiasiegerin Malaika Mihambo gewinnt in Paris Silber. Die Art und Weise macht sie stolz. Zum „Bäume ausreißen“ fühlt sich Mihambo noch nicht.

Von dpa Aktualisiert: 09.08.2024, 12:46
Malaika Mihambo springt zu Silber.
Malaika Mihambo springt zu Silber. Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Paris - Silbermedaillen-Gewinnerin Malaika Mihambo geht es nach einem dramatischen Olympia-Abend wieder besser. „Ich fühle mich zwar nicht zum Bäume ausreißen, aber auf jeden Fall deutlich besser. Diese Corona-Infektion ist sehr viel härter gewesen als die letzte“, sagte die 30-Jährige am Tag nach dem Wettkampf. Nachdem sie erst mit der deutschen Fahne gejubelt hatte, war sie wegen Atemproblemen weinend in einem Rollstuhl aus dem Innenraum des Stade de France gefahren worden.

Die Tokio-Olympiasiegerin hob die große Bedeutung ihrer Silbermedaille von Paris nach ihrer Corona-Infektion hervor. „Ich bin sehr dankbar und sehr stolz, dass ich es überhaupt so weit gebracht habe. Ich glaube nicht, dass es sehr viele Menschen oder Sportler gibt, die mit so einer Vorgeschichte, mit so einem Handicap bei Olympischen Spielen mit einer Silbermedaille vom Feld gehen können.“

Amerikanerin vorn

Die zweimalige Welt- und Europameisterin musste Weitsprung-Gold der amerikanischen Mitfavoritin Tara Davis-Woodhall überlassen. „Ich habe Silber gewonnen, und für mich strahlt das auch sehr golden“, sagte die Leichtathletin von der LG Kurpfalz. Die WM-Zweite Davis-Woodhall sprang mit 7,10 Metern zwölf Zentimeter weiter. Nach der Ehrenrunde hatte Mihambo im Stade de France dann körperliche Probleme, weil sie schlecht Luft bekam. 

Erinnerungen an EM

Vor zwei Jahren hatte sie nach WM-Gold in Eugene Corona erwischt. Damals hatte sie sich im Anschluss bei der EM in München dann zu Silber gekämpft. Auch dort ging es Mihambo nach dem Wettkampf sehr schlecht. Durch diese Erfahrung habe sie diesmal „keine Panik“ verspürt, aber der Moment sei trotzdem „sehr unangenehm“.

„Ein sehr bröckeliges Haus“

Trainer Ulli Knapp wies auf die schwierige Olympia-Vorbereitung nach der Infektion hin. Im Training sei dadurch „das gesamte Fundament im Grunde weggefallen“, sagte er. „Wir haben ein sehr bröckeliges Haus gebaut, das schon nach der Quali ein bisschen gewackelt hat.“

Knapp war „total stolz“ auf den Auftritt seiner Athletin. Er wies darauf hin, dass sie gemessen an Bedingungen und verschenkten Zentimetern beim Absprung theoretisch am weitesten gesprungen sei. „Eigentlich ist sie die faktische Siegerin für mich. Das wird sie bleiben.“